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AllgemeinRotes Kreuz im Kreis Euskirchen

Erste Hilfe können auch die Kleinsten

Zum achten Mal traten in Mechernich Ersthelfer und Schulsanitäter zum kreisweiten Wettbewerb an – 138 Teilnehmer kämpften im Gymnasium Am Turmhof nicht nur um Punkte und Pokale: Teamgeist und Spaß standen im Vordergrund

Mechernich/Kreis Euskirchen – „Das ist heute so gut gelaufen wie noch nie und das Wetter hat uns auch im achten Jahr nicht im Stich gelassen“, schwärmte Kreisverbandsarzt und Organisator Frank Gummelt. Dass die Beliebtheit des zentralen Erste-Hilfe-Wettbewerbs des Roten Kreuzes wächst, zeigt sich auch in den kontinuierlich steigenden Teilnehmerzahlen. So meldeten sich in diesem Jahr 23 Gruppen mit je fünf bis sechs Teilnehmern aus dem Kreis Euskirchen an. Die jüngste Teilnehmerin war erst vier Jahre alt. Das zeigt, dass selbst die Kleinsten im Ernstfall schon helfen können.

Ohne Mampf kein Kampf: Dieses Motto galt auch beim Erste-Hilfe-Wettbewerb. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress
Ohne Mampf kein Kampf: Dieses Motto galt auch beim Erste-Hilfe-Wettbewerb. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress

Damit alles so reibungslos klappt, laufen im Hintergrund oft unbemerkt viele Komponenten zusammen. „Simon Jägersküpper von der Stabsstelle Ehrenamt des Rotkreuz-Kreisverbandes hat hier organisatorisch den Bärenanteil, ich trage die Verantwortung und darf den Kopf hinhalten“, erklärte Rotkreuz-Kreisbereitschaftsarzt Frank Gummelt.

Hinter verschlossenen Türen fand die Auswertung statt. Angelika Schmitz, Angelika Wagner, Jürgen Houbé, Edeltraud Engelen und Dirk Kristahl zählten fleißig die Punkte zusammen. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress
Hinter verschlossenen Türen fand die Auswertung statt. Angelika Schmitz, Angelika Wagner, Jürgen Houbé, Edeltraud Engelen und Dirk Kristahl zählten fleißig die Punkte zusammen. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress

Der Wettbewerb bestand einmal mehr aus Gruppen- und Einzelwettbewerben. Bei den Einzelaufgaben ging nichts über straffes Timing. Chefkoordinator mit lautstarker Kommandostimme war Rotkreuzmann Rolf Müller. „In diesem Bereich ist er die wichtigste Person“, lobte Frank Gummelt.

In den Jugendrotkreuzgruppen findet meist schon ab Januar intensive Vorbereitung auf den Wettbewerb statt. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress.
In den Jugendrotkreuzgruppen findet meist schon ab Januar intensive Vorbereitung auf den Wettbewerb statt. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress.

Gaby Weinand und ihr Team sorgten wieder für die Verpflegung, und die Registrierung der Teilnehmer hatte das Kreisauskunftsbüro übernommen. Die Auswertung fand abseits vom Wettbewerbsgeschehen hinter verschlossenen Türen statt. Dort hatten sich Edeltraud Engelen, Angelika Schmitz, Angelika Wagner, Dirk Kristahl und Jürgen Houbé „verschanzt“, um Punkte zu zählen und die Sieger ausfindig zu machen.

Nicht nur Geschicklichkeit wurde bei den Kreativaufgaben gefordert. Teamgeist und Zusammenarbeit brachten den Erfolg. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress
Nicht nur Geschicklichkeit wurde bei den Kreativaufgaben gefordert. Teamgeist und Zusammenarbeit brachten den Erfolg. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress

„Für viele Jugendrotkreuzler ist der Wettbewerb das Event des Jahres“, so Simon Jägersküpper: „Die fangen bereits im Januar an zu trainieren und sehen es als Wettkampf auf freundschaftlicher Ebene.“ Meistens werde noch über das ganze Jahr davon erzählt.

Die schriftliche Prüfung war ebenfalls ein Teil des Wettbewerbs und gehört auch zur Ausbildung beim Jugendrotkreuz. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress.
Die schriftliche Prüfung war ebenfalls ein Teil des Wettbewerbs und gehört auch zur Ausbildung beim Jugendrotkreuz. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress.

Zu bewältigen galt es neben Einzel- und Gruppenaufgaben zwei Kreativanforderungen sowie eine schriftliche Prüfung, bei der 20 Fragen zu beantworten waren. Dabei wurde nicht nur das Wissen in Erster Hilfe abgefragt, sondern auch Fragen rund um das Rote Kreuz mussten beantwortet werden. Man hatte förmlich das Gefühl, dass die Köpfe rauchten . . .

