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Dank für unvergessliche Eindrücke

Dank für unvergessliche Eindrücke
Mechernicher Pfarrgemeinde St. Johannes Baptist feierte mit ihren 22 Weltjugendtagspilgern und Eifeldekan Erik Pühringer einen freudevollen Dankgottesdienst – Jugendliche erlebten sich selbst als Teil der universalen Kirche Christi
Mechernich/Madrid – Applaus auf offener Szene, bunte Flaggen, Fahnen und Transparente, dazu passende flotte Musik und statt eines Predigers gaben viele Pilger ihre Eindrücke preis, die sie vom Weltjugendtag in Madrid und zuvor von den Tagen der Begegnung in Talavera de la Reina mit nach Hause an den Bleiberg gebracht haben.
So sah der Dankgottesdienst aus, den die Mechernicher Pfarrgemeinde St. Johannes Baptist am Sonntag mit ihren Weltjugendtagsteilnehmern, darunter Eifeldekan Erik Pühringer, feierte. Es war ein fröhlicher Gottesdienst, in dem sich auch ältere Semester gerne von der Glaubensfreude und den unvergesslichen Erfahrungen anstecken ließen, die die jungen Christen aus Madrid mitgebracht hatten.
Gastfreundschaft, Katechese,
und eine lebendige Kirche
Die 22 Madrid-Pilger stellten nach dem Evangelium vier zentrale Punkte immer und immer wieder in den Mittelpunkt ihrer Schilderungen: 1. Die Gastfreundschaft, die sie in den spanischen Gastfamilien, aber auch sonst im Land erfahren durften, war phänomenal. 2. Die Katechese, an der die Mechernicher teilnehmen durften, war gewinnbringend für den persönlichen Glauben. 3. Es war eine Wohltat, sich selbst als Teil der universalen Kirche Jesu Christi erleben zu können. 4. Die Begegnungen mit dem Papst waren ein Erlebnis, das man nicht vergisst.
Letzteres wurde durchaus unterschiedlich empfunden. Während die einen Jugendlichen Jubel und frenetischen Applaus beim Eintreffen des Papstes zur Abschlussmesse besonders bemerkenswert fanden, war es bei anderen die Stille, die sich wie auf ein unausgesprochenes Kommando unter den 2,5 Millionen Teilnehmern der vorabendlichen Vigilfeier ausbreitete, die zuvor stundenlang lautstark Party gefeiert hatten.
Global denken, lokal handeln
gilt für Jugend in der Kirche
Die Weltjugendtagspilger vom Bleiberg merkten: Global denken, lokal handeln, in der katholischen Kirche funktioniert das seit Jahrhunderten, nicht nur, aber auch für Jugendliche. Lisa Merten, eine engagierte junge Eifeler Christin aus Wolfert (Gemeinde Hellenthal), war mit der Mechernicher Pilgergruppe unterwegs und schildert in einem Bericht für die KirchenZeitung im Bistum Aachen, Regionalausgabe Eifel, ihre Eindrücke vom Weltjugendtag 2011 in Talavera de la Reina (Tage der Begegnung) und in Madrid.
Die Steinfelder Gymnasiastin, die bereits ein journalistisches Praktikum in der Agentur ProfiPress absolviert hat, war mit 22 anderen Eifeler Katholiken in der Mechernicher Jugendpilgergruppe um den Eifeler Regionaldekan Erik Pühringer unterwegs. Zur Vorbereitung gehörten auch Treffen, Meditationen, Gottesdienste – und handfestes Anpacken bei allerlei Arbeiten für andere Leute.
Wie 2009 in der Vorbereitung auf den Weltjugendtag in Sydney, hatten die Mechernicher Wekltjugendtagspilger auch diesmal den Ehrgeiz, einen möglichst großen Batzen der Reisekosten im Vorfeld selbst zu verdienen.
