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Diese Krippe schickt der Himmel…

Neue figürliche Weihnachtsdarstellung kam auf wundersame Weise in die Pfarrkirche St. Cyriakus Weyer – Ein Bericht von Kirchenvorstand und Ortsbürgermeister Björn Wassong

Mechernich-Weyer – Die beleuchtete Kirche St. Cyriakus oberhalb von Weyer ist nicht nur im Winter ein imposanter Anblick. Auch das Innere ist sehenswert. Allerdings besteht im Kirchenvorstand schon länger der Wunsch nach einer angemessenen Weihnachtskrippe.

Dazu braucht man neue Figuren, denn die historische „Stammmannschaft“ in St. Cyriakus besteht lediglich aus der Heiligen Familie und wenigen Schafen, die dazu nicht maßstabsgerecht sind.

Die neue Krippe steht: Aktiv mit aufgebaut haben (v.l.) Eleni Keck, Kathrin Schnorrenberg, Malte und Martin Meyer, Dietmar Poensgen, Alwin Stolze, Rosi Feder und Björn Wassong. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Die neue Krippe steht: Aktiv mit aufgebaut haben (v.l.) Eleni Keck, Kathrin Schnorrenberg, Malte und Martin Meyer, Dietmar Poensgen, Alwin Stolze, Rosi Feder und Björn Wassong. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Auch der vorhandene Stall von Bethlehem ist in die Jahre gekommen und bereitet beim Auf- und Abbau zunehmend Sorgen, er könne auseinanderfallen. Nicht nur in Weyer bleiben solche Provisorien auf Dauer bestehen, und man findet weder Zeit, noch Muße, Abhilfe zu schaffen.

Deshalb ist es schon unwahrscheinliches Glück, um nicht den Begriff eines weihnachtlichen „Wunders“ bemühen zu wollen, dass am 26. September der Anruf einer Dame im Pfarrbüro Mechernich einging, die ausgerechnet der Pfarrkirche St. Cyriakus zu Weyer eine Krippendarstellung zu schenken gedachte.

Kirchenvorstandsmitglied Björn Wassong wurde damit beauftragt, der Sache auf den Grund zu gehen. Warum wollte die edle Spenderin ausgerechnet Weyer beglücken?

Wundersames aus dem Internet

Nun, Figuren und Stall stammen von ihrem verstorbenen Lebensgefährten Hubert und einem befreundeten Schreiner. Hubert, ein gebürtiger Kölner, war in Dankerath bei Nohn in der Eifel aufgewachsen – und wollte nach der Flut im Juli 2021 seine Krippe einem Eifeldorf spenden, das Opfer dieser Überschwemmungen geworden war.

Ein Bekannter inserierte die Krippe nach Huberts Tod im Internet. Darauf meldete sich jemand aus Weyer und meldete Interesse an. Wer es war, lässt sich nicht mehr rekonstruieren, denn der Betreffende hinterließ weder Name noch Kontaktdaten. Doch die Freundin des inzwischen verstorbenen Krippenbauers Hubert meldete sich nach dem Anruf ihrerseits im Pfarrbüro Mechernich. Agnes Peters und Angela Ufer, die Pfarrsekretärinnen, stellten die Verbindung nach Weyer her. So schloss sich der Kreis.

Beim Verladen an der Mosel: Der Weyerer Ortsbürgermeister Björn Wassong mit einem Hirten und dem bereits unter Folie verpackten Stall von Bethlehem. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
Beim Verladen an der Mosel: Der Weyerer Ortsbürgermeister Björn Wassong mit einem Hirten und dem bereits unter Folie verpackten Stall von Bethlehem. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Am 23. Oktober machten sich Vater Peter Wassong, Bruder Jürgen und Kirchenvorstand und Ortsbürgermeister Björn Wassong mit zwei Fahrzeugen und Anhänger auf den Weg an die Mittelmosel, um die neue Krippe mit schönen großen farbenfrohen Figuren und einem tollen Stall bei Alexa Fischer abzuholen.

Trotz viel Regen konnte alles heil in das Gotteshaus hoch über dem Feybachtal gebracht werden. Aufgebaut wurde die Krippe am dritten Adventwochenende von den Kirchenvorstandsmitgliedern Eleni Keck, Alwin Stolze und Björn Wassong, Kathrin Schnorrenberg (Kirchenvorstand und Frauen- und Familienkreis), Küsterin Rosi Feder, Ex-Kirchenvorstand Dietmar Poensgen Malte und Martin Meyer, der für Beleuchtung inklusive Bewegungsmelder und Beschallung sorgte.