Soziale Kompetenzen standen auch bei dieser Aufgabe im Vordergrund. Nur Miteinander konnte das Ziel erreicht werden. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress.
Soziale Kompetenzen standen auch bei dieser Aufgabe im Vordergrund. Nur Miteinander konnte das Ziel erreicht werden. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress.

Bei den Kreativaufgaben ging es nicht nur um Geschicklichkeit und Kreativität. „Vielmehr erfordern die Aufgaben auch soziale Kompetenzen“, erläuterte Ellen Lehner der Reporterin der Agentur ProfiPress, die zum vierten Mal ehrenamtlich als Wertungsrichterin mit dabei war und dies als Ergänzung zu ihrer hauptamtlichen Tätigkeit in einer Kindertageseinrichtung des Roten Kreuzes betrachtet: Das Miteinander werde gestärkt, man müsse sich auf den anderen verlassen können. Lehner: „Es geht um Rücksichtnahme, alle sollen mitgenommen werden!“

Bei diesem Szenario ging es um das verletzte Auge eines Bauarbeiters, das die junge Helferin vom Schulsanitätsdienst versorgen soll. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress.
Bei diesem Szenario ging es um das verletzte Auge eines Bauarbeiters, das die junge Helferin vom Schulsanitätsdienst versorgen soll. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress.

Erstmals dabei war eine Gruppe unbegleiteter, minderjähriger Jugendlicher aus dem Iran und Afghanistan, die zurzeit vom Roten Kreuz in Urft betreut werden. Sie hatten als „Mimen“ (Verletzen-Darsteller) sichtlich Freude an der Zusammenarbeit mit anderen jungen Menschen.

Mit den einfachsten Mitteln eine eingetretene Scherbe zu versorgen war für manch einen Teilnehmer schon eine Herausforderung. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress.
Mit den einfachsten Mitteln eine eingetretene Scherbe zu versorgen war für manch einen Teilnehmer schon eine Herausforderung. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress.

An einer Station beim Wettbewerb musste das verletzte Auge eines Bauarbeiters fachgerecht versorgt werden. „Selbst für erfahrene Retter ist das manchmal eine Herausforderung“, so Kreisbereitschaftsarzt Frank Gummelt: „Da muss man zurück zu den Wurzeln – Erste Hilfe wie früher statt mit Hilfe eines vollausgestatteten Rettungswagens.

Simon Jägersküpper, von der Stabsstelle Ehrenamt und Kreisverbandsarzt Frank Gummelt organisierten und leiteten den Erste-Hilfe-Wettbewerb des Roten Kreuzes mit 138 Teilnehmern im Mechernicher Gymnasium Am Turmhof. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress
Simon Jägersküpper, von der Stabsstelle Ehrenamt und Kreisverbandsarzt Frank Gummelt organisierten und leiteten den Erste-Hilfe-Wettbewerb des Roten Kreuzes mit 138 Teilnehmern im Mechernicher Gymnasium Am Turmhof. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress

Besonders dankbar waren die Organisatoren des Roten Kreuzes, dass die Zusammenarbeit mit der Stadt Mechernich und dem Gymnasium Am Turmhof so reibungslos und unkompliziert funktioniert hat. „Wir fühlen uns hier sehr willkommen“, so Gummelt. Simon Jägersküpper: „Mein Traum wäre es, den Erste-Hilfe-Wettbewerb einmal in der Öffentlichkeit durchzuführen. Mit verschiedenen Stationen und realistischen Aufgaben, die in der ganzen Stadt verteilt wären. Aber das ist noch Zukunftsmusik, das würde einen noch höheren logistischen und organisatorischen Aufwand und jede Menge Genehmigungen erfordern. Mal sehen was die nächsten Jahre bringen.“

Die Ergebnisse:

DRK-Bereitschaften: 1. Kall, 2. Euskirchen

Die Erstplatzierten des DRK dürfen nun am Wettbewerb auf Landesebene teilnehmen.

Jugendrotkreuz: 1. Dr. Unkreativ Euskirchen, 2. Adlerrochen Wasserwacht Dahlem, 3. Mechernich 1, 4. Weilerswist 1, 5. Mechernich 2, 6. Frösche Wasserwacht Dahlem, 7. Dr. Unicorn Euskirchen, 8. Mechernich Minis, 9. Dr. HipHop Euskirchen, 10. Pinguine Dahlem, 11. Kraken Wasserwacht Dahlem, 12. Robben Wasserwacht Dahlem, 13. Weilerswist 2, 14. Die verrückten Dahlemer, 15. Delfine, Wasserwacht Dahlem

Schulsanitätsdienste: 1. Gymnasium Am Turmhof 1, Mechernich, 2. Realschule Feytal 2, Mechernich, 3. Emil-Fischer-Gymnasium 1, Euskirchen, 4. Gymnasium Am Turmhof 2, Mechernich, 5. Gymnasium Am Turmhof 3, Mechernich, 6. Realschule Feytal 1, Mechernich

pp/Agentur ProfiPress