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AllgemeinStadt Mechernich

Bahnhof Mechernich wird barrierefrei

Umbau kostet mehr als 3,9 Millionen Euro – Stufenloser Zugeinstieg, Fußgängerbrücke und Aufzüge – Stadt beteiligt sich mit 400.000 Euro

Mechernich – Die stolze Summe von 400.000 Euro beabsichtigt die Stadt Mechernich in den barrierefreien Umbau des Bahnhofes zu investieren. Dabei, das stellte Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick bei einer Pressekonferenz klar, „tue es schon weh“, so viel Geld in eine Maßnahme zu stecken, für die eigentlich nicht die Stadt, sondern die Deutsche Bahn zuständig sei.

Gleichwohl ist man sich bei der Stadt Mechernich natürlich darüber im Klaren, welch große Bedeutung der Barrierefreiheit vor dem Hintergrund der demographischen Bevölkerungsentwicklung zukommt. Und es gibt noch einen weiteren Aspekt, der die Stadt veranlasste, so Schick, „in den sauren Apfel zu beißen und in nicht-städtische Infrastruktur zu investieren“: Mechernich ist sowohl Krankenhausstandort als auch Pendlerstadt, in den nächsten Jahren werden explodierende Miet- und Immobilienpreise für weiteren Zuzug junger Familien aus dem Großraum Köln-Bonn sorgen. Für die Zuzügler sei es von Bedeutung, dass sie sich morgens in den Zug setzen und in 46 Minuten und ohne Stau und Parkplatzprobleme zu ihren Arbeitsstätten gelangen könnten. An Werktagen steigen im Mechernicher Bahnhof täglich fast 3.000 Fahrgäste ein und aus.

(V.l.n.r.) Christoph Meens und Dr. Norbert Reinkober vom Zweckverband Nahverkehr Rheinland überbrachten den Bewilligungsbescheid über 3,5 Millionen Euro für den barrierefreien Ausbau des Mechernicher Bahnhofes an den Ersten Beigeordneten Thomas Hambach und Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick. Foto: Paul Düster/pp/Agentur ProfiPress
(V.l.n.r.) Christoph Meens und Dr. Norbert Reinkober vom Zweckverband Nahverkehr Rheinland überbrachten den Bewilligungsbescheid über 3,5 Millionen Euro für den barrierefreien Ausbau des Mechernicher Bahnhofes an den Ersten Beigeordneten Thomas Hambach und Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick. Foto: Paul Düster/pp/Agentur ProfiPress

Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer des Zweckverbandes Nahverkehr Rheinland (NVR) war mit Christoph Meens von der NVR-Investitionsförderung nach Mechernich gekommen, um persönlich den Zuwendungsbescheid in Höhe von etwas mehr als 3,5 Millionen Euro an Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und Beigeordneten Thomas Hambach zu übergeben. Zusätzlich ist von der Stadt der Eigenanteil in Höhe von 400.000 Euro aufzubringen.

„DB Station & Service hätte den Ausbau nicht gemacht“, so Reinkober. Die Tochterfirma der Deutschen Bahn ist zuständig für den Betrieb und die Wartung der Bahnhöfe. „Doch ein kleiner Bahnhof wie Mechernich ist für die Bahn von so untergeordneter Bedeutung, dass wir noch mindestens zwei Jahrzehnte auf den barrierefreien Ausbau hätten warten müssen“, sagte Bürgermeister Dr. Schick.

Die bewilligten 3,5 Millionen Euro seien „hart umkämpft“ gewesen, erklärte Reinkober, auch die Städte Köln und Bonn seien „scharf“ auf das Geld gewesen. Dass der NVR den Betrag Mechernich zugestehe, liege auch am beispielhaften Einsatz der Stadt für ihren Bahnhof, so der NVR-Chef, dessen Lob auch ausdrücklich dem privaten Neubau des Bahnhofsgebäudes durch das Mechernicher Reise-Unternehmen Schäfer galt. „Das ist gut investiertes Geld und stärkt die Attraktivität des Nahverkehrs. Wenn es die goldene Plakette für regionale Zusammenarbeit geben würde, müsste die Stadt Mechernich diese bekommen“, hob Dr. Norbert Reinkober das „herausragende und nicht selbstverständliche“ Engagement der Stadt Mechernich hervor.

Der Zweckverband NVR ist einerseits zuständig für die Planung, Organisation und Finanzierung des Schienenpersonennahverkehrs, andererseits handelt er auch als Bewilligungsbehörde im Auftrag des Landes, wenn es um die Vergabe von Fördermitteln für den Ausbau von Strecken geht. Mit den insgesamt 3.522.200 Euro, die der NVR für Mechernich bereitgestellt hat, soll ein ebenerdiger Einstieg in die Vareo-Triebwagen ermöglicht werden. Dazu wird der Hausbahnsteig auf 76 Zentimeter erhöht. Zudem wird der Mittelbahnsteig in einer Länge von 170 Metern und ebenfalls 76 Zentimetern Höhe neugebaut. Außerdem wird eine Brücke errichtet, über die Fußgänger nicht nur zum neuen Mittelbahnsteig gelangen, sondern auch zum neuen Park-and-ride-Platz neben Mechatronics. Zwei Aufzüge sollen für Barrierefreiheit sorgen.

Durch den Neubau eines erheblich breiteren Mittelbahnsteiges soll sich auch der Betrieb auf den Gleisen verbessern. Denn bisher konnten in diesem Bereich aus Sicherheitsgründen nicht gleichzeitig zwei Züge aneinander vorbeifahren, weil der derzeitige Zwischenbahnsteig dafür zu schmal ist. Derzeit kann der eine Zug erst einfahren, wenn der andere den Bahnhof verlassen hat.

Baubeginn soll bereits im nächsten Jahr sein, dies sei „superschnell“, versicherte Reinkober. Vermutlich Ende 2018 soll der Ausbau des Mechernicher Bahnhofes dann abgeschlossen sein. „Die Maßnahme steht noch unter dem Vorbehalt der Haushaltsverabschiedung durch den Stadtrat“, betont der Bürgermeister.

pp/Agentur ProfiPress