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Der “Grüne Elefant” legte 130 Kilometer zurück

Mit dem Bürgermeister
im Seitenwagen durch die Eifel
80 Maschinen beim Motorrad-Veteranen-Treffen im Mechernicher Mühlenpark – Die Baujahre 1927 bis 1965 waren vertreten – Verwaltungschef Hans-Peter Schick nahm im Seitenwagen eines ehemaligen Polizeigespanns Platz und zuckelte mit durch die Eifel
Mechernich – Voll auf ihre Kosten kamen Freunde alter Motorräder jetzt im Mühlenpark zwischen Kommern und Mechernich. Zum vierten Mal hatten die Oldtimerfreunde Nordeifel dorthin zum Veteranentreffen eingeladen. Und begrüßen konnten die Organisatoren unter Leitung von Willi Kettler mehr als 80 betagte Gefährte bis Baujahr 1965, die sich nach der obligatorischen Fahrzeugabnahme und dem gemeinsamen Frühstück um 9 Uhr zur ersten Etappe aufmachten.
“Im Seitenwagen mit dabei war auch der Mechernicher Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, der sich die Ausfahrt durch die schöne Eifellandschaft nicht entgehen lassen wollte”, schreibt die Journalistin Evelyn Breuer: “Die anspruchsvolle Strecke, die mit Zwischenstationen zur Prüfung fahrerischen Könnens gespickt war, führte über 75 Kilometer unter anderem durch Holzheim, Nettersheim, Steinfeld, Kall und Lorbach wieder zurück nach Kommern.”
BMW, Nimbus, NSU, Victoria und Miele
Die Mittagspause der Fahrer konnten dann vor allem die zahlreichen Zuschauer nutzen, um sich die alten Vehikel in Ruhe anzuschauen. Immerhin waren einige wirklich seltene Stücke mit klangvollen Namen wie BMW, Nimbus, NSU, Victoria und Miele darunter, und die Baujahre reichten zurück bis 1927. Drei Teilnehmer waren aus den Niederlanden nach Kommern angereist. Die übrigen kamen aus dem näheren Einzugsbereich bis hin zum Niederrhein und dem Bergischen Land.
Für Peter Giesgen (73) aus Euskirchen war es mehr oder weniger ein Heimspiel. In den letzten Jahren nimmt er mit seiner 1955er BMW nur noch an den Veteranentreffen in Dom-Esch und Kommern teil. Sein Zweitmotorrad, eine Adler von 1934, bleibt dabei zu Hause, denn die eignet sich wegen ihrer wenigen Pferdestärken nicht für “Bergtouren”. Ältester Fahrer mit 75 Jahren war Karl Kurth aus Mechernich mit seiner 500er NSU, Baujahr 1953. Auf dem Sozius saß sein Enkel, der die Begeisterung des Großvaters für die alten Knatterbüchsen teilt.
Das fortgeschrittene Alter der Fahrer macht Willi Kettler allerdings Sorgen. Die Motorradliebhaber im Rentenalter nennen nämlich in der Regel gut erhaltene und sehr gepflegte Schätzchen ihr eigen und wissen oft nicht, in welche guten Hände sie diese eines Tages weitergeben sollen. Meistens sind die eigenen Kinder nicht interessiert. Ganz alte und seltene Fahrzeuge landen dann häufig in Museen, aber immerhin sind sie noch einsatzbereit und könnten so manche schöne Fahrt absolvieren.
Erfahrungsaustausch im Vordergrund
“Auf den Veteranentreffen steht doch die Geselligkeit und der Erfahrungsaustausch im Vordergrund”, sagte Kettler im Interview mit Evelyn Breuer: “Da kann sich ein junger Einsteiger jede Menge Tipps bei den alten Hasen holen und sogar das eine oder andere Schnäppchen machen.”
Nicht verkäuflich war allerdings der Nachbau des 1885 entworfenen “Daimler-Motorrads” von Otto Lewin aus Lommersum. Ein Jahr lang hat der Senior anhand von Skizzen und Abbildungen das hölzerne Vehikel, dessen einziges existierendes Original vor vielen Jahren verbrannt war, rekonstruiert. Die Fahrtüchtigkeit seines einem Dreirad ähnlichen Geräts demonstrierte er direkt vor Ort, und zwar selbst stilgerecht ausgestattet mit Ledergamaschen. Für die anderen Veteranenfahrer ging die Nachmittagstour von Kommern aus noch einmal 65 Kilometer weit durch die Eifel.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

09.06.2008