Alaaf-Arm kurzzeitig „außer Funktion“
Zülpicher Prinz Theo II. (Nolden) und Gefolge bei Blutspende – Gutes Ergebnis mit 282 Blutspendern, davon 16 Erstspender – Tollität zum 64. Mal dabei um „Gutes für das Gemeinwohl zu tun“
Zülpich – Extra für die Blutspende habe er ein rotes Ornat angezogen – für den Fall, dass etwas danebengeht, scherzte Zülpichs regierende Tollität Prinz Theo II. (Nolden). Am Dienstag zog der Prinz mitsamt seinem karnevalistischen Gefolge in das Forum Zülpich ein, um dort für die Rotkreuz-Blutspendeaktion Pate zu stehen.
Freiwillige und Helfer bekamen dabei einiges zu sehen und zu hören: Kaum hatte der Prinz die Nadel im Arm, schmetterte er zusammen mit seinem Gefolge ein Karnevalslied. „Ich ben ne Zölleche Jong“, sang er mit dröhnender Stimme, während er den rechten Arm durch die Luft schwang – sein „Alaaf-Arm“ war aus gegebenem Anlass kurzzeitig „außer Funktion“.
Schon im Vorfeld hatte Prinz Theo angekündigt, bei seinen Veranstaltungen für den Blutspendetermin werben zu wollen. Das war ihm scheinbar erfolgreich gelungen, denn zu den insgesamt 282 Spendern gehörten an diesem Tag 16 Erstspender. „Das war ein sehr guter Termin, mit diesem Ergebnis sind wir sehr zufrieden“, freute sich Rotkreuz-Gemeinschaftsleiter Thomas Heinen.
In Sachen Blutspende ist der Karnevalsprinz längst ein alter Hase. Der Aderlass im Ornat war für ihn bereits die 64. Blutspende. „Schon mein Vater hat früher immer gespendet. Anfang der 1980er Jahre hat mich dann ein Freund zur Blutspende mitgenommen und seitdem bin ich dabei geblieben“, erzählt er. Den Rotkreuzlern zeigte sich Prinz Theo darüber hinaus schon früh verbunden: „Ich war früher auch beim Jugendrotkreuz dabei“, erzählte er.
Auch persönlich hatte die Tollität schon mit dem Thema Blutspende zu tun, als der Bruder einer Kollegin an Leukämie erkrankte. Um ihm helfen zu können, stellte sich Prinz Theo deshalb als Direktspender für eine Transfusion zur Verfügung. „Die Blutspende sehe ich als Ehrenamt an. Hier kann ich mich persönlich einbringen, um etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.“
Damit stellte sich die Tollität in die Schlange der Wartenden an der Anmeldung, um seinen Blutspendeausweis vorzulegen und sein Formular für die notwendigen gesundheitlichen Auskünfte auszufüllen. Die Karnevalisten hatten ganz offensichtlich Spaß an der Aktion und warteten gemeinsam auf ihren jeweiligen Aufruf für das Arztgespräch. Vor jeder Blutspende wird ein solches Gespräch geführt und außerdem Körpertemperatur, Blutdruck und Eisenwert überprüft, damit die Spender kein gesundheitliches Risiko eingehen.
Nachdem die Karnevalisten alle für spendentauglich befunden worden waren, wurde Prinz Theo vorsichtig aus seinem Ornat geschält. Halbseitig nur noch mit einem weißen T-Shirt bekleidet, ließ er sich fröhlich das Blut abzapfen. Der Lebenssaft wird vor Ort noch einmal mit den angegebenen Daten kontrolliert, bevor er gekühlt in das Blutspendeinstitut in Breitscheidt transportiert wird. Dort wird das Blut dann in seine Bestandteile zerlegt, nämlich in die roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die Blutplättchen (Thrombozyten) und die Blutflüssigkeit (Plasma).
Werden bei der Kontrolle im Institut Hinweise auf eine Erkrankung entdeckt, wird postwendend der Hausarzt informiert. So bekommen die Blutspender gleichzeitig einen kostenlosen Gesundheitscheck.
Bei dem Spendentermin waren auch dieses Mal wieder viele Rotkreuz-Helfer im Einsatz. Zusätzlich zu den rund 20 hauptamtlichen Ärzten und Blutspendedienstlern kamen noch einmal etwa 30 ehrenamtliche Helfer der Zülpicher Rotkreuz-Ortsgruppe, die die Spender vor allem mit leckerem Essen versorgten. Zu dem karnevalistischen Büffet gehörten natürlich auch wieder Mettbrötchen und Berliner.
So wie der Karnevalsprinz jedes Jahr für einen Blutspendetermin Pate steht, haben es ihm inzwischen auch andere Vereine und Organisationen aus Zülpich nachgemacht. Unter anderem konnten bei der Blutspende schon Feuerwehrleute und Polizisten, Schützen und Fußballer begrüßt werden. Mit solchen gemeinschaftlichen Aktionen erhoffe man sich, auch diejenigen Vereinsmitglieder erreichen zu können, die bisher noch nicht in Kontakt mit der Blutspende gekommen sind, erklärte Thomas Heinen.
Der nächste Blutspendetermin in Zülpich steht für die Rotkreuzler schon fest: Am Dienstag, 14. April, steht der TuS Chlodwig Zülpich Pate für die Aktion.
pp/Agentur ProfiPress