Krippenspiel in Mittelhochdeutsch und Latein
Ansonsten herrschen bei der „Satzveyer Burgweihnacht“ amerikanische Weihnachtssitten vor – Um die 85 Händler bieten ihre Waren auf dem Burgmarkt feil
Mechernich-Satzvey – Vor der Bühne im Innenhof der Burg Satzvey stand eine Schlange von Kindern. Mitten auf der Bühne thronte der Weihnachtsmann samt zwei Elfen in grünen Kostümen und fragte jedes Kind, wie artig es denn im vergangenen Jahr war.
Wer sich nach eigenen Angaben gut betragen hatte, durfte dem Santa Claus von seinem Wunschzettel erzählen. Manche Kinder versteckten sich dann doch lieber hinter den Beinen ihrer Eltern, als dem Weihnachtsmann zu nahe zu kommen.
In solchen Fällen halfen die Elfen mit lustigen Rentier-Handpuppen und einer Handvoll Leckereien, den Kindern die Angst zu nehmen. „Amerikanische Weihnachten“, gibt Patricia Gräfin Beissel, die Organisatorin der „Satzveyer Burgweihnacht“ zu. Aber: „Das kommt bei den Kinder sehr gut an.“
Santa Claus und Elfen-Werkstatt
Für die Kleinen wurde nicht nur persönlicher Besuch beim Weihnachtsmann angeboten. In der Elfen-Werkstatt kümmerten sich die grün gekleideten Helfer auch um die kleinen Besucher und luden sie ein, Krönchen, Pompoms und Weihnachtsschmuck zu basteln und einen hübschen Wunschzettel zu gestalten.
Während die Kleinen sich dort austoben konnten, hatten die Eltern Zeit, auf dem deutlich vergrößerten Weihnachtsmarkt rund um die Satzveyer Wasserburg zu stöbern. Zwischen 80 und 90 Händler bieten in diesem Jahr allerlei Weihnachtliches, Leckeres und Kunstgewerbliches feil. Von Holzspielzeug über Christbaumschmuck bis hin zu Räucherwaren konnten die Besucher vieles finden, was zur Advents- und Weihnachtszeit passt.
Neben Anleihen aus den USA gehört in Satzvey auch das Mittelalter zum Programm. Auf dem Gelände konnten die Besucher sich ein Krippenspiel aus alter Zeit anschauen, das mit Kostümen und lebendigen Tieren der Stauferzeit zuzuordnen war. Die Weihnachtsgeschichte wurde von den Akteuren in Mittelhochdeutsch und Latein präsentiert und dann von Sprechern übersetzt.
Parkplatzprobleme
Schon am Ortseingang von Satzvey wurde in diesem Jahr auf die großen Parkplätze an beiden Enden des Ortes hingewiesen. Man habe mitbekommen, dass an Halloween wild geparkt wurde und im Dorf Unzufriedenheit geherrscht habe, erklärte Patricia Gräfin Beissel Tim Nolden, dem Reporter der beiden im Stadtgebiet Mechernich erscheinenden Kölner Tageszeitungen „Rundschau“ und „Stadt-Anzeiger“.
„Wir merken generell einen größeren Zulauf bei den Veranstaltungen“, ergänzte die Veranstalterin. Deshalb habe man die Kooperation mit dem Ordnungsamt der Stadt Mechernich gesucht, um sowohl für die Anwohner als auch für die Gäste eine gute Lösung zu finden. Schon am Ortseingang werden Besucher nun darauf hingewiesen, dass man als Gast nur die offiziellen Parkplätze benutzen darf und dass ansonsten im Ort Parkverbot herrscht. Außerdem würde verstärkt kontrolliert, erklärte die Gräfin.
pp/Agentur ProfiPress