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Lobby für Wildbienen

Verein „Bienenhilfe“ setzt sich für den Schutz von Wildbienen ein – Projekte unter anderem mit Grundschulkindern – Finanzierung über Verkauf von Bio-Honigwein in Krewelshöfen in Lohmar und Obergartzem

Mechernich-Obergartzem/Lohmar/Much – Wildbienen sind als Bestäuber ein unverzichtbarer Teil unserer Nahrungskette. Im Gegensatz zu Honigbienen, die als Lieferant von süßem Honig vom Imker gehegt und gepflegt werden, haben die solitär lebenden Wildbienen keine vergleichbare Lobby. Das möchte das Projekt „Bienenhilfe“ aus Much im Rhein-Sieg-Kreis ändern – unter anderem mit Projektwochen an Grundschulen. Zur Finanzierung ihrer Projekte verkaufen sie ihren Bio-Honigwein in den Krewelshöfen in Obergartzem und Lohmar.

Björn Szeghedi möchte mit dem Verein „Bienenhilfe“ das Interesse der Menschen an Bienen wecken – und eine Lobby für Wildbienen schaffen. Foto: Bienenhilfe/pp/Agentur ProfiPress
Björn Szeghedi möchte mit dem Verein „Bienenhilfe“ das Interesse der Menschen an Bienen wecken – und eine Lobby für Wildbienen schaffen. Foto: Bienenhilfe/pp/Agentur ProfiPress

Die „Bienenhilfe“ setzt also auf die Hilfe von Honigbienen, um auf den Schutz von Wildbienen aufmerksam zu machen. Denn „unterm Strich sind die Wildbienen für die Bestäubung erheblich wichtiger“, sagt Björn Szeghedi, der die „Bienenhilfe“ zusammen mit Dirk Weikert und einigen Freunden vor fünf Jahren gegründet hat. In der Natur haben sich nämlich im Laufe der Evolution Paare von Pflanzen und Insekten gebildet, die aufeinander angewiesen sind. So gibt es auch zahlreiche Pflanzen, die speziell auf die Bestäubung von Wildbienen angewiesen sind – zum Beispiel, weil die Honigbienen nicht an ihre Pollen herankommen.

Danielle Bieger (rechts) und ihre Mitarbeiter sind überzeugt vom Engagement der „Bienenhilfe“. Der Honigwein muss natürlich auch probiert werden – zum Beispiel als Begleitung zu den leckeren Zimtschnecken aus der Hofbäckerei. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Danielle Bieger (rechts) und ihre Mitarbeiter sind überzeugt vom Engagement der „Bienenhilfe“. Der Honigwein muss natürlich auch probiert werden – zum Beispiel als Begleitung zu den leckeren Zimtschnecken aus der Hofbäckerei. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

„Je wilder, desto besser.“

Biene ist also nicht gleich Biene. Während Honigbienen im sozialen Verbund in Völkern zusammenleben, leben Wildbienen solitär. Nisthilfen wie Insektenhotels sind deshalb eine Möglichkeit, die Ansiedlung von Wildbienen zu fördern. Gleichzeitig muss natürlich ein entsprechendes Nahrungsangebot mit möglichst heimischen Pflanzen in der Umgebung vorhanden sein. „Je wilder, desto besser“, sagt Björn Szeghedi. Außerdem lohne es sich, die Fläche mal Fläche sein zu lassen – denn unaufgeräumte Natur bietet den geflügelten Tieren auch Nistplätze.

Mit dem Projekt „Majas wilde Schwestern“ begleitet die „Bienenhilfe“ im Rahmen von Projektwochen an der örtlichen Grundschule die Kinder beim Bau ihrer eigenen Wildbienennisthilfen. „Die können sie zum Beispiel auf dem Balkon oder im Garten aufhängen. Unser Ziel ist es, die kleinen Gartenbewohner so sichtbar zu machen – und im nächsten Jahr ist dann an gleicher Stelle tatsächlich mehr los“, erklärt Björn Szeghedi. Die „Bienenhilfe“ begleitet die Kinder außerdem beim Kennenlernen von Wild- und Honigbienen. Dazu dürfen sie auch den Honigbienenstand der vereinseigenen Bio-Imkerei aktiv erleben.

Der Honigwein wird abseits des CrowdFarmings ausschließlich über die Krewelshöfe in Lohmar und Mechernich-Obergartzem verkauft. Foto: Bienenhilfe/pp/Agentur ProfiPress
Der Honigwein wird abseits des CrowdFarmings ausschließlich über die Krewelshöfe in Lohmar und Mechernich-Obergartzem verkauft. Foto: Bienenhilfe/pp/Agentur ProfiPress

Bienenstock adoptieren

Um solche Projekte zu finanzieren, betreibt der Verein die Bio-Imkerei, in der Unterstützer die Bienenstöcke „adoptieren“ können. Die Adoption der Bienenstöcke wird über CrowdFarming abgewickelt. Über die Homepage www.crowdfarming.com können Interessenten auswählen, ob sie im Gegenzug für ihre Adoption als Dankeschön sechs Gläser Sommerblütenhonig oder sechs Flaschen Honigwein erhalten möchten.

