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Ein Silberstreif am Horizont

Der Bürgerverein Kall zog Jahres-Bilanz – Trotz Rückgang der Vermietungen noch Gewinn erzielt – Mietpreise und Verbrauch von Energie auf den Prüfstand gestellt – Die Mitgliederzahl sinkt

Kall – „Unsere Finanzlage ist nicht gerade zum Jubeln, aber trotzdem ein gesundes Ruhekissen“, umschrieb Kassierer Gottfried Schnitzler die Situation im Bürgerverein Kall. Bei der Jahreshauptversammlung im Tagungsraum der Bürgerhalle zog der Verein im Beisein von Bürgermeister Hermann-Josef Esser Bilanz über das verflossene Geschäftsjahr. Dabei wurde deutlich, dass Zufriedenheit und Sorge sich im Verein die Waage halten.

Obwohl die Zahl der Vermietungen der Bürgerhalle rückläufig ist und auch der Bierumsatz erheblich zurückgegangen ist, ist es dem Verein erstmals wieder gelungen, einen Gewinn von rund 1600 Euro zu erzielen. Dafür dankte Ex-Bürgermeister Hans Kaiser dem Vorstand, der beispielhaft gewirtschaftet habe.

Zufriedenheit und Sorge gleichermaßen herrschte auf der Jahreshauptversammlung beim Vorstand des Bürgervereins Kall. Von links: Vize-Vorsitzender Bert Spilles, Kassierer Gottfried Schnitzler, Vorsitzender Helmut Weiler und die Beisitzer Uwe Schubinski und Peter Berbuir. Foto: Reiner Züll/pp/Agentur ProfiPress

Eingangs der Versammlung hatte Vorsitzender Helmut Weiler berichtet, dass bei einer Überprüfung der Bürgerhalle keine Sicherheitsmängel festgestellt worden seien. Jedoch werde in nächster Zeit eine Sanierung des Daches fällig, wobei der Verein bei dieser Finanzierung auf Hilfe der Gemeinde angewiesen sei. Man werde zu gegebener Zeit einen entsprechenden Antrag an die Gemeinde stellen.

Ein Problem bereitet dem Verein die sinkende Zahl der Mitglieder, die nach dem Tod von drei Gründungsmitgliedern im vergangenen Jahr auf 57 zurückgegangen ist. Der Verein sei überaltert und brauche unbedingt jüngere Mitglieder, so Helmut Weiler. Den Vorstand habe man bei der letzten Wahl bereits verjüngt.

Die Veranstaltungen seien rückläufig: Sei die Halle im Jahr 2015 noch 30 Mal vermietet gewesen, so seien letztes Jahr nur noch 21 Vermietungen zu verzeichnen gewesen. Das habe auch zu einem rückläufigen Bierumsatz geführt, was folglich auch zu einer geringeren Gutschrift durch den Bierverleger geführt habe. Dankesworte richtete Helmut Weiler an den Hausmeister Herbert Reinders, der gute Arbeit leiste und immer zur Stelle sei, wenn es mal Probleme gebe.

Überraschten ihren Vorsitzenden Helmut Weiler, der seit genau 30 Jahren Vorsitzender des Bürgervereins Kall ist, bei einem Treffen des Vorstandes mit einem Dankes-Präsent. Von links: Schatzmeister Gottfried Schnitzler, Schriftführer Alois Poth, Vorsitzender Helmut Weiler und dessen Stellvertreter Bert Spilles. Foto. Reiner Züll/pp/Agentur ProfiPress

Mietpreise angepasst

Kassierer Gottfried Schnitzler zeichnete die Entwicklung der Veranstaltungen in der Bürgerhalle und die damit verbundene Entwicklung der Einnahmen auf: Im Jahr 2015 habe der Verein bei 30 Vermietungen Einnahmen von 20.300 Euro verzeichnen können. Im Jahr 2016 hätten 19 Vermietungen zu Einnahmen von 14.800 Euro geführt, die jedoch die Ausgaben nicht gedeckt hätten.

Deshalb habe man die Mietpreise überprüft und angepasst. Ebenso habe der Vorstand den Energieverbrauch auf den Prüfstand gestellt und spürbare Einsparungen erreicht. Mit Miet-Preisen zwischen 150 Euro für Vereine und 475 Euro für kommerzielle Veranstaltungen und Großhochzeiten biete der Bürgerverein die Halle trotzdem noch günstig an. Immerhin habe der Verein im letzten Jahr durch 21 Vermietungen und die Beiträge der Vereinsmitglieder Einnahmen von 17.800 Euro und sogar einen Überschuss von rund 1500 Euro erzielen können, berichtete „Finanzminister“ Schnitzler. Gottlob seien im letzten Jahr keine größeren Reparaturen angefallen. Schnitzler: „Eine neue Bestuhlung könnten wir uns heute nicht mehr leisten.“

Ob sich dieser letztjährige Silberstreif am Horizont fortsetzt, ist derzeit noch ungewiss. Im jetzt laufenden Geschäftsjahr 2018 sei die Halle erst neun Mal für Veranstaltungen angemietet worden, klärte der Kassierer auf. Sechs bis sieben Events seien noch in Aussicht. An 21 Veranstaltungen wie im vergangenen Jahr werde man vermutlich nicht herankommen. Das zeige, dass es immer schwieriger werde, die Halle zu vermieten.

Der Bürgerverein Kall beklagt rückläufige Zahlen bei der Vermietung der Bürgerhalle. Foto: Reiner Züll/pp/Agentur ProfiPress

„Wir sind aufgerufen, uns Sorgen zu machen“, sprach Gottfried Schnitzler für den Vorstand. Deshalb habe sich die Vereinsführung dazu entschlossen, eine Homepage erstellen zu lassen, damit der Verein und die Bürgerhalle im Internet präsentiert werden können.

Nach Ende der Tagesordnung bedankte sich Gottfried Schnitzler beim Vorstand, der sich im letzten Jahr zehn Mal getroffen habe. Sein besonderer Dank ging an den Vorsitzenden Helmut Weiler, der bereits seit 30 Jahren die Geschicke des Vereins leite. Ein Präsent hatte der Vorstand seinem „Chef“ bereits bei einem Vorstandstreffen überreicht.

pp/Agentur ProfiPress