Aktuelles

ProfiPress

Agentur für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, journalistische und redaktionelle Dienstleistungen.

AllgemeinCommunio in ChristoStadt Mechernich

Freundschaftskontakt mit Polen

Mechernicher Delegation um Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, Robert Ohlerth und Communio-Geschäftsführer Norbert Arnold im pommerschen Städtchen Skarszewy mit überwältigender Gastfreundschaft empfangen   

Die Bürgermeister Dariusz Sklaski und Dr. Hans-Peter Schick (von rechts) sowie dessen Stellvertreter Robert Ohlerth vor dem polnischen Adler im Provinzparlament von Pommern in Danzig. Foto: M. Lang/pp/Agentur ProfiPress

 

Mechernich/Skarszewy – Die pommersche Stadt Skarszewy, knapp 50 Kilometer südlich von Danzig, ist etwa gleich groß wie Mechernich, zur Kommune (14 000 Einwohner) gehören 19 Dörfer. Die Gegend ist hügelig wie in Mechernich, die Erhebungen sind aber keine Berge, sondern Muränen, Geröllablagerungen eiszeitlicher Gletscher.

Skarszewy ist landwirtschaftlich geprägt, die Interessen von Bürgermeister Dariusz Skalski und des von Jozef Kaminski angeführten 15köpfigen Stadtrates gehen in Richtung weiterer wirtschaftlicher und vor allem touristischer Entwicklung. Skarszewy und Mechernich sind nicht unähnlich, und die „Chemie“ zwischen den Repräsentanten beider Kommunen stimmt.

Das zeigte sich jetzt nach drei Besuchen der Polen im Mechernicher Rathaus auch beim Gegenbesuch einer zehnköpfigen Mechernicher Delegation um Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, seinen Stellvertreter Robert Ohlerth sowie um Ulrike Müller und Norbert Arnold von der Leitung des Sozialwerks der Communio in Christo in Mechernich. „Diese überwältigende Gastfreundschaft und Herzlichkeit hatten wir nicht erwartet“, sagte Bürgermeister Schick am Schluss des viertägigen Besuchs. 

Schick lud Dariusz Skalski, den Bürgermeister von Skarszewy, seine Stellvertreter Robert Stolinski und Rafal Mlynski, den Wasserwerksleiter Blazej Breska, Prälat Ryszard Konefal, Teresa Swieca, die Vorsitzende der Communio in Christo in Skarszewy, Bozena und Zygmunt Oerlich vom Industrieklub und den Ratsvorsitzenden Jozef Kaminski ausdrücklich ein, für 2013 ebenfalls eine kleine Delegation zum Gegenbesuch in Mechernich auf die Beine zu stellen. Schick: „Wir werden es allerdings schwer haben, auch nur einigermaßen Schritt halten zu können, was Sie uns hier geboten und für uns aufgeboten haben!“  

„Was unmittelbar nach dem Krieg mit unseren französischen Nachbarn im Westen so hervorragend gelungen ist, das sollten wir nun auch zuversichtlich mit Ihnen, unseren polnischen Nachbarn im Osten, ins Auge fassen“, sagte Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick in Anspielung auf die seit über 40 Jahren bestehende Partnerschaft mit dem südfranzösischen Nyons. Eine Städtefreundschaft mit dem polnischen Skarszewy, die dabei womöglich am Ende herauskäme, wäre die erste europäische Partnerschaft einer Kommune im Kreis Euskirchen mit einer Stadt aus dem ehemaligen Ostblock. Die Verbindungen Mechernichs zum ehedem westpreußischen Schöneck, dem heutigen polnischen Skarszewy, reichen weit hinter die Zeit des Eisernen Vorhangs zurück und wurden von Mutter Marie Therese, der Gründerin der Communio in Christo in Mechernich, persönlich geknüpft. Die charismatische Niederländerin, die ihrerseits mit ihrem Zuzug ins Land des ehemaligen Kriegsgegners Deutschland ein Zeichen für Aussöhnung und Freundschaft gesetzt hatte, nahm von Mechernich aus umfangreiche Hilfsaktionen für die Menschen im notleidenden Polen der siebziger und achtziger Jahre auf.

Damit legte Mutter Marie Therese von Mechernich aus den Grundstein  für umfangreiche Verbindungen und Freundschaften in ganz Polen, die bis heute existieren. Die Communio in Christo verfügt in Polen, Weißrussland und der Ukraine heute über mehr Mitglieder als in Deutschland selbst. Auch eine hohe Zahl von Priestern hat sich dem Orden angeschlossen, einige polnische Bischöfe stehen Mechernich und der Communio sehr nahe.

Zur Mechernicher Delegation gehörten neben Bürgermeister und Stellvertreter auch Kämmerer Ralf Claßen und Günther Schulz, Kreistagsabgeordneter, Mechernicher Ortsvorsteher und Vorsitzender des Vereins Communio in Christo. Zum Besuchsprogramm gehörte auch eine Festsitzung mit dem Stadtrat, ein Besuch in Danzig und eine Dankmesse unter anderem mit dem in Skarszewy geborenen und aufgewachsenen Communio-Priester Dr. Piotr Malinowski. Begonnen hatte der Mechernicher Delegationsbesuch mit einem Besuch in dem von Aniela Gemba geführten Heim für geistig behinderte Menschen und des von Teresa Swieca, der Vorsitzenden des Vereins Communio in Christo in Skarszewy, geleiteten Gesundheitszentrums der Stadt, in dem nicht weniger als 10.000 Patienten jährlich behandelt werden.

Auch das Parlament der Woidwodschaft (pommersche Regionalregierung) in Danzig und das Museum auf dem Gelände der ehemaligen Leninwerft standen auf dem Programm. Dort hatte um den Arbeiterführer Lech Walesa und die Gewerkschaft Solidarnosz das Ende der kommunistischen Diktaturen und des Kalten Krieges seinen Anfang genommen. Die Deutschen waren sichtlich berührt.

Aus gesundheitlichen Gründen nicht mit von der Partie sein konnte Pfarrer Karl-Heinz Haus, der Generalsuperior der Communio in Christo. In einer von Communio-Geschäftsführer Norbert Arnold während der Festsitzung im Rathaus von Skarszewy wiedergegebenen Grußbotschaft erklärte der Geistliche: „Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie dankbar ich für diese Verbindung und für diese beiden Bürgermeister und alle an ihrer Seite bin.“ 

Die gerade von Papst Benedikt XVI. im „Jahr des Glaubens“ aufgerufene weltweite Neuevangelisierung müsse zum Anliegen der kirchlichen, aber auch der demokratischen Strukturen Europas werden: „Wenn wir als ein Volk Gottes unterwegs sind, dann ist die Zusammenarbeit in der Kirche ebenso wichtig wie die Zusammenarbeit und die Freundschaft zwischen staatlichen und kommunalen Strukturen, zwischen Stadträten, Bürgermeistern, zwischen Menschen.“

pp/Agentur ProfiPress