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Gymnasiasten wie Gäste empfangen

Schüler des GAT besuchten Flüchtlingsunterkunft in der Peterheide – Klassen 8a und 8b beteiligen sich an Schülerwettbewerb zum Syrienkrieg und zur Flüchtlingskrise

Mechernich – „Politik brandaktuell“ und „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ sind zwei Themen des diesjährigen Schülerwettbewerbs, den die Bundeszentrale für politische Bildung seit 45 Jahren veranstaltet und der die Vermittlung politischer Bildung in der Schule bereichert. Auf Initiative von Politiklehrer Bernhard Karst beteiligen sich auch die Klassen 8a und 8b des städtischen Mechernicher Gymnasiums Am Turmhof (GAT) am Wettbewerb.

Bereitwillig standen die in der Peterheide untergebrachten syrischen Flüchtlingsfamilien den Mechernicher Gymnasiasten Rede und Antwort. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Bereitwillig standen die in der Peterheide untergebrachten syrischen Flüchtlingsfamilien den Mechernicher Gymnasiasten Rede und Antwort. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Dafür besuchten die 13- bis 14-jährigen Gymnasiasten jetzt in Begleitung von Bernhard Karst und Willi Göbbel, Teamleiter Schulen und Jugend bei der Stadt Mechernich, die städtische Flüchtlingsunterkunft in der Peterheide. Denn beide Klassen entschieden sich thematisch für die Flüchtlingskrise und den Krieg in Syrien. Um die Aufgaben für den Wettbewerb zu erfüllen, mussten sie sich nicht nur genaue Hintergrundinformationen beschaffen und dafür Bücher wälzen und das Internet und Zeitungen durchforsten, sondern auch Gesprächspartner befragen.

Willi Göbbel, Teamleiter Schulen und Jugend bei der Stadt Mechernich, begleitete die Achtklässler des städtischen Gymnasiums zur Flüchtlingsunterkunft. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Willi Göbbel, Teamleiter Schulen und Jugend bei der Stadt Mechernich, begleitete die Achtklässler des städtischen Gymnasiums zur Flüchtlingsunterkunft. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Dafür standen ihnen mehrere syrische Familien, die in einem ehemaligen Gebäude der Bundeswehr an der Peterheide leben, bereitwillig Rede und Antwort. Wie Gäste empfingen die Familien die Jugendlichen in ihren Zimmern und boten ihnen süßen Milchreis an. Mit der Verständigung gab es keine Probleme. In ihrer Mitschülerin Ayah El Ahmad El Said hatten die Schüler eine hervorragende Dolmetscherin, denn die 14-jährige Libanesin spricht fließend Deutsch und Arabisch. Auf ihre Fragen hin berichteten die Syrer von ihrer teils dramatischen Flucht. Alle waren mehrere Wochen lang unterwegs, manche wurden unterwegs überfallen oder misshandelt oder mussten mit ansehen, wie andere Flüchtlinge auf der Schiffspassage über Bord gingen und ertranken.

Widerstand zwecklos: In den Genuss der sprichwörtlichen Gastfreundschaft der arabischen Kultur kamen auch die Schüler bei ihrem Besuch in der Flüchtlingsunterkunft. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Widerstand zwecklos: In den Genuss der sprichwörtlichen Gastfreundschaft der arabischen Kultur kamen auch die Schüler bei ihrem Besuch in der Flüchtlingsunterkunft. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Doch alle brachten auch ihre große Dankbarkeit darüber zum Ausdruck, in Deutschland gut empfangen worden zu sein. Übereinstimmung herrschte auch darüber, was ihnen das Wichtigste sei: „Dass die Kinder in Sicherheit sind und dass sie hier eine gute Schulbildung erhalten“, lautete die einvernehmliche Antwort der befragten syrischen Familien.

Auch Politiklehrer Bernhard Karst musste vom süßen Milchreis, den ihm die syrische Mutter anbot, kosten. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Auch Politiklehrer Bernhard Karst musste vom süßen Milchreis, den ihm die syrische Mutter anbot, kosten. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Wie Willi Göbbel berichtete, leben aktuell 420 Flüchtlinge im Stadtgebiet Mechernich, diese Woche sollen 35 weitere hinzukommen. Froh ist die Stadt Mechernich über das große Engagement der vielen freiwilligen Kümmerer in den Kirchengemeinden und Vereinen sowie der Privatpersonen in den Ortschaften, in denen Flüchtlinge untergebracht sind. „Ohne deren Hilfe wäre die Betreuung der Flüchtlinge nicht zu schaffen“, sagte Willi Göbbel.

Die 14-jährige Gymnasiastin Ayah El Ahmad El Said spricht fließend Arabisch und Deutsch und übersetzte für ihre fleißig mitschreibenden Mitschülerinnen. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Die 14-jährige Gymnasiastin Ayah El Ahmad El Said spricht fließend Arabisch und Deutsch und übersetzte für ihre fleißig mitschreibenden Mitschülerinnen. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

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