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Neues Vogelhotel in Firmenich

Stiftung Pro Artenvielfalt übernimmt zwei Trafo-Stationen von RWE Deutschland – Wichtiger Beitrag zum Erhalt geschützter Vogelarten

Die ehemalige Trafo-Station des RWE in Firmenich ist nun im Besitz der Stiftung „Pro Artenvielfalt“ und dient als Unterkunft für Vögel, die mangels ausreichender Nistmöglichkeiten zunehmend unter „Wohnungsnot“ leiden. Foto: Willi Zervos/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich-Firmenich – Neuer Eigentümer der RWE-Turmstationen in der Alten Dorfstraße in Mechernich-Firmenich und in Bad Münstereifel-Nitterscheid, Am Hagelkreuz, ist jetzt offiziell die Stiftung „Pro Artenvielfalt“ in Bielefeld. Bei einem Ortstermin erhielt der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Roland Tischbier, von Karl Gimnich, Leiter des RWE-Standortes Euskirchen, symbolisch die Schlüssel für die Türme. Eine Informationstafel an den Gebäuden dokumentiert die Historie der früheren Stationen und ihre jetzige neue Nutzung.

Durch die Umstellung auf eine modernere Kabeltechnik und raumsparendere Betriebsgebäude werden die 1914 und 1959 errichteten Mittelspannungsturmstationen betrieblich nicht mehr benötigt. Stattdessen dienen sie nun als Artenschutztürme für Vögel und sind als außerschulischer Lernort, als Station für einen Wandertag und Ausflugsziel mit Kindergartengruppen geeignet.

Die Türme sind umgebaute ehemalige Trafo-Stationen, in die Nistkästen und Unterschlüpfe eingebaut wurden. An den Türmen befinden sich auch Abbildungen der Tiere, die man dort erwarten kann. Hier lassen sich vor allem Vögel beobachten, die in Häusern brüten und leben. Dazu zählen Fledermäuse, Insekten, Stare, Dohlen, Spatzen, Gartenrotschwänze, Turmfalke, Mauersegler und  Meisen. Gerade in der Brutzeit lassen sind diese häufig beim Ein- und Ausflug und teilweise beim Füttern ihrer Jungen zu sehen – nur in diesem Jahr noch nicht, wie die Untere Landschaftsbehörde des Kreises Euskirchen erklärt: Da die Türme gerade erst fertig geworden sind, haben dieses Jahr viele Tiere schon andernorts Nistplätze gefunden. Doch es sei damit zu rechnen, dass sich im Laufe der Zeit immer mehr Tiere dort ansiedeln.  In Firmenich sind dennoch bereits die ersten Bewohner eingezogen: Haussperling und Hausrotschwanz fliegen dort ein und aus.

„Durch Gespräche mit dem Kreis Euskirchen kam der Kontakt zwischen unserem Mitarbeiter Willi Zervos und der Stiftung zustande. Zervos sorgte für die Übereignung, die die Umnutzung ermöglichte“, erläutert der Euskirchener RWE-Chef Gimnich das Engagement seines aus Mitarbeiters aus Mechernich.

Rund 30.000 Euro investierte die Stiftung Pro Artenvielfalt in Reparaturen und den Einbau von Einflugvorrichtungen der Stationen. Sie hatte einen Spendenaufruf für den Umbau gestartet. RWE Deutschland förderte die Umbaumaßnahmen mit insgesamt 8.000 Euro.

Die rund neun Meter hohen Türme leisten nun einen wichtigen Beitrag zum Erhalt einiger geschützter Vogelarten. Da Turmfalken und Schleiereulen in Städten und Dörfern zunehmend an Wohnungsnot leiden, bieten ihnen die Trafostationstürme gute Nistmöglichkeiten.

Roland Tischbier von „Pro Artenvielfalt“ freut sich über die gute Zusammenarbeit: „Anstelle der Isolatoren ist eine Nisthilfe für Turmfalken entstanden, auf der gegenüberliegenden Seite ein Kasten für Schleiereulen. Weitere Öffnungen dienen als Einschlupf für Fledermäuse. Wir hoffen, dass alle Türme von den Tieren angenommen und bewohnt werden.“

Weitere Informationen erteilt die Untere Landschaftsbehörde (anne.haenfling@kreis-euskirchen), Tel. 0 22 51/15-536.

pp/Agentur ProfiPress