Der Honigwein wird allein aus drei Zutaten hergestellt: Honig, Wasser und Hefe. „Der Geschmack des Honigs ist hier sogar noch verstärkt. Er ist ein Elixier aus allem, was in diesem Jahr in der Umgebung geblüht hat – deshalb schmeckt unser Honigwein auch jedes Jahr anders“, erzählt Björn Szeghedi.

Mit dem Erlös aus den Imkerei-Produkten finanziert die „Bienenhilfe“ ihre Aktionen zum Schutz von Wildbienen – zum Beispiel Projekte mit Grundschulkindern zum Bau von eigenen Nisthilfen. Foto: Krewelshof/pp/Agentur ProfiPress
Mit dem Erlös aus den Imkerei-Produkten finanziert die „Bienenhilfe“ ihre Aktionen zum Schutz von Wildbienen – zum Beispiel Projekte mit Grundschulkindern zum Bau von eigenen Nisthilfen. Foto: Krewelshof/pp/Agentur ProfiPress

Abseits des CrowdFarmings verkauft die „Bienenhilfe“ ihren Honigwein ausschließlich über die Krewelshöfe in Lohmar und Mechernich-Obergartzem. „Als Bauern liegt uns die Natur am Herzen“, betont Danielle Bieger, die die Krewelshöfe mit ihrem Mann und ihren Kindern bewirtschaftet. Sie ist von dem Engagement der Bienenhilfe überzeugt: „Als wir von dem Projekt gehört haben, waren wir begeistert. So viel Herzblut und Begeisterung stecken Björn Szeghedi und Dirk Weikert mit ihrem Team in ihre Arbeit. Und sie wissen so viel über die wilden Völker – es ist toll, dass sie auf die Wildbienen aufmerksam machen.“

Duft von warmem Honigwein

Der Honigwein wird jedes Jahr aus dem jeweils geernteten Honig hergestellt und steht dann für alle Genießer in den Krewelshof-Regalen bereit. Ein blumiges Aroma verspricht Björn Szeghedi für die neue Charge, denn in diesem Jahr habe der Honig einen besonders hohen Klee-Anteil. Die Lieferung kommt passend zur kalten Jahreszeit, denn wenn draußen der Atem kleine Rauchwölkchen in der Winterluft bildet, ist es genau die richtige Zeit für warmen Honigmet – eine perfekte Glühwein-Alternative.

Der Honigwein ist die perfekte Glühwein-Alternative. „Wenn der Duft von warmem Honigwein durchs Haus zieht, ist das schon etwas ganz Besonderes“, schwärmt Björn Szeghedi. Foto: Bienenhilfe/pp/Agentur ProfiPress
Der Honigwein ist die perfekte Glühwein-Alternative. „Wenn der Duft von warmem Honigwein durchs Haus zieht, ist das schon etwas ganz Besonderes“, schwärmt Björn Szeghedi. Foto: Bienenhilfe/pp/Agentur ProfiPress

„Wenn der Duft von warmem Honigwein durchs Haus zieht, ist das schon etwas ganz Besonderes“, schwärmt Björn Szeghedi und auch Danielle Bieger ist begeistert: „Der Wein schmeckt einzigartig – aber auch der Honiglikör ist der Renner, ganz besonders zu Weihnachten.“ Und auch als Aperitif, gekühlt bei etwa sieben Grad, macht der Honigwein etwas her. Ohne Zusätze wie Schwefel oder Sulfite sei der Honigwein außerdem ein „ehrliches Produkt“, betont der Imker.

Björn Szeghedi (rechts) und Dirk Weikert haben die „Bienenhilfe“ gemeinsam mit Freunden vor fünf Jahren gegründet. Foto: Bienenhilfe/pp/Agentur ProfiPress
Björn Szeghedi (rechts) und Dirk Weikert haben die „Bienenhilfe“ gemeinsam mit Freunden vor fünf Jahren gegründet. Foto: Bienenhilfe/pp/Agentur ProfiPress

Interessenten und Unterstützer können sich auch vor Ort ein Bild von der Imkerei und der Arbeit des Vereins machen. Termine können per E-Mail an mail@bienenhilfe.org vereinbart werden. Björn Szeghedi: „Unser Ziel ist es letztendlich, die Neugier der Menschen und damit ihr Interesse an den Bienen zu wecken.“

pp/Agentur ProfiPress