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Aufwertung der Bücherei beschlossen

Konzept für Bibliothek der ersten Stufe erarbeitet – Halbe Stelle für diplomierte Kraft – Fördermittel vom Land als Ziel

Kall – Die Gemeindebücherei in Kall soll eine Bibliothek der ersten Stufe werden. Das hat der Gemeinderat kürzlich entschieden. Damit einher geht die Einstellung einer Diplom-Bibliothekarin, die die Arbeit als Halbtagskraft ausübt. Auch am Konzept ändert sich etwas: Qualität statt Quantität ist das Credo, deshalb wird der Medienbestand insgesamt verkleinert und zusätzlich auf bestimmte Zielgruppen zugeschnitten. Die Gemeinde will damit die Attraktivität der Bücherei, die derzeit im Hauptschulgebäude untergebracht ist, steigern. Spätestens Ende 2018 soll die Bücherei dann in das Haus der Begegnung in den Ortskern umziehen.

Ein weiterer wichtiger Grund: Eine Bibliothek der ersten Stufe erhält Fördermittel vom Land Nordrhein-Westfalen. „Es wird für uns immer schwieriger, Sponsoren zu finden. Daher sind wir auf Fördermittel angewiesen“, berichtete Büchereileiterin Sabine Züll. Derzeit ist eine Förderung nicht möglich, denn um Fördermittel zu erlangen, müssen bestimmte Richtlinien erfüllt werden, die von der Bezirksregierung Düsseldorf festgelegt werden. In ständiger Abstimmung mit der Behörde hat Sabine Züll ein Konzept erarbeitet, um diese Richtlinien zu erfüllen. „Dadurch wären wir auf Dauer förderfähig, für die Bücherei ist das ein Quantensprung“, ist Züll überzeugt.

Das Team um Büchereileiterin Sabine Züll (2.v.r.) freut sich über den Beschluss des Rates, dass die Bücherei aufgewertet werden soll. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Eine bewilligte Förderung gilt für zehn Jahre. „Das ist für uns ein Bestandsschutz“, so Züll. Außerdem erlaubt es einige Neuerungen – von der Einbeziehung neuer Medien in die tägliche Arbeit bis hin zu Mitarbeiterfortbildungen. Und auch die Aufstockung des Personals um die halbe Stelle für eine Diplom-Bibliothekarin oder einen Diplom-Bibliothekar biete neue Möglichkeiten. „Dadurch sind wir wesentlich vielseitiger aufgestellt.“

Sabine Züll blickt nach dem Ratsbeschluss optimistisch in die Zukunft. So verspricht sie sich natürlich einen Schub für die Bücherei durch den Umzug vom derzeitigen Standort an der Hauptschule direkt an den Bahnhof: „Wir erhalten moderne Räumlichkeiten und können zukunftsorientiert arbeiten.“ Außerdem hofft sie auf einen positiven Effekt durch eine Vernetzung mit den anderen Nutzern im Haus der Begegnung.

Doch bis es so weit ist, ist noch viel zu tun für das Team, das zu einem Großteil aus engagierten ehrenamtlichen Kräften besteht. „Wir müssen unseren Bestand verkleinern“, erzählt sie. Das betrifft hauptsächlich den Sachbuchbereich. „Die Menschen schauen doch meist im Internet nach, wenn sie etwas wissen wollen.“ In der Bücherei sollen künftig Beratung, Schulung, Hilfe bei Recherche oder Kursangebote stärker zum Tragen kommen. Auch sind erst 12.500 der rund 17.000 Medien digital erfasst. Ist die Förderung bewilligt, müssen Sicherheitsetiketten in jedem Medium angebracht werden.

Und dann muss Sabine Züll auch noch aus dem Grobkonzept, das sie bisher auch für den Förderantrag erstellt hat, ein Feinkonzept formen. Aber klar ist: Der Anfang für die Aufwertung der Kaller Gemeindebücherei ist gemacht.

pp/Agentur ProfiPress