Kniffliges für kluge Köpfe
Landesweiter Mathematikwettbewerb wurde in der städtischen Mechernicher Grundschule Lückerath ausgetragen – Zweite Runde mit 31 Schülern aus dem ganzen Kreis, davon 19 aus dem Mechernicher Stadtgebiet – Aufgaben zum Knobeln, Tüfteln und Kombinieren
Mechernich-Lückerath – „Ihr seid heute hier, weil ihr anscheinend besonders schlaue Köpfe habt“, begrüßte Sonja Daniels jene Grundschüler aus dem Kreisgebiet, die sich für die zweite Runde des landesweiten Mathematikwettbewerbs qualifiziert hatten.
Die Lehrerin und stellvertretende Schulleiterin an der Katholischen Grundschule Lückerath „Am Bleiberg“ koordinierte zum zwölften Mal den Wettbewerb für den Kreis Euskirchen. 220 Viertklässlern aus sieben Schulen hatten im November an der ersten Runde teilgenommen. Von ihnen hatten sich 31 Schüler für den zweiten Durchgang qualifiziert, der jetzt in der Lückerather Grundschule ausgetragen wurde.
„Mathematik auf eine andere Art“ biete der Wettbewerb, in dem es nur zu einem kleinen Teil ums Rechnen und stattdessen vielmehr ums Knobeln, Tüfteln und Kombinieren gehe, so die Koordinatorin. Sehr anspruchsvoll sei der Wettbewerb dieses Mal gewesen, in den Jahren zuvor hätten sich annähernd doppelt so viele Kinder für die zweite Runde qualifiziert, erzählt Sonja Daniels.
Ein bundesweiter Aufgabenausschuss für Mathematikolympiaden, bestehend aus Grundschullehrern, Professoren und Studenten, stellt jedes Jahr die Aufgaben für den Wettbewerb neu zusammen. 90 Minuten hatten die Kinder nun Zeit, um fünf Aufgaben aus den Bereichen Geometrie, logisches Denken und systemisches Arbeiten zu lösen.
Bei den kniffligen Aufgaben zählte deshalb nicht nur die Lösung, sondern auch der Weg dorthin. „Schreibt immer auf, was ihr euch denkt“, forderte die Lehrerin die Kinder auf, denn der richtige Lösungsweg könne mehr Punkte bringen, als die richtige Lösung allein.
Ziel des Mathematikwettbewerbs sei es, Freude und Interesse an der Mathematik zu wecken, aber auch begabte Schüler zu finden und zu fördern. Für Sonja Daniels ist der Wettbewerb eine ehrenamtliche Aufgabe, die ihr sehr am Herzen liegt: „Die Kinder versuchen und versuchen solange, bis sie die richtige Lösung haben. Sie geben sich mit Ehrgeiz, Eifer und Freude an die Aufgabe – das ist eine Grundeinstellung, an Dinge heranzugehen, die man sich fürs Leben bewahren sollte“, so die Lückerather Grundschullehrerin.
Jede der teilnehmenden Schulen konnte mindestens ein Kind in die zweite Runde schicken. Mit dabei waren neben der städtischen Katholischen Grundschule (KGS) Lückerath mit 13 Schülern die KGS Mechernich (sechs Schüler), die Gemeinschafts-Grundchule (GGS) Wichterich (vier Schüler), die GGS Kuchenheim und die GGS Flamersheim (je drei Schüler) sowie die KGS Dreiborn und die KGS Ülpenich (je ein Schüler).
„Wir sind freudig überrascht, dass es 13 unserer Schüler in die zweite Runde geschafft haben“, lachte Sonja Daniels. Zwei von ihnen seien sogar gute Drittklässler, die es geschafft hatten, die schwierigen Aufgaben zu lösen.
Um sich für die dritte und letzte Runde des Wettbewerbs zu qualifizieren, mussten die Kinder Geldstücke gleichmäßig aufteilen, Zahlenhäuser aus Summen und Differenzen berechnen oder Baupläne zu Konstruktionen aus Holzwürfeln nachstellen.
Die Ergebnisse werden im Anschluss nach Dortmund geschickt, wo anteilig die nötige Punktzahl für die letzte Runde bestimmt wird. Diese soll dann am 18. April in Bonn ausgetragen werden, wo schließlich der Landessieger von Nordrhein-Westfalen gekürt wird.
Für die Kinder bleibt es also spannend, ob der Mathematikwettbewerb für sie noch weiter geht. In einer Hinsicht sind sie aber in jedem Fall schon weiter gekommen, glaubt Sonja Daniels: „Das sind Kompetenzen, die man auch später im Leben noch braucht.“
pp/Agentur ProfiPress