Die Weihnachtsgeschichte auf 18 Quadratmetern
Regine Tjoa-Hissen und Erich Schmitz errichten jedes Jahr in stundenlanger Arbeit die Krippe in der Bleibuirer Pfarrkirche St. Agnes – Großer Berg als Neuerung
Mechernich-Bleibuir – „Warten Sie bitte noch mit dem Foto, ich muss die Figur noch ein wenig umstellen.“ Dann dreht Regine Tjoa-Hissen die junge Frau ein wenig, sodass sie genau in Richtung Krippe schaut. Jedes Jahr überlegt sie sich beim Aufstellen der Krippenfiguren in St. Agnes in Bleibuir eine kleine Geschichte. Deshalb stehen die Figuren, deren Kleidung sie selbst genäht hat, jedes Jahr auch ein wenig anders da.
Dieses Jahr ist es eine Familie, die sie eng zusammenrücken lässt – ein wenig aus Angst, aber mehr vor Ehrfurcht vor dem Gesehenen, dem neugeborenen Heiland in der Krippe zu Bethlehem, wegen dem sie gekommen waren. „Den Flötenspieler müssen wir nächstes Jahr aber mal umsetzen. Der ist immer so allein“, sagt sie zu Erich Schmitz. „Aber dafür hat er immer warme Füße“, antwortet der. Die Figur sitzt schließlich am Feuer.
Wenn Tjoa-Hissen die Figuren aufstellt – unter anderem den Engel, der über dem Ganzen thront –, wofür sie diesmal rund zwei Stunden gebraucht hat, hat Erich Schmitz schon seine Arbeit getan. Rund 45 Stunden hat er benötigt, um die riesige Krippe in der Pfarrkirche St. Agnes auf einer Grundfläche von sechs mal drei Metern zu errichten.
Neu in diesem Jahr ist ein Berg, den er in 60 Stunden errichtet hat. Auf einer Metallkonstruktion hat er unter anderem Bauschaum, Glasfasermatten, Kunststoff und Naturstein angebracht. Damit die künstlichen Felsformationen möglichst echt aussehen, stehen sie das ganze Jahr über bei Erich Schmitz im Garten, wo sie auf natürlichen Weg zuwachsen.
Der Berg wird aber auch aus einem anderen Grund für Aufsehen sorgen. Per Knopfdruck rinnt Wasser vom Gipfel bis ins Tal. Eine Minute dauert das Schauspiel. Neu ist die Idee nicht, bislang lief das Wasser aber den kleineren Vorgängerberg hinab, der jetzt neben seinem jüngeren, aber kräftigeren Bruder platziert wurde.
Seit 2000 baut Erich Schmitz in Bleibuir die Krippe. Drei Jahre später war Regine Tjoa-Hissen erstmals mit von der Partie. Die beiden sind mittlerweile ein eingespieltes Team. Eine Änderung müssen die beiden aber noch vornehmen. Sie müssen das Christkind wieder aus der Krippe rausnehmen – das soll in der Abendmesse am Tag vor Heiligabend schließlich noch nicht zu sehen sein.
pp/Agentur ProfiPress