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Basar für Missionsschwestern

Am Wochenende 17./18. November findet im Mechernicher Johanneshaus der 44. Basar zur Unterstützung der Missionsstationen der Mechernicher Ordensschwestern Roggendorf statt

Die Basargemeinschaft um Gertrud Weiermann (hinten, 2. von links) 2008 vor dem damals bevorstehenden 40jährigen Basarjubiläum. Archivfoto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

 

Mechernich – Liköre, Marmelade, Plätzchen, Gestecke; Türkränze, Adventskränze, Weihnachtskarten, Weihnachtsschmuck, Spielzeug aus Holz, Krippen, Nistkästen und Futterhäuschen, Tischdecken und Handarbeiten, Dekoration und Accessoires für das ganze Jahr sind auch 2012 wieder beim traditionellen Basar für die Schwestern Roggendorf in Mechernich zu erstehen.

Wie Gertrud Weiermann von der Basargemeinschaft Schwestern Roggendorf berichtet, findet der Verkauf der selbstgemachten hochwertigen Produkte dieses Jahr am Samstag, 17. November, von 14 bis 18 Uhr und am Sonntag, 18. November, von 10 bis 17 Uhr im St.-Johanneshaus an der Mechernicher Pfarrkirche statt. Kaffee- und Kuchenspenden für die Cafeteria werden gerne entgegengenommen. Die Telefonnummer von Gertrud Weiermann lautet 02443/ 29 32.

Die rund 20 Aktiven der Basargemeinschaft basteln und stricken, backen und kochen seit genau 44 Jahren für einen Basar in Mechernich, dessen Erlös Menschen in anderen Erdteilen zukommt. Über 250 000 Euro wurden auf diese Art und Weise seit 1968 eingenommen. Das Geld kam zunächst dem Missionsdorf Andheri vor den Toren der indischen Metropole Mumbai zu und dann, seit 20 Jahren, allen drei Missionsstationen der aus Mechernich stammenden Schwestern und Ordensschwestern Roggendorf.

Ordensschwestern, die auch leibliche Schwestern waren

Das sind die beiden Stationen der verstorbenen Schwestern Anna Huberta in Indien und Anna Xaveria in Pakistan sowie die der im niederrheinischen Kloster ihrer Gemeinschaft mit fast 100 Jahren lebende Anna Maria Roggendorf. Die drei Missionarinnen waren auch im „richtigen“ Leben Schwestern, drei von acht Kindern des Mechernicher Ingenieurs und Heimatforschers Hubert Roggendorf und der Modistin Anna Krischer.

Das Elternhaus war „katholisch-konservativ, aber keineswegs frömmlerisch“, wie Dr. Margarete Brown, ebenfalls eine Roggendorf-Schwester, einmal im Interview mit dem Journalisten Manfred Lang berichtete.

Josef Roggendorf (1908-1982), das älteste der Kinder, war schon bei den Jesuiten, als er 18 wurde. Er wurde Missionar, Wissenschaftler, Professor für vergleichende Literaturwissenschaften und Dekan der Sophia-Universität in Tokio.

Gertrud Roggendorf (1909-1973), die als Schwester Anna-Huberta segensreich in Indien wirkte, war ebenfalls erst 18, als sie in Aspel Novizin im deutschen Provinzialhaus der Lütticher Kongregation „Filiae Crucis“ wurde.

Zu den Töchtern vom Heiligen Kreuz gingen auch Agnes Roggendorf, Jahrgang 1910, die seit 1939 als Anna-Xaveria in Indien und später in Lahore (Pakistan) wirkte, sowie Maria Roggendorf, Jahrgang 1914, die seit Ende der 40-er Jahre als Schwester Anna-Maria in Brasilien missionierte.

Die Schwestern kamen auch immer wieder in die alte Heimat auf Besuch – Schwester Anna Maria war zuletzt im Juni 2008 bei Ursula Holzheim und ihren Gefährtinnen von der Basargemeinschaft zu Gast.

Auch bei den Basaren, die seit 1968 jeweils zur Advents- und Weihnachtszeit im St.-Johannes-Haus der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes Baptist stattfinden, waren die Schwestern schon häufiger zu Gast. Die Unterstützung aus der alten Heimat war ihnen und ist ihren Schutzbefohlenen in der Dritten Welt immer ein Zeichen großer Verbundenheit innerhalb der einen Gemeinschaft in Christus – über alle Kontinente hinweg.

„Helpers of Mary“ planen Station in Anna Hubertas Heimatbistum

Anna-Huberta hat seinerzeit in Andheri eine Frauenkongregation gegründet, die „Society of the Helpers of Mary“, eine katholische indische Schwesterngemeinschaft, der heute 500 Frauen angehören. Diese sind in über 40 Stationen in ganz Indien, in drei Stationen in Äthiopien sowie einer Station in Kenia tätig. Die Oberin besuchte auch schon den Geburtsort der Gründerin und interessiert sich für eine Niederlassung der Gemeinschaft in deren Heimatbistum Aachen.

Die „Helpers of Mary“ stammen aus den unteren Kasten Indiens. Viele wurden als Babys in die Findelkind-Krippen des Ordens gelegt und bekamen bei den „Marys“ Nahrung, Obdach und eine ordentliche Ausbildung. „Heute“, erklärte die verstorbene Dr. Margarethe Brown geb. Roggendorf seinerzeit im Interview mit Manfred Lang stolz, „gibt es schon Akademikerinnen unter ihnen.“

Den Anstoß zur Ordensgründung gaben die zu jungen Frauen herangewachsenen Inderinnen bereits vor dem Zweiten Weltkrieg selbst. Margarete Brown: „Anna-Huberta ist zeitlebens im Orden der Töchter vom Heiligen Kreuz geblieben. Sie hat aber die jungen indischen Schwestern betreut, die ihr beim Programm der Hilfe zur Selbsthilfe in den Slums nacheifern wollten.“ Heute verfügen die „Marys“ selbst über zahlreiche Kinder- und Waisenheime, Kranken- und Leprastationen sowie ambulante Hilfs- und Ausbildungszentren. Der erst 1984 vom Vatikan offiziell bestätigte Orden hat heute in Indien 48 Niederlassungen.

pp/Agentur ProfiPress