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Keine Angst mehr vor dem Wasser

Erstmals fand im Kreis Euskirchen das Projekt „Seepferdchen in Sicht“ statt – Gemeinde Kall stellte Hallenbad zur Verfügung – Rotary Club Euskirchen finanzierte

Kall/Kreis Euskirchen – 21 Kinder und Jugendliche, die im Kreis Euskirchen leben, haben eine gewaltige Leistung vollbracht. Sie haben etwas innerhalb von zwei Wochen geschafft, für das andere oft mehrere Monate brauchen. Sie – Geflüchtete, Migranten und finanziell nicht auf Rosen Gebettete – haben im Kaller Hallenbad ihr Seepferdchen erworben. Im Berufskolleg Eifel wurde es ihnen nun überreicht.

Sieben Kinder und 33 Jugendliche und junge Erwachsene hatten sich angemeldet. 21 haben den zweiwöchigen Crash-Kurs der Schwimmschule Wellenbrecher aus Euskirchen bestanden. 16 von ihnen haben nun das Seepferdchen, fünf haben in dieser kurzen Zeit sogar das bronzene Schwimmabzeichen errungen. Der Kursus endete am ersten Ferienfreitag um 11 Uhr, der letzte Teilnehmer hat um 10.59 Uhr am Beckenrand abgeklatscht und die erforderliche Distanz für das Seepferdchen geschafft. Weil ein Kind und zwei Jugendlichen nur sehr knapp gescheitert waren, bietet Wellenbrecher-Leiterin Simone Schridde diesen drei Teilnehmern an, ihr Abzeichen bei einem weiteren Kursus zu erlangen.

„Seepferdchen in Sicht“ heißt das Projekt, das von Jutta Bernardy vom Kommunalen Bildungs- und Informationszentrum (Kobiz) des Kreises Euskirchen entwickelt, organisiert und betreut wurde. Die Schulsozialarbeiterinnen Susanne Dahmen und Gisela Sicken-Endres vom Berufskolleg Eifel haben sie unterstützt. Finanziert hat den Schwimmkursus der Rotary Club Euskirchen, der 4666 Euro aus einer Adventskalenderaktion spendete. Der Verein „Vielfalt Leben im Kreis Euskirchen“ beteiligte sich ebenfalls mit einer Spende.

Sowohl die 21 erfolgreichen Kurs-Teilnehmer, als auch die Organisatoren und Unterstützer freuten sich über die erste Auflage des Projekts „Seepferdchen in Sicht“ im Hallenbad Kall. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Bernardy dankte außerdem der Gemeinde Kall für ihr Entgegenkommen. So blieb das Hallenbad auch in den Ferien eine Woche geöffnet, damit der Kursus stattfinden konnte, Schwimmmeister Frank Katzfey ging sogar eine Woche später erst in Urlaub. Umliegende Schulen verzichteten zugunsten des Seepferdchen-Projekts in der letzten Schulwoche auf ihren Schwimmunterricht.

„Wir sind froh, eine gute Lösung gefunden zu haben“, sagte Michael Heller, allgemeiner Vertreter des Kaller Bürgermeisters. Das Projekt bringe gleich zwei positive Effekte mit sich: Die Teilnehmer würden nicht nur die Angst vorm Wasser verlieren und Sicherheit beim Schwimmen gewinnen, sondern sich auch noch bewegen und Sport treiben. Den ausgezeichneten Teilnehmern wünschte er „weiterhin Spaß am Schwimmen und am Sport“.

Manfred Poth, allgemeiner Vertreter des Landrats, war nicht nur beeindruckt von dem Engagement der Kinder, sondern stellte auch Jutta Bernardy heraus: „Sie ist eine Netzwerkerin par excellence, die Menschen von Ideen begeistern kann.“ Poth hofft, dass es nicht der letzte Schwimmkursus dieser Art im Kreis Euskirchen ist, denn „jeder, der beim Schwimmen ertrinkt, ist einer zu viel“.

Matthias Bungart, Präsident des Rotary Clubs Euskirchen, will diesem Trend, dass heutzutage weniger Kinder schwimmen können und deshalb mehr Kinder ertrinken, entgegenwirken, weshalb der Verein das Seepferdchen-Projekt auch finanziell unterstützt hat. „Es ist schwieriger als früher, Schwimmen zu lernen“, meinte Bungart und macht die geringere Anzahl an Schwimmbädern als Ursache aus. Den Ausgezeichneten wünschte er nun „Gutes Wetter, damit ihr schwimmen gehen könnt.“

pp/Agentur ProfiPress