747 Euro für Bewegungskonzept
Die Drogeriemarktkette dm spendete im Rahmen eines Aktionstages fünf Prozent vom Tagesumsatz – In Kall war die St.-Nikolaus-Schule begünstigt
Kall – Die Fähigkeit, sich hinzustellen oder eine Treppe zu benutzen, ist für die meisten Menschen eine Selbstverständlichkeit. Doch es gibt auch Mitbürger, die diese Alltagssituationen nicht beherrschen. An der St.-Nikolaus-Schule in Kall haben einige Schüler körperliche und emotionale Beeinträchtigungen. „Die müssen wir fit fürs Leben machen“, berichtet Lehrer Karsten Liebl.
Dazu bedient sich die Schule eines besonderen Förderkonzepts, das auf die Abkürzung „Move“ hört (eigentlich M.O.V.E.). Dabei steht die Bewegung im Vordergrund. Für dieses Projekt werden immer wieder Sponsoren gesucht, um Lehrern die Fortbildungen zu ermöglichen oder Geräte für das Move-Programm anzuschaffen.
Der jüngste Sponsor ist die Drogeriemarktkette dm in Kall. Im Rahmen eines „Giving Friday“ genannten Aktionstages hat sich jede dm-Filiale ein Bildungsprojekt für Kinder und Jugendliche ausgesucht, das unterstützt wird. Fünf Prozent des Tagesumsatzes an diesem Aktionstag wurden gespendet – macht 747 Euro pro Filiale. Der „Giving Friday“ wurde bewusst ausgesucht. Während in anderen Geschäften an diesem speziellen Freitag die Kunden auf Schnäppchenjagd gingen, war das Konzept bei dm ein anderes: Geben statt nehmen, denn Lockvogel-Rabatte widersprechen der günstigen Dauertiefpreis-Idee des Unternehmens.
Doch wie kam die Kaller dm-Filiale überhaupt auf das Move-Förderkonzept an der St.-Nikolaus-Schule? „Wir haben ausgiebig recherchiert und uns über zahlreiche Projekte in Kall informiert“, erklärte Filialleiterin Ronja Kern. Als sie auf „Move“ gestoßen war, hat sie mit ihrer Stellvertreterin Sandra Nowak gewusst: Das ist es, da wird die Spende gebraucht, da ist sie in guten Händen. „Es ist furchtbar, wenn man sich nicht so bewegen kann, wie man will, deshalb wollen wir das Projekt unterstützen“, so Kern weiter.
Einen konkreten Einsatzzweck hat die Schule auch: „Im Februar findet die nächste Fortbildung für Lehrer statt“, berichtet Schulleiterin Andrea Luxenburger-Schlösser. Move ist an der Nikolausschule fest etabliert. Zwar gibt es einen festen Termin. „Aber wir haben das Konzept fest in den Schulalltag integriert“, erzählt Liebl. Auch Eltern, Erzieher und Therapeuten beteiligen sich daran.
Darüber hinaus seien die Schüler nicht nur bedürftig, betont Luxenburger-Schlösser. „Wir haben auch ganz viel zu geben.“ Jetzt in der Vorweihnachtszeit packen die Schüler beispielsweise Weihnachtskisten für geflüchtete Frauen und Kinder, wie die Schulsprecher Leonie und Luic berichteten.
pp/Agentur ProfiPress