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Josef van de Gey stellt sein Buch vor

Persönliches und Kritisches aus der Feder des kürzlich pensionierten GAT-Schulleiters

Mechernich – In den achtziger Jahren hat Josef van de Gey begonnen, Material zu sammeln für ein Buch, dass er schreiben wollte. Fertig geworden ist es nun zu seiner Pensionierung Ende Januar. „Ich hab‘ hier bloß ein Amt“ heißt es, erschienen im Weilerswister Verlag Ralf Liebe. Dabei lautet die Fortsetzung des titelgebenden Zitats – anders als in Schillers „Wallensteins Tod“ – „und dennoch eine Meinung“. Mit dieser hält und hielt Josef van de Gey beim Thema Bildung und Gymnasium nie hinter dem Berg.

Schon das Titelbild verrät, worum es dem langjährigen Schulleiter des Gymnasiums Am Turmhof geht. Eigentlich heißt das Bild des Fotografen Vladimir Melnikov „Many books“. Passend zu seinen Betrachtungen böte sich jedoch auch der Titel „Unser Wissen fliegt davon“ an, merkt Josef van de Gey an, der sein Werk gemeinsam mit Verleger Ralf Liebe jetzt der Öffentlichkeit vorstellte. Denn die Sorge um den Verlust des Gymnasialen trieb ihn zu seinen „unzeitgemäßen Betrachtungen eines Schulpraktikers“ an.

Im Beisein von Verleger Ralf Liebe (r.) stellte Josef van de Gey, langjähriger Schulleiter des städtischen Gymnasiums Am Turmhof, jetzt sein Buch „Ich hab‘ hier bloß ein Amt“ vor. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Im Beisein von Verleger Ralf Liebe (r.) stellte Josef van de Gey, langjähriger Schulleiter des städtischen Gymnasiums Am Turmhof, jetzt sein Buch „Ich hab‘ hier bloß ein Amt“ vor. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

„Heute wird nur noch demographisch geplant und geschaut: Was bringt mir das“, kritisiert Van de Gey die „Ökonomisierung der Bildung“ und beobachtet zu seinem Leidwesen, dass das Gymnasium zum „Auslaufmodell“ verkommt. Die Zeit für wahre Bildung fehle, zudem zähle zunehmend das Mündliche, doch ohne Bildung gebe es keine Kompetenz, so der Autor. „Am Ende gibt es nur noch Ausbildung, aber keine Bildung mehr. Das ist für mich ein Problem“, gesteht Van de Gey.

Sein Buch sei kritisch, aber keine Herumnörgelei, betont er. „Es gibt kleine Anekdoten und kleine ‚Aufreger‘, und er kommt vom Kleinen aufs Große, ohne den fundamentalistischen Anspruch zu erheben, dass seine Denkansätze der einzig richtige Weg sind“, ergänzt sein Verleger Ralf Liebe.

Viele seiner Betrachtungen sind vergnüglich, seine in fast vier Jahrzehnten zusammengetragenen Anekdoten beschreiben mit viel Gespür für Situationskomik den Schulalltag. Nur beim Thema Kultusministerkonferenz, eine „Institution, die seine herzliche Missachtung genießt“, verlässt ihn, der Wert auf die Feststellung legte, Vorsitzender der „19. autonome Direktorengruppe“ zu sein und der der Bezirksregierung stets in anarchischer Unbekümmertheit entgegentrat, der Humor. Stattdessen fordern „beeindruckende Ignoranz“, „dreiste Arroganz“ und „unerschütterliche Sturheit“ der Bürokratenmacht und Politiker ihn dazu heraus, klare Worte zu finden.

Am Ende des 388 Seiten starken Buches stehen die „Begegnungen mit Menschen“, von der eher unerfreulichen mit Peer Steinbrück über die mit der „Kemie“ unterrichteten Kollegin ebenso wie die mit einem ehemaligen Schüler. Es finden sich echte Lehrer-Typen wie „Der gedankenbeladene Idealist“, „Der wortverliebte Lebensberater“, „Der sympathisch Unkonventionelle“ und viele andere, die van de Geys Weg kreuzten, charakteristisch beschrieben wieder. Und das liebevoll und „als kleines Kompliment an die Menschen, die in der Öffentlichkeit gerne niedergemacht und über die schnelle Urteile gefällt werden: Lehrer“, sagt Josef van de Gey.

Erhältlich ist das Buch zum Preis von 15 Euro im Buchhandel und beim Verlag Ralf Liebe.

pp/Agentur ProfiPress