Big Band in Bunt
Tolles Weihnachts-Konzert der Big Band der Bundeswehr mit Sängerin Pe Werner für die Hilfsgruppe Eifel in Vogelsang – Bei „Swinging Christmas“ erinnerte Dirigent Timor Oliver Chadik an die Soldaten im Auslandseinsatz – Hilfsgruppen-Sprecher Kathi und Willi Greuel und ihr alter Weggefährte Helmut Lanio übergaben 50.000 Euro für Kinder-Uniklinik Bonn
Eifel/Vogelsang – Es war eine doppelte Premiere für die Big Band der Bundeswehr, die kurz vor Jahresende an zwei aufeinanderfolgenden Tagen im Kulturkino Vogelsang zugunsten der Hilfsgruppe Eifel ein buntes Weihnachtskonzert mit dem Titel „Swinging Christmas“ gab.
Der 1050 Zuschauer und Zuhörer fassende Kinosaal war an beiden Tagen bis auf den letzten Platz ausverkauft. Das Publikum war begeistert, zumal sich die Big Band mit Sängerin Pe Werner („Kribbeln im Bauch“) professionelle Verstärkung in die Eifel mitgebracht hatte. Landrat Günter Rosenke war Schirmherrschaft des Musikereignisses.
Mit dem Doppelkonzert für die Hilfsgruppe Eifel, die in diesem Jahr auf ihr 25-jähriges Bestehen zurückblicken kann, betrat das Bundeswehr-Ensemble Neuland. „46 Jahre nach unserer Gründung erleben wir in Vogelsang gleich zwei Premieren“, berichtete Tourmanager Hauptmann Johannes Langendorf bei der Begrüßung: Zum ersten Mal gebe die Big Band zwei Konzerte hintereinander am gleichen Ort. Und erstmals seit seinem Bestehen spiele das Ensemble ein spezielles Weihnachtskonzert.
Die Big Band sei damit einer Bitte der Hilfsgruppe nachgekommen. Bei einem zwei Mal ausverkauften Saal könne er den Wunsch von Willi Greuel nicht ausschlagen, in zwei Jahren wieder für die Hilfsgruppe zu konzertieren, so Langendorf. Er bescheinigte der Hilfsgruppe große Professionalität bei der Vorbereitung der Doppel-Premiere.
Startkapital fürs Elternhaus
Das Konzert am ersten Veranstaltungstag wurde mit einem Paukenschlag eröffnet: Hilfsgruppen-Vorsitzender Willi Greuel, sein alter Weggefährte und Schatzmeister Helmut Lanio übergaben einen Spendenscheck in Höhe von 50.000 Euro an Lutz und Jan Hennemann vom Bonner Förderkreis für krebskranke Kinder und Jugendliche, die die Kinderkrebsstation der Bonner Uni-Klinik unterstützt.
In den 25 Jahren ihres Bestehens habe die Hilfsgruppe insgesamt 980.000 Euro an den Förderkreis gespendet, der auch ein Elternhaus unterhält, in dem Väter oder Mütter während der Krebsbehandlung ihrer Kinder wohnen können. Wie der Vorsitzende des Vereins, Lutz Hennemann, berichtete, zieht die Kinderkrebsstation aus der Innenstadt in eine neu zu bauende Kinderklinik auf den Venusberg um.
Dort müsse dann auch ein neues Elternhaus gebaut werden. Es werde rund fünf Millionen Euro kosten. Der Förderkreis sei dankbar und froh, in der Hilfsgruppe Eifel einen zuverlässigen Partner für die Finanzierung zu haben. In der weiteren Unterstützung sehe die Hilfsgruppe ihre zukünftige Verpflichtung, versprach Willi Greuel.
„Eine Prise Zimt“
Danach war „Swinging Christmas“ angesagt, wobei Pe Werner den ersten Teil des Konzertes bestritt, begleitet von den Bundeswehr-Musikern unter Leitung von Oberstleutnant Timor Oliver Chadik. Die Kölner Buchautorin und Sängerin streute „eine Prise Zimt“ über ihr Konzertprogramm mit Winter- und Weihnachtsliedern.
„Einige davon habe ich bei 36 Grad auf Mallorca geschrieben“, erklärte Werner das Entstehen des Programms „Eine Prise Zimt“. Augenzwinkernd widmete sich die Sängerin darin deutschen Weihnachtsritualen und Geschichten rund um Schneeschippen, das Geschenke kaufen in letzter Minute oder üppigen Gänsefüllungen.
Das „Weihnachts-ABC“, „Twinkle Twinkle“, „Lass es schnein“, „Marzipan oder Pralinen“ waren Songs aus Werners Winterwunderland. Ihren Titel „Viel zu kalt“ garnierte Pe Werner mit der Feststellung: „Hier in der Eifel ist es saukalt“. Das Lied „Fasten im Advent“ sei eine Empfehlung an Zeitgenossen, die befürchten, dass ihre Füße nach dem üppigen Weihnachts-Schlemmen beim Duschen nicht mehr nass werden. Ähnliches sei ihr im vergangenen Dezember widerfahren, als sie im Badezimmer-Spiegel eine „Dattel im Speckmantel“ gesehen habe.
Mal humorvoll („Süßer Pralinen nicht schmecken“), mal nachdenklich („Früher gab es in den Supermärkten nicht schon im September Spekulatius“) stimmte die 57-Jährige das Publikum auf das bevorstehende Weihnachtsfest ein.
Am Ende ihres Konzertparts durfte dann auch das Lied „Kribbeln im Bauch“ nicht fehlen, mit dem die Sängerin 1991 den Durchbruch in Deutschland schaffte. Der Song wurde mit einer Goldenen Schallplatte und zwei Echos ausgezeichnet.
Homage an James Last
Im zweiten Konzerthälfte brachte die Big Band zunächst das Medley „Hansis Finest“ mit Auszügen aus James Lasts „Fanfare for the common men“, „Morgens um 7“, Happy Luxembourg“, „Biscaya“ und „Starparade“ zu Gehör. Spektakuläre Licht- und Videotechniken als Bühnen-Hintergrund begleiteten die Vorträge „The Christmas song“, “Let it snow“, „All i want for Christmas is you“ oder “Christmas is my favorite time of year”. Bei diesen Liedern kamen auch die neu zum Ensemble gehörenden Sänger Marco Matias und Jemma Endersby zum Einsatz, ehe das offizielle Konzert mit dem legendären „My Way“ endete.
Für die Zugabe hatte Dirigent Timor Oliver Chadik die Ballade „Have yourself a merry little Christmas“ gewählt, um auch an die Soldaten zu erinnern, die in Auslandseinsätzen unterwegs seien und die Weihnachten nicht zu Hause bei ihren Familien sein könnten. Die Adventszeit sei Zeit der Selbstbesinnung, in der es wichtigere Dinge gebe als die Frage, ob am Sonntag des Heiligabends die Geschäfte offen seien. Chadik: „Ich hoffe nicht“.
Reiner Züll/pp/Agentur ProfiPress