Auftakt war ein voller Erfolg
Mobile Flüchtlingsberatung des DRK jetzt auch in Kall – Problemberatung im südlichen Kreisgebiet an insgesamt fünf Orten – Ab Januar kommen Hellenthal und Nettersheim hinzu
Kall – In Mechernich, Bad Münstereifel, Blankenheim und Dollendorf macht sie schon Station. Nun gastiert die mobile Flüchtlingsberatung des Deutschen Roten Kreuzes auch zweimal pro Monat in Kall, und zwar immer am ersten und dritten Dienstag eines Monats, jeweils von 13 bis 17 Uhr, das nächste Mal also am 20. Dezember.
Am Dienstagnachmittag berieten Janine Frackmann und Abi Saloom Dean erstmals im Kaller Pfarrheim St. Nikolaus Flüchtlinge. „Wir wurden sehr freundlich begrüßt. Alice Gempfer hat uns sogar Plätzchen hingestellt“, war Frackmann voll des Lobes für die Integrationsbeauftragte der Gemeinde Kall. Den beiden Beratern vom Roten Kreuz in Euskirchen wurde sogar eine Dolmetscherin zur Seite gestellt, die arabisch, kurdisch, englisch und selbstverständlich deutsch spricht und bei Verständigungsschwierigkeiten zwischen Helfern und Flüchtlingen eingreifen konnte.
Seit 2015 wird die mobile Flüchtlingsberatung vom Roten Kreuz im Kreis Euskirchen angeboten. Nötig ist sie laut Janine Frackmann, weil für viele Flüchtlinge das Beratungsangebot in den Räumlichkeiten des Roten Kreuzes nicht so einfach ansteuerbar ist. „Viele Flüchtlinge wohnen weiter außerhalb und erreichen uns mit Bus und AST nur sehr schwer“, erzählt die Flüchtlingsberaterin. Deshalb kommt das DRK zu den Flüchtlingen, genauer: zu gut erreichbaren Stellen in ausgewählten Kommunen. Derzeit sind es vier Kommunen (Blankenheim und Dollendorf wechseln sich im Gemeindegebiet ab). Ab Januar kommen noch Hellenthal und Nettersheim dazu.
Der erste Beratungstag in Kall, an dem ausnahmsweise Janine Frackmann und Abi Saloom Dean zusammen anwesend waren, war ein voller Erfolg. Auch wenn die Zahl von vier Beratungen in drei Stunden zunächst nicht nach viel klingt. „Wenn man die Menschen ordentlich beraten will, benötigt man ein wenig Zeit“, erklärt Dean und ergänzt augenzwinkernd, weil nicht ganz ernst gemeint: „Vier ist schon fast stressig!“
Die Flüchtlinge kommen mit den unterschiedlichsten Problemen in die „Sprechstunde“. „Das geht von Behördenangelegenheiten über Fragen zu Bildungsangeboten, Asylverfahren und Wohnsitzauflagen bis hin zur sozialen Beratung“, berichtet Frackmann. Wichtig für die Flüchtlinge ist: Sie müssen alle vorhandenen Unterlagen mitbringen. „Wer keine Unterlagen dabei hat, für den können wir nur wenig machen“, sagte Dean.
Besonders freuen würden sich die beiden Flüchtlingsberater, wenn ihre Kundschaft nicht nur bei akuten Problemen in die mobile Sprechstunde kommt, sondern auch einfach nur, um Rückmeldung zu geben, wie Gespräche mit Behörden gelaufen sind. „Dann sind wir immer auf dem neuesten Stand und wissen, wo wir dran sind“, sagte Janine Frackmann.
Die mobile Flüchtlingsberatung macht derzeit an folgenden Orten im südlichen Kreis Euskirchen Halt:
- Bad Münstereifel, Seminarraum 2 des Seniorenzentrums Otterbach, erster und dritter Donnerstag im Monat, 14 bis 17 Uhr
- Blankenheim, Haus des Gastes, dritter Mittwoch im Monat, 9 bis 12 Uhr
- Dollendorf, Teeküche, erster Mittwoch im Monat, 9 bis 12 Uhr
- Hellenthal, Hellenthaler Hof, ab Januar am ersten und dritten Dienstag im Monat, 9 bis 12 Uhr
- Kall, Pfarrheim St. Nikolaus, erster und dritter Dienstag im Monat, 13 bis 17 Uhr
- Mechernich, DRK-Schulungsraum in der Rotkreuz-Unterkunft gegenüber der „Tafel“, erster und dritter Freitag im Monat, 10 bis 13 Uhr
- Nettersheim, Josefsheim, ab Januar am ersten und dritten Mittwoch im Monat, 13 bis 17 Uhr
pp/Agentur ProfiPress