Ernte für Saft und Brände
Am Apfelumschlagplatz Bahnhof Mechernich trugen 170 Streuobstwiesenbauer 25 Tonnen Früchte zusammen – Der ehrenamtlich operierende Verein „Renette – Eifeler Obstwiesen“ lässt daraus Produkte in BIO-Qualität unter der „Regionalmarke Eifel“ herstellen – Apfelsaft kostet den Endverbraucher nur 1,60 Euro pro Liter
Mechernich – Nach 60 Tonnen im Vorjahr fiel die Apfelernte von Streuobstwiesen im Raum Mechernich 2016 mit 25 Tonnen zwar deutlich schwächer aus, aber die Qualität des Apfelsaftes von „Renette – Eifeler Obstwiesen e.V.“ und seiner rund 170 Mitglieder in den Kreisen Euskirchen und Düren wird das nicht schmälern.
Das war der Tenor der diesjährigen Apfel-, Birnen- und Quittenannahme am Samstag am Mechernicher Bahnhof. Dort war ein dutzendköpfiges Team unter Leitung des Vorstandes im Ehrenamtseinsatz, um die 2016er Ernte in dutzenden Einzellieferungen anzunehmen, zu begutachten, zu wiegen und für den Abtransport in große Containerkisten zu verladen. Vorsitzender Peter Voissel selbst bediente den Gabelstapler.
„Wir sind jetzt der einzige Erzeuger in der Nordeifel, der unter dem Qualitätssiegel »Regionalmarke Eifel« produzieren darf“, sagte Voissel den Medienvertretern: „Durch den ausschließlichen Einsatz von ehrenamtlichen Kräften sind wir in der Lage, unseren Apfelsaft für 1,60 Euro pro Liter abzugeben.“
Der Apfelsaft wird jährlich im unabhängigen LUFA-Labor auf chemische Rückstände untersucht. Vize-Vorsitzender Thorsten Söns: „Bisher sind noch nie irgendwelche chemischen Rückstände im Saft gefunden worden, was BIO-Standard entspricht“.
17 Euro pro Doppelzentner
Die 170 Mitglieder garantieren gegenüber dem Verein „Renette – Eifeler Obstwiesen“ dafür, dass ihr Obst von Streuobstwiesen stammt, dass die Bäume weder chemisch behandelt noch mit Mineraldünger gedüngt wurden. Dafür erhalten sie 17 Euro pro Doppelzentner. 20 Prozent müssen sie als Naturalien zurücknehmen, also Apfelsaft, Apfel-Quittensaft oder Obstbrandwein, den die „Renette e.V.“ ebenfalls herstellt, beziehungsweise in einer Mosterei und Brennerei in Altendorf herstellen lässt.
Bei der Obsternteannahme am Mechernicher Bahnhof im Einsatz waren auch Peter Voissels Stellvertreter Thorsten Söns sowie die Vorstandsmitglieder Heike Günther, Michael Ovelhey und Franz-Josef Henkenmeier sowie Winfried Queins und Stephanie Huthmacher. Letztere und Michael Ovelhey bedienten die Waage und führten Buch.
Der Verein mit Sitz in der Stadt Mechernich verkauft seine Produkte sowohl an Wiederverkäufer wie Getränkemärkte, Gastronomiebetriebe, Hofläden, Lebensmittel- und Einzelhandelsgeschäfte als auch an Privatpersonen in der Region. Für Wiederverkäufer existiert ein Lieferservice.
Der Verein ist nicht nur in Erntezeiten und in der Vermarktung aktiv, er fördert und pflegt Streuobstwiesen das ganze Jahr. Er engagiert sich innerhalb des LEADER-Programms, betreibt Streuobstwiesenpädagogik, hält Schnittkurse ab und hilft neue Hochstammwiesen anzulegen.
www.renette-eifeler-obstwiesen.de
pp/Agentur ProfiPress