“Am Abend ging es endlich los. Erst gab es den Pilgersegen, dann starteten wir im Schäfer-Bus ab Johanneshaus. Wir alle freuten uns auf das große Abenteuer”, schreibt Lisa Merten. Nach langer Busfahrt und einem zwölfstündigen Zwischenstopp in Biarritz dann endlich am Morgen des 11. August Ankunft in Talavera de la Reina.
Teil eines gemeinsamen,
weltumspannenden Ganzen
Dort trafen Lisa, die Mechernicher und andere Jugendliche aus dem Bistum Aachen erstmals auf die katholische Kirche in Spanien – und auf junge Katholiken von der iberischen Halbinsel. Man merkte sofort: Die Kirche in Wolfert und die Kirche in Mechernich, die Kirchen in der Eifel sind auch nur Teil eines gemeinsamen, weltumspannenden Ganzen, das nicht nur eine hierarchisch verfasste menschliche Komponente besitzt, sondern auch eine spirituelle, eine göttliche.
Untergebracht waren Lisa und die anderen Mechernicher in Gastfamilien. Zum Programm gehörte jeden Tag eine gemeinsame Heilige Messe. Lisa: “An einem Abend besuchten wir das Musical »Alma« (»Seelen«), das von Jugendlichen aus Toledo selbst komponiert, getextet und choreografiert worden war. Die fesselnde Vorstellung handelte von den Problemen einer Musikband, deren Mitglieder sich wegen ihres Erfolges auseinander leben, aber nach einem tragischen Zwischenfall merken, dass sie doch nicht ohne die anderen auskommen.”
“Samstags stand ein internationales Fußballturnier auf der Tagesordnung, bei dem auch einige Jugendliche unserer Gruppe in der deutschen Pilgernationalmannschaft mitspielten. Der Rest der Gruppe feuerte sie lautstark an. Am Ende hatte sich dieser Einsatz gelohnt. Denn unsere Mannschaft schlug im Finale die Gastgeber aus Spanien mit 4 : 1 Toren”, schreibt die junge Wolferterin weiter.
Ein Erlebnis war der Besuch bei einem typisch spanischen Kreuzweg: “Festlich geschmückte Figuren werden in einer feierlichen Prozession durch die Stadt getragen. Um eine dieser Figuren zu tragen, benötigt man mindestens 40 Personen.”
Eifeler T-Shirts für
spanische Geistliche
Schöne Gesten untermalten während der Tage der Begegnung die Verbundenheit zwischen deutschen und spanischen Christen. Agnes Peters und Stefanie Schaefer-Groeb, Betreuerinnen der Mechernicher Pilgergruppe, überreichten selbst entworfene T-Shirt der Eifeler Weltjugendtagsgruppe an die örtlichen Priester. Am Nachmittag führten die Gastfamilien das eigens für die deutschen Besucher einstudierte Musical “Todo va a cambiar” (“Alles wird sich ändern”) auf. Lisa Merten: “Auch das Stück war selbst komponiert und getextet worden. Es handelt von der wahren Geschichte einer Schauspielerin, die sich im Leben zu viel Spaß gegönnt hatte und durch eine unerwartete Schwangerschaft den Glauben an Gott fand.”
In Madrid steppte der Bär. Die Mechernicher wechselten aus der Obhut ihrer Gastfamilien zum Übernachten in eine Turnhalle der spanischen Metropole, die sie unter anderem mit 250 brasilianischen Katholiken teilten. Lis Merten: “Nach dem offiziellen Eröffnungsgottesdienst des Weltjugendtages begannen die nächsten drei Tage jeweils mit einer Katechese, bei der uns jeweils ein anderer Kardinal zu Fragen des Glaubens Rede und Antwort stand.”