Die alte Kirchenkrippe in St. Cyriakus bestand lediglich aus dem hochheiligen Paar und dem Jesuskind sowie asymmetrischen Schafen. Der Stadt machte dem Kirchenvorstand auch Kummer. Foto: Björn Wassong/pp/Agentur ProfiPress
Die alte Kirchenkrippe in St. Cyriakus bestand lediglich aus dem hochheiligen Paar und dem Jesuskind sowie asymmetrischen Schafen. Der Stadt machte dem Kirchenvorstand auch Kummer. Foto: Björn Wassong/pp/Agentur ProfiPress

Björn Wassong steuerte noch einen Missionsengel bei, der bei einem Münzeinwurf als Spenden ergeben nickt. Bei Friedhelm Linden in Waldorf besorgten die Weyerer einige maßstabsgerechte Schafe für die neue Krippe.

Auch wenn die Trennung von Stall und Figuren der edlen Spenderin von der Mosel schwerfiel, so überwog doch ihre Freude, dass der Wunsch ihres geliebten Lebensgefährten posthum in Erfüllung geht.

Und nicht nur seiner: Auch für die Menschen in der Pfarrgemeinde St. Cyriakus erfüllt sich der lang gehegte Traum von einer neuen Weihnachtsdarstellung in der Kirche. Nun gibt es in Weyer neben Maria, Josef und dem Jesuskind sowie der Schafherde auch Ochs und Esel, einen Hirten und die heiligen drei Könige.

Zwei Marias, zwei Josefs

Das Christkind ist allerdings dreifach vorhanden. „Vielleicht nimmt man eines für Krippenspiele des Familienkreises“, schlägt die Spenderin einer örtlich sehr aktiven Gruppe von Frauen und Kindern um Kathrin Schnorrenberg und Eleni Keck vor. Auch das bisherige traute hochheilige Paar mit Jesuskind soll einer neuen Verwendung zugeführt werden, ließ der Kirchenvorstand verlauten. Die Pfarrkirche in Weyer soll an den Samstagen und Sonntagen der Weihnachtszeit von 10 bis 18 Uhr zur Besichtigung geöffnet werden.

Der Weyerer Ortsbürgermeister hat an die neue Krippe ein Missionsengelchen gestellt, dass bei Münzeinwurf als Spende ergeben nickt Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress.
Der Weyerer Ortsbürgermeister hat an die neue Krippe ein Missionsengelchen gestellt, dass bei Münzeinwurf als Spende ergeben nickt Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress.    

Alexa Fischer berichtet: „Hubert war praktizierender Christ und gelernter Metzgermeister, bewährt im Einzelhandel, in der Floristik und in der Gastronomie. Der Beruf hat ihn wieder aus der Eifel nach Köln geführt. Dort war er im Karneval sehr aktiv, trat auch später der Prinzengarde bei und hat bei den Ratsbläsern seine Freude an der Musik ausgelebt.“

Er liebte es, Musikstücke zusammenzuschreiben, um sie dann mit Kapellen aus Bayern im Rosenmontagszug zu präsentieren. Im St.-Vinzenz-Krankenhaus führte er viele Veranstaltungen zu Gunsten krebskranker Kinder durch. „Es war sein Ding, Gutes für andere zu tun“, so seine Lebensgefährtin: für krebskranke Kinder, die „Tafel“ und auch die Klientel des bekannten Kölner Sozialpfarrers Franz Meurer.

Hubert Gaeb, der Geber, starb 2022

Diverse Krankheiten machten dem 1960 geborenen Aktivisten in den vergangenen zehn Jahren arg zu schaffen. Am 10. März vergangenen Jahres starb Hubert Gaeb.

„Als das große Unwetter in der Eifel und an der Ahr war, entstand bei ihm der Wunsch, dass seine Krippe in die Eifel gehen und dort den Menschen Freude bereiten sollte“, so seine Gefährtin: „Wir konnten seinen Willen vorher leider nicht mehr umsetzen. So bin ich heute umso glücklicher, dass es mir nun durch Ihre Mithilfe gelungen ist…“

Ihr Wunsch an die Pfarrgemeinde: „Er hat nie Geburtstag, aber immer Namenstag gefeiert, vielleicht kann man seiner an jedem 3. November in St. Cyriakus mit einer Kerze gedenken…“

pp/Agentur ProfiPress