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Aus Sistig nach Bolivien

Katharina Glorius leistet ein Jahr lang Freiwilligendienst als „Missionarin auf Zeit“ – Erste längere Trennung von Zwillingsschwester Lisa

Katharina Glorius aus Sistig hat gerade am Steinfelder „Hermann-Josef-Kolleg“ ihr Abitur gemacht, im August geht sie für ein Jahr als „Missionarin auf Zeit“ nach Bolivien. Foto: Alice Gempfer/pp/ProfiPress

Kall-Sistig – Wenn die 18-jährige Katharina Glorius aus Sistig in Bolivien ankommt, liegt eine große Herausforderung bereits hinter ihr: Der Abschied von ihren Eltern, dem Bruder Johannes – und ganz besonders von ihrer Zwillingsschwester Lisa-Marie. „Wir machen alles zusammen und waren noch nie länger als eine Woche getrennt“, berichtet die junge Frau. Beide haben gerade am Steinfelder Hermann-Josef-Kolleg ihr Abi gemacht.

Jetzt geht Katharina Glorius für ein Jahr nach Bolivien – alleine. Dort absolviert sie als „Missionarin auf Zeit“ (MaZ) ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in einer kleinen Missionsstation der Pallottinerinnen im tropischen Tiefland Nordboliviens. Katharina Glorius hat sich ganz bewusst für eben diesen Freiwilligendienst entschieden, bei dem sich die Teilnehmer unter dem Motto „Mitleben, Mitbeten, Mitarbeiten“ gemeinsam mit den Ordensschwestern für arme und ausgegrenzte Menschen einsetzen.

„Ich verstehe meinen Aufenthalt in Bolivien als gegenseitiges Lernen“, sagt die 18-Jährige. Sie soll im „Colegio Nuestra Senora de Lourdes“ in Santa Ana del Yacuma insbesondere für die Betreuung von Kindern zuständig sein, deren Mütter etwa im Nähen unterrichtet werden – eine Fähigkeit, die vor Ort die Existenz einer ganzen Familie sichern kann. Zudem wird sie vielleicht in einem Seniorenheim sowie als Englischlehrerin arbeiten. Im Hinblick auf das Leben vor Ort im tropischen Nordbolivien und die ihr fremde Kultur, so Katharina Glorius, sei sie zunächst darauf angewiesen, von den Menschen zu lernen, die dort leben.

Katharina Glorius möchte ein Jahr lang Freiwilligendienst in einer Missionsstation der Pallottinerinnen im tropischen Tiefland Nordboliviens leisten. Foto: Alice Gempfer/pp/ProfiPress

Auf ihre Motivation für den Freiwilligendienst angesprochen, sagt die junge Frau: „Ich möchte gerne daran mitarbeiten, die Welt ein bisschen gerechter zu gestalten“, sagt sie. Ihre Erfahrungen in dem ärmsten Land Südamerikas, möchte die Sistigerin auch anderen weitergeben und so ein bisschen mehr Verständnis schaffen. Aus diesem Grund hat sie bereits einen ansprechenden Flyer zu ihrem Einsatz gestaltet und möchte von Bolivien aus in einem regelmäßigen Rundbrief von ihrem Leben, den Menschen und der Arbeit dort berichten.

Darauf angesprochen, was genau sie vor Ort erwartet und wie sie wohnen wird, sagt Katharina Glorius strahlend: „Das weiß ich noch gar nicht so genau.“ Klar ist, dass sie in der kleinen Missionsstation mit drei Pallottinerschwestern zusammenleben wird.  Ganz offensichtlich ist auch, dass sie sich freut: „Ich liebe es zu reisen, andere Sprachen zu lernen, die Herausforderung und das Abenteuer“, sagt die junge Frau, die seit einem Jahr in Kall an der Volkshochschule Spanisch lernt.

Los geht das Abenteuer in diesen Tagen, wenn die 18-Jährige, zunächst  zusammen mit zwei weiteren Freiwilligen, von Düsseldorf aus startet. Einen ersten Zwischenstopp gibt es in Madrid, den zweiten in der peruanischen Hauptstadt Lima. In La Paz, dem bis zu über 4000 Meter hoch gelegenen Regierungssitz Boliviens, endet die Flugreise. Von hier aus geht es für die junge Eifelerin alleine weiter, und zwar mit dem Bus. Insgesamt, so schätzt sie, wird es rund zwei Tage dauern, bis sie in der Missionsstation eintrifft. Dort, im tropischen Regenwald, erwarten sie dann auch trotz des bolivianischen Winters warme Temperaturen.

Die „Missionarinnen auf Zeit“ sind weltweit im Einsatz, über die Pallottinerinnen arbeiten derzeit junge Menschen in Bolivien, Brasilien, Kamerun, Ruanda, Tansania, Indien und auf den Philippinen. Finanziell möglich wird der Einsatz zum einen durch ein Förderprogramm des

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Den Rest, etwa 250 Euro im Monat, übernehmen die Pallottinerinnen sowie ein „Solidaritätskreis“, den die jungen Teilnehmer selbst aufbauen.

pp/Agentur ProfiPress