„Ein ergreifendes Ereignis“
Valkenburgs Pastoor Herman Jansen blickt im Interview zurück auf den Ordensgedenktag der Communio in Christo in seiner Pfarrei in den Niederlanden
Pastoor Jansen, wie ist der Gründungsgedenktag der Communio in Christo, der erstmals außerhalb von Deutschland, in der St. Nikolaus- und St.-Barbara Pfarrkirche von Valkenburg, gefeiert wurde, wo die Communio-Gründerin Mutter Marie Therese aufgewachsen ist, aus Ihrer Sicht als katholischer Pfarrer und Hausherr vor Ort verlaufen?
Pfarrer Hermann Jansen: Es war ein ergreifendes Ereignis. Die Feier und die Prozession am Anfang waren beeindruckend. Die tiefe Verbundenheit der teilnehmenden Priester in der Konzelebration und die Teilnahme der Ordensleute aus Indien haben mich berührt. Und ich schätze es sehr, dass unsere Kirche – und damit ja auch die Kirche der Gründerin – als erster Ort außerhalb Deutschlands für diese Feier ausgewählt und genutzt wurde. Die Verbundenheit mit Mutter Marie Therese ist, historisch gesehen, überdeutlich.
War diese Verbundenheit bei Ihnen schon immer so ausgeprägt?
Pastoor Jansen: Nein. Ich bin hier seit 35 Jahren Pfarrer. Aber in den ersten Jahren war ich alles andere als durchdrungen vom gewaltigen Einsatz der Gründerin für die Hilfsbedürftigen. Im Laufe der Jahre habe ich erkannt, dass es sich um eine außergewöhnlich liebevolle Frau handelt. Ermutigt durch das Zweite Vatikanische Konzil und auch durch eigenes Leid und eigenen Schmerz wurde sie die tapfere Frau, als die sie nicht nur in Mechernich, sondern in der ganzen Welt bekannt ist. Dass ich das erkenne, daran haben auch Schwester Lidwina und ihre ausländischen Gäste einen großen Anteil, die immer wieder Valkenburg besuchen.
Dass Ihr Roermonder Weihbischof Monsignore Everard de Jong als Hauptzelebrant zur Verfügung stand und dass Ihr „Kerkelijk Zangkoor St. Caecilia“ unter der Leitung von Arno Kerkhof die heilige Messe so wunderbar mitgefeiert haben, war der Communio in Christo eine ebenso große Freude, wie Ihre Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft im Vorfeld des Gründungsgedenktages und auch am Festtag selber, wo Sie hinter den Kulissen die Fäden geknüpft haben. Was bedeutet der Ordensgedenktag für ihre Pfarrei?
Pfarrer Hermann Jansen: Wir sind nicht nur froh, dass wir Mutter Marie Therese als Pfarrei ehren konnten, wir sind auch ein bisschen stolz. Für unseren Kirchenchor St. Caecilia unter der Leitung von Arno Kerkhof war es eine Ehre, die Feier musikalisch zu unterstützen.
Es war Ihren deutschen Gästen und Communio-Angehörigen aus Afrika, Asien und Europa eine große Ehre, bei Ihnen den Gedenktag feiern zu können. War 2016 Ihr erster Berührungspunkt mit der Communio in Christo oder seit wann gibt es da Verbindungen?
Pastoor Jansen: Als ich 1982 zum Pfarrer hier ernannt wurde, hat man mich auch über die Communio und Mutter Marie Therese informiert. Mitte der 1990er-Jahre hat uns Generalsuperior Karl-Heinz Haus auf Bitte von Mutter Marie Therese eine große finanzielle Unterstützung zukommen lassen. Das Geld haben wir für die Anstricharbeiten innerhalb der Kirche verwendet. Durch Schwester Lidwina und ihre ausländischen Gäste wurde die Bindung zur Communio immer intensiver. Ich schätze die Communio sehr und bin froh, dass sie beim Ordensgedenktag Broschüren dagelassen hat, sodass die Valkenburger und die Besucher unserer Kirche informiert werden.
Welche Rolle spielt Mutter Marie Therese, die 1927, also vor 90 Jahren, in Oud-Valkenburg als Josephina Theresia Linssen geboren und getauft wurde und in Valkenburg aufwuchs und erste intensive religiöse Erfahrungen machte, heute in Ihrer ursprünglichen Heimat?
Pfarrer Jansen: Hier in Valkenburg ist Mutter Marie Therese nicht sehr bekannt, und das, obwohl die beiden Bürgermeister Constant Nuytens und Martin Eurlings Interesse an ihr zeigen.
Zur Person:
Pastoor Herman Jansen (81) ist seit 1982 Pfarrer der Pfarrei H.H. Nicolaas und Barbara und seit 2000 zusätzlich der Pfarrei O.L. Vrouw v. Alt. Bijstand (Unsere liebe Frau der immerwährenden Hilfe). 1955 trat er dem Männerorden der Montfortaner bei (offiziell: Societas Mariae Montfortana). Zum Priester wurde er 1961 geweiht.
pp/Agentur ProfiPress