Hunderte Kröten im Kaller Biotop
Rund 500 Erdkröten kamen für die Paarung zum Biotop am Kaller Tierheim – Laichplatz geschützt vor Fressfeinden – Tierschutzverein Kall und Umgebung rechnet mit Tausenden Baby-Kröten
Kall – Da war auf einmal viel los im Kaller Tierheim: Kröten so weit das Auge reichte. Das Biotop am Tierheim dient seit einigen Jahren immer mehr Kröten als Laichplatz. „Ich schätze, in diesem Frühjahr waren es etwa 500 – vor allem Erdkröten“, erzählt Markus Schmitz-Bongard, Vorsitzender im Tierschutzverein Kall und Umgebung.
Vor fünf Jahren wurde das Biotop am Tierheim Kall angelegt. Schon ein Jahr später kamen die ersten Kröten, um sich in dem geschützten Raum zu paaren. „Unser Biotop ist eingezäunt, deshalb ist es für Fressfeinde wie den Fischreiher kaum zu erreichen“, sagt Markus Schmitz-Bongard.
Auch in diesem Frühjahr kamen die Tiere alle innerhalb von wenigen Tagen zu ihrem Laichplatz – fast so als hätten sie sich verabredet. Zur Paarung klammern sich die Männchen auf dem Rücken der größeren Weibchen fest. So tummelten sich die Erdkröten im Wasser und auf der Rasenfläche. „Wir haben sogar Warnschilder aufgestellt, damit Besucher nicht aus Versehen auf die Kröten treten“, so der Vorsitzende des Tierschutzvereins.
Biotop bietet Schutz und Nahrung
In dem Biotop am Kaller Tierheim finden die Kröten nicht nur Schutz, sondern auch Nahrung. „Wir lassen alles so, wie es ist und mähen zum Beispiel auch nicht den Rasen“, erzählt Markus Schmitz-Bongard. So wolle man den Tieren Freiflächen geben, auf denen sie sich wohlfühlen – denn die Lebensräume würden schließlich immer kleiner.
Es dauert einige Zeit, bis aus dem Laich die Kaulquappen schlüpfen. „Wenn sie dann im Wasser herumwuseln bilden sie richtige schwarze Teppiche“, beschreibt der Tierschutzvereins-Vorsitzende. Die Kaulquappen entwickeln sich dann zu lungenatmenden Kröten und gehen ungefähr gleichzeitig an Land. Etwa fingernagelgroß hüpfen sie dann zu Tausenden durch das Gras und verschwinden nach und nach in den Wiesen rund um das Tierheim. Aber zur Laichzeit kommen sie alle wieder an den Ort ihrer Geburt zurück.
pp/Agentur ProfiPress