Aktuelles

ProfiPress

Agentur für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, journalistische und redaktionelle Dienstleistungen.

Allgemein

1000 Menschen und 150 Pferde gesegnet

Religion und Folklore gaben sich auch beim  61. St.-Georgsritt in Kallmuth ein Stelldichein – Reiter- und Fußprozession zum Georgspütz – Pfarrvikar Lothar Tillmann unternahm „Jungfernfahrt“ auf dem Sakramentenwagen – Festprediger war Domkapitular Rolf-Peter Cremer, auch Ex-Pfarrer Kurt Hoberg, Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und Landrat Günter Rosenke zu Pferde waren dabei

Das Hufgetrappel der rund 150 Pferde schallte über die Kreisstraße 32 zwischen Kallmuth und Vollem. Foto: Johannes Mager/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich-Kallmuth – Normalerweise fährt ab und zu ein Auto über die Kreisstraße 32 zwischen Kallmuth und Vollem. Am 1. Mai jedoch klopft dort ununterbrochenes Hufgetrappel auf die Teerdecke. Denn dann zieht die bekannteste Reiterprozession der Nordeifel, der „Sankt-Goergs-Ritt“, zum dortigen Georgspütz, einer Quelle, die bereits im Mittelalter mit Prozessionen und Gottesdiensten besonders verehrt wurde.

Wie jedes Jahr, so fand auch am vergangenen Mittwoch diese 1952 von einer Fußwallfahrt zu einer Reiterprozession umgewandelte Tradition ihre Fortsetzung. 150 Pferde und ihre Reiter sowie mehrere Hundert Fußgänger nahmen teil, darunter auch Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick. Landrat Günter Rosenke hatte sich, wie seit einigen Jahren zu Pferde unter die Reiter gemischt. Zum 61. Mal bewegte sich die Prozession von der Georgswiese in Kallmuth zum Georgspütz am Abzweig nach Urfey, Weyer und Vollem.

„Wir haben für rund 200 Leute Sitzplätze aufgestellt“, berichtete Robert Ohlerth, der Ortsvorsteher und Vorsitzender des Georgsritt-Sachausschusses im Pfarrgemeinderat Kallmuth. Mittlerweile, so sagt er, hätte sich die Anzahl der Pferde zwischen 120 und 150 eingependelt. „Viele alte Reiter, die aus Glaubensgründen teilgenommen haben, können mittlerweile nicht mehr kommen“, bedauert Ohlerth die gesunkene Teilnehmerzahl.

Als Pferde und Reiter, angeführt von Jakob Dahmen mit der Standarte zu Pferde, in Kallmuth den Sakramentswagen mit den Geistlichen und Kommunionkindern passierten, winkten sich Reiter und Geistliche immer wieder freudig zu. Nachdem die Vierbeiner vorbeigezogen waren, reihte sich der Sakramentswagen in die Prozession ein. Vorneweg ritt Diakon Manfred Lang auf seiner Kaltblutstute Hera. Auch Landrat Günter Rosenke hatte das Pferd gesattelt und sich auf den Weg von Bürvenich nach Kallmuth gemacht.

Am Georgspütz konzelebrierten unter anderem Pfarrvikar Lothar Tillmann, der in Kallmuth geborene Monschauer Pfarrer Karl-Heinz Stoffels und der frühere Kallmuther Pfarrer Kurz Hoberg mit dem Festprediger und Hauptzelebranten Domkapitular Rolf-Peter Cremer die Heilige Messe.

In seiner Predigt forderte Cremer dazu auf, sich gegenseitig Kraft zu geben, auf die Kleinigkeiten des Lebens zu achten und in ihnen das Gute zu suchen. „Als Kirche, als Christen, sind wir verbunden, nicht nur heute in diesem Brauchtum hier, sondern alle Tage in Jesus“, so Cremer.

Ausdrücklich dankten Pfarrer Tillmann und Gemeindereferentin Elke Jodocy am Ende des Gottesdienstes den zahlreichen Helfern, die sich um die Durchführung des Georgsritts gekümmert hatten. Mit am Altar stand auch der ehemalige Pastor Kurt Hoberg. Er hatte in den 21 Jahren seines Wirkens in Kallmuth beim Georgsritt unzählige Pferde gesegnet. Ohlerth bescheinigte dem neuen Pfarrvikar, seine „Jungfernfahrt“ beim Georgsritt gut gemacht zu haben. Nachdem Pferde und Menschen wieder zur Georgswiese in Kallmuth zurückgekehrt waren, blieb dort noch Zeit, bei Erbsensuppe und Bier zu verweilen.

 pp/Agentur ProfiPress