Lisa weiter: “Mittwochs war der kommissarische Leiter der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz, Weihbischof Dr. Bernhard Haßlberger (Erzbistum München-Freising) unser Gast. Er hat uns so gefesselt, dass wir uns bereits auf die nächste Katechese mit großer Begeisterung freuten. Als Diskussionspartner stand uns dieses Mal Kardinal Christoph Schönborn aus Wien zur Verfügung. Er brachte viele jugendliche Gäste aus unserem Nachbarland Österreich mit. Am frühen Abend dieses Tages traf der Papst unter euphorischem Jubel in Madrid ein. Er wurde von vielen jungen Menschen mit »Benedetto-Rufen« begeistert gefeiert. Leider konnten wir diese Zeremonie nur auf einer großen Videoleinwand verfolgen, ähnlich wie beim Public Viewing bei der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland.”
Kreuzweg, Vigil und
Abschlussmesse
Am Abend dann die Wende beim gemeinsamen Kreuzweg, so Lisa Merten: “Figuren aus allen Bistümern Spaniens waren zusammengetragen worden. Ihre Größe und Schönheit war sehr überwältigend. Wir wussten, dass auch Papst Benedikt den Kreuzweg besuchen würden. Aber dann waren wir doch masslos überrascht, als er im Papamobil unsere Mechernicher Gruppe in nur zwei Meter Abstand passierte.” Gleichwohl: “Höhepunkt unserer Pilgerreise waren die große Vigilfeier und die Abschlussmesse mit dem Papst.”
“Christina, Lisa-Marie und ich hatten das Glück, dass wir bestuhlte Plätze im vorderen Bereich zugelost bekommen hatten. Hier warteten wir fast sieben Stunden in brütender Hitze auf den Beginn der Gebetsfeier. Mit blauen Müllsäcken und Pappkartons bauten wir uns einen provisorischen Schutz gegen die Sonne. Eine der größten Herausforderungen war die Versorgung mit Trinkwasser, das wir abwechselnd im Sanitärbereich holten. Für den Hin- und Rückweg benötigen wir jeweils ca. 45 bis 60 Minuten.”
“Dann kam der große Augenblick” schreibt Lisa, “auf den wir uns lange gefreut hatten. Der Heilige Vater betrat den riesengroßen Altarbereich. Er wurde mit viel Applaus und »Benedetto-Rufen« von 2,5 Millionen begeisterten Menschen empfangen. Ein wirklich überwältigender Moment. In einer feierlichen Prozession trugen einige Jugendliche das Kreuz und die Ikone der Muttergottes in den Altarraum. Doch schon wenige Minuten nach Eröffnung der Vigil musste der Papst eine kurze Pause einlegen, da ein großes Unwetter über den Flugplatz zog. Gewitter und Regengüsse konnten uns aber die gute Stimmung nicht verderben. Wir feierten trotz Unwetter unseren Papst!”
2013 geht es nach
Rio de Janeiro
Lisa schließt ihren Bericht mit den Worten: “In Spanien lernten wir viele nette, gastfreundliche Menschen aus anderen Nationen und fremden Kulturen kennen. Wir alle haben viele neue Freunde gewonnen. Der Besuch des Weltjugendtages in Madrid war ein Erlebnis, welches ich sicherlich in meinem Leben nie vergessen werde. Es war sehr beeindruckend, wie viele Menschen aus der ganzen Welt in Madrid gemeinsam ihren Glauben zu Gott bekennen und friedlich Papst Benedikt wie einen “Popstar” feierten . . . Der nächste Weltjugendtag findet in drei Jahren in Brasilien statt. Vielleicht bin ich dann wieder dabei, wenn es dann wieder laut »Benedetto« durch die Straßen von Rio de Janeiro schallt.”
Mit der Aussicht auf Rio 2013 und dem Segen für alle Weltjugendtagspilger und die Mechernicher Pfarrgemeinde schloss Eifeldekan Erik Pühringer auch den Dankgottesdienst am Sonntag. Danach waren die Christen Gäste der Weltjugendtagspilger im Johanneshaus, wo es auch per Powerpointvortrag Fotos und Sequenzen der Reise zu bestaunen gab.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

10.10.2011