Mechernich in Pop Art-Bildern
Ausstellung im zweiten Stock des Rathauses – Schüler der Realschule „Im Feytal“ malten Mechernicher Motive in Pop Art-Manier – Rasterpunkte und Linien in kräftigen Farben
Mechernich – Bunte Bilder füllen den zweiten Stock des Mechernicher Rathauses mit Farbe. Eines zeigt die Alte Kirche in Mechernich mit einem Muster aus blauen Streifen, halb versteckt hinter sonnengelben Bäumen und einer Mauer aus roten Punkten. „Das hat Pop, das hat Pep“, fasste Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick die Wirkung der Kunstwerke zusammen, die jetzt vier Wochen lang im Rathaus zu sehen sind. Schüler vom Abschlussjahrgang der Mechernicher Realschule „Im Feytal“ haben Motive aus Mechernich im Stil der Pop Art nach Roy Lichtenstein umgesetzt.
Ein gelber Schulbus mit dem markanten Logo des Mechernicher Unternehmens „Schäfer Reisen“, eine Pizzeria mit dem Bild von Pinocchio, ein Kreisverkehr mit Verkehrsschildern, die Gleispassage am Mechernicher Bahnhof – das sind nur einige der Motive, die Kunstlehrer Wolfgang Bieger und seine Schüler in der zweiten Etage des Rathauses aufgehängt haben. „Es wäre zu schade, wenn die Bilder nur in den Schulen hängen würden. Hier können sie von allen Mechernicher Bürgern gesehen werden“, sagte Silvia Jambor, Teamleiterin Organisation, Personal und EDV bei der Stadt Mechernich.
Kräftige Farben und klare Strukturen
Kräftige Farben, klare Strukturen, Rasterpunkte und Linien prägen die Bilder des Wahlpflichtkurses Kunst. „Die Pop Art-Manier braucht Abstraktion, deshalb sind die Bilder sehr grafisch und reduziert“, erklärte Wolfgang Bieger. Für das Kunstprojekt hatte er seine Schüler ausgeschickt, um sich in Mechernich Motive zu suchen. „Ich habe mich für den Bus entschieden, denn die Schulbusse fahren täglich durch die Stadt“, erzählte Julia Altenbeck. Hannah Lorse hat sich für die Alte Kirche Sankt Johannes entschieden: „Sie passt zu Mechernich und man kann sie von überall aus sehen.“
Die Schüler waren sich einig: Am schwierigsten sei es gewesen, die Bilder auf das große Papier zu zeichnen. Der Kunstlehrer erklärte: „Die Motive müssen klar sein und dürfen nicht zu viele Details haben – sonst sind sie schwer umzusetzen.“ Nach dem Vorbild der comicartigen Bilder von Roy Lichtenstein wurden die Formen schwarz umrandet und die Flächen einfarbig, mit Punkten oder Linien ausgefüllt. Um die Rasterpunkte möglichst gleichmäßig aufs Papier bringen zu können, entwickelten die Zehntklässler einen Trick: Sie schliffen die Pinselstiele glatt ab, tunkten sie in Farbe und setzten damit die Punkte.
Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick war auf Anhieb von den Bildern beeindruckt: „Ich finde es toll, wie ihr es schafft, mit Farben und örtlichem Bezug die Leute zu begeistern.“ Weil die Bilder mit den Mechernicher Motiven so gut ins Rathaus passten, unterbreitete er den Schülern gleich ein Angebot. „Im Anschluss an die Ausstellung würden wir gerne zwei oder drei Bilder von euch erwerben, um sie dauerhaft bei uns aufhängen zu können.“ Darüber freute sich auch Silvia Jambor, die die Pop Art-Bilder ins Rathaus geholt hatte: „Die frischen Farben bringen Schwung in unseren Arbeitsalltag.“
pp/Agentur ProfiPress