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Lit.Eifel in der Region etabliert

Originelle Ideen sind das Erfolgsgeheimnis – Vorstand und Beirat schmieden die neuen Pläne fürs nächste Jahr – 2015 Lesungen von April bis November – Die Lese- und Schreibförderung von Kindern und Jugendlichen bleibt ein großes Anliegen

Nordeifel – Am10. Dezember schaute die lesebegeisterte Welt nach Stockholm, denn dort wurde der Literatur-Nobelpreis an den französischen Autor Patrick Modiano verliehen. Doch auch in der Eifel stand an diesem Tag das geschriebene und gelesene Wort im Mittelpunkt. In Monschau traf sich der Verein Lit.Eifel zur Mitgliederversammlung, um die Aktivitäten des Jahres 2014 Revue passieren zu lassen und neue Ziele fürs kommende Jahr abzustecken. Treffpunkt war ein ehemaliger Festsaal direkt an der Rur, der seit 1921 von der Stadt Monschau als Turnhalle genutzt und nun als „Estrade“ zu einem attraktiven Event-Raum umgestaltet wurde.

„Auch in diesem Jahr gab es viele Veranstaltungen an interessanten Leseorten mit bedeutenden Autoren“, hob Geschäftsführer Wilfried Pracht aus Nettersheim hervor. Es sei gelungen, die Lit.Eifel in der Region zu etablieren. Fürs kommende Jahr sehe es finanziell zwar „nicht mehr so üppig“ aus, doch die verbleibenden Fördermittel aus dem europäischen LEADER-Programm gäben ausreichenden Gestaltungsspielraum, um auch 2015 ein attraktives Angebot zusammenzustellen.

Planen bereits die Lit.Eifel 2015: Helmut Lanio, Professor Frank Günter Zehnder, Peter Cremer, Wilfried Pracht, Margareta Ritter und Guido Thomé. Foto: Beate Weiler-Pranter/pp/Agentur ProfiPress
Planen bereits die Lit.Eifel 2015: Helmut Lanio, Professor Frank Günter Zehnder, Peter Cremer, Wilfried Pracht, Margareta Ritter und Guido Thomé. Foto: Beate Weiler-Pranter/pp/Agentur ProfiPress

Als kleine Schwester der „lit COLOGNE“ oder des rheinland-pfälzischen „Eifel-Literatur-Festivals“ beweist der junge Verein Lit.Eifel Originalität und setzt Ideen in Taten um – im Kloster, Bunker oder Dorfsaal. Die Anstrengungen der engagierten Macher sind auf fruchtbaren Boden gefallen. „Die Eifel ist lebendiger geworden“, stellte Lit.Eifel-Vorstandsmitglied Helmut Lanio fest. Es sei gelungen, Literatur an Orten zu platzieren, „wo sonst nur die Musik spielt.“ Und nicht nur das: Anders als bei anderen Literaturfestivals, ist dem Lit.Eifel-Team Förderung der Lese- und Schreibinteressen von Kindern und Jugendlichen ein großes Anliegen, etwa durch Lesungen und Schreibworkshops an Schulen.

Mit der Wahl von Heimbachs Bürgermeister Peter Cremer (Kreis Düren) zum ersten stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins, ist nach Amts-Abtritt seines Vorgängers Bert Züll weiterhin die Parität der Kreise gewahrt: Monschaus Bürgermeisterin Margareta Ritter vertritt als Vorsitzende die Städteregion Aachen, Geschäftsführer Wilfried Pracht setzt sich als Nettersheimer Bürgermeister für den Kreis Euskirchen ein und Guido Thomé, Pressereferent der Kulturministerin Isabelle Weykmans, engagiert sich im deutschsprachigen Belgien.

Nach dem zweiten Erfahrungsjahr wollen die Veranstalter das literarische Angebot nun zeitlich „entzerren“. Deshalb werden die ersten Lesungen im nächsten Jahr bereits im April starten. Im November sollen dann die Lesebücher bis 2016 zugeklappt werden. Bis dahin gilt es, neue Fördermittel zu generieren. Margareta Ritter hat da schon die regionale Kulturförderung im Visier. Insgesamt 350.000 Euro werden der Region in diesem Fond grenzüberschreitend zur Verfügung gestellt. Etwa 30.000 Euro pro Projekt.

Wer wann und wo nächstes Jahr zur Autorenlesung auftreten wird, muss der Programmbeirat ab Januar entscheiden. Konkretes Ziel fürs Jahr 2015 ist die Umgestaltung von ausrangierten Telefonzellen zu öffentlichen Bücherschränken. Fünf dieser ausgedienten Kommunikations-Kabinen sollen auf jeden Fall umgewidmet und von Jugendlichen künstlerisch gestaltet werden. „Mit Professor Frank Günter Zehnder, dem Leiter der Internationalen Kunstakademie in Heimbach, haben wir hierfür den richtigen Ansprechpartner in unseren Reihen“, freute sich der Vorstand.

Den Rückblick auf 2014 konkretisierte Margareta Ritter auf zwei Schwerpunkte: Im Frühjahr Literatur-Werkstätten, im Herbst Literatur-Lesungen. Projektmanager Joachim Starke machte den Erfolg der Lit.Eifel 2014 an überzeugenden Zahlen fest: In zehn Lese-Wochen gab es gut 30 Veranstaltungen. Rund 1.100 Karten wurden verkauft, und die zweite Eifeler Buchmesse lockte sowohl Autoren und Verlage, als auch große und kleine Leser nach Nettersheim. Unabhängig davon kamen am Tag des Flüchtlings 1.000 Schüler ins Kulturkino Vogelsang, um mit der Autorin Khadra Sufi, die als elfjähriges Mädchen selber aus ihrem Heimatland Somalia flüchten musste, über das Thema Flucht und Vertreibung zu diskutieren.

Zwei gelungene Projekte dieses Jahres sollen auch 2015 fortgeführt werden: Der Kinder- und Jugend-Literaturpreis für schreibende Nachwuchstalente aus der Region, die in den zahlreichen Lit.Eifel-Workshops Anregungen bekamen, sich mit dem Thema Literatur auseinanderzusetzen. „Wir denken auch darüber nach, einen Erwachsenen-Literaturpreis zu etablieren”, blickte Starke in die Zukunft. Außerdem sollen nächstes Jahr „Philosophie-Abende auf Höchstniveau“ veranstaltet werden. Die vorletzte Lit.Eifel-Veranstaltung – ein Diskurs zwischen dem jüngsten Philosophie-Professor Deutschlands, Markus Gabriel, und dem Radio-Moderator Jürgen Wiebicke – stieß auf so reges Publikumsinteresse, dass dieses Projekt auf Schloss Wachendorf weitergeführt wird. Nach Weihnachten setzt sich der ehrenamtliche Programmbeirat zusammen, um die Pläne für das dritte Lit.Eifel-Jahr zu konkretisieren.

pp/Agentur ProfiPress