Neues Konzept im Nordeifel-Tourismus
Gesellschafterversammlung erhofft sich davon eine Stärkung der Fremdenverkehrswirtschaft – Mehr Alleinstellungsmerkmale rausstellen – Neues Gutachten belegt: Touristen ließen 2014 sage und schreibe 262,5 Millionen Euro in der NRW-Eifel
Eifel – Eine Stärkung der Fremdenverkehrswirtschaft verspricht sich die Nordeifel-Tourismus-GmbH (NeT) von ihrem neuen Tourismus- und Marketingkonzept 2015-2020. Es war unlängst von der Gesellschafterversammlung verabschiedet worden. Das Konzept bildet die strategische Grundlage für die weitere touristische Entwicklung und Vermarktung in dem zu Nordrhein-Westfalen gehörenden Eifelteil.
Die Nordeifel soll noch mehr Profil zeigen. Dazu will die NeT im Verein mit den Tourismusbetrieben neue, zielgruppenspezifische Angebote auflegen. Geschäftsführerin Iris Poth erklärt in einer Pressemitteilung: „Wegen der enormen Dynamik der gesamten Branche müssen wir unser Angebot kontinuierlich, professionell und kreativ weiterentwickeln! Und das trotz begrenztem Budget auf hohem Niveau.“ Eine erfolgreiche regionale Tourismuswirtschaft sei kein Selbstläufer.

Lücken im Service schließen, Natur-Aktivangebote steigern
Was genau zu tun ist in den Jahren bis 2020 hat die Nordeifel-Tourismus-GmbH in verschiedenen Workshops mit dem Team, Gesellschaftern und Partnern der NeT herausgefunden. Demnach will sich die Nordeifel vor allem als ganzjährige familienfreundliche Urlaubsregion präsentieren. Lücken im touristischen Service sollen geschlossen, Aktivangebote, vor allem im Naturerlebnisbereich, effektiver vermarktet werden.
Auch der touristische ÖPNV soll intelligent weiterentwickelt werden. Barrierefreiheit bleibt ebenfalls ein Thema. Gastronomie, Hotellerie und private Übernachtungsbetriebe sollen auf diesem Sektor nachrüsten.
Zusammenarbeit soll in der Nordeifeler Tourismusbranche noch größer geschrieben werden. Die NeT plant regelmäßige Netzwerktreffen der Betriebe und mittelfristig den Aufbau einer Tourismusakademie. So sollen der Austauschbarkeit mit anderen deutschen Ferienregionen vorgebeugt und Alleinstellungsmerkmale der Nordeifel herausgearbeitet werden. Was vor allem noch fehlt, ist ein Leitbild.
Iris Poth: „Alle Akteure in der Nordeifel, die vom Fremdenverkehr profitieren, müssen zusammen anpacken, um das neue Tourismus- und Marketingkonzept in die Tat umzusetzen. Und zwar öffentliche und private Profiteure – dieses Signal wird im Tourismus der Nordeifel dringend gebraucht!“

Welche wirtschaftliche Bedeutung die Tourismusbranche für die Region zwischen Erftauen (Weilerswist) und Lampertstal (Blankenheim) hat, beleuchtet ein neues Gutachten des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr in München (dwif). Es ist im Auftrag des Kreises Euskirchen erstellt worden.
Demnach gab es 2014 im angezeigten Urlaubsgebiet 1.260.000 Übernachtungen – von der Ferienwohnung bis zum Sterne-Hotel. Die Zahl der Tagesausflügler betrug rund 7,4 Millionen (!). Vom Tourismus profitieren laut Expertise das Gastronomie- und Beherbergungswesen 2014 mit 118,3 Mio. € (45,1 %), der Einzelhandel mit 96,4 Mio. € (36,7 %) und sonstige Dienstleistungen mit 47,8 Mio. € (18, 2 %).
Umgerechnet ernährt der Tourismus 5200 Leute
Interessant ist der Vergleich des Ausgabeverhaltens. Während Gäste, die in gewerblichen Betrieben mit mehr als zehn Betten übernachten, pro Tag und pro Person 93,20 € ausgeben, sind es bei Gästen in Ferienwohnungen durchschnittlich nur 66 €. Tagesgäste lassen rund 23 € pro Aufenthalt in der Region.
Insgesamt ergibt sich durch Tages- und Übernachtungsgäste in der Nordeifel ein Bruttoumsatz von 262,5 Mio. € pro Jahr. Weitere wirtschaftliche Effekte für die NRW-Eifel ergeben sich durch die Ableitung des Bruttoumsatzes. So wird durch die Ausgaben der Gäste eine Mehrwertsteuer in Höhe von 29,7 Mio. € erzielt.

Umgerechnet ernährt der Tourismus 5200 Menschen in den Kreisen Euskirchen und Düren sowie der Städteregion Aachen mit einem durchschnittlichen Primäreinkommen von 23.400 € pro Kopf. Wirtschaftliche Effekte für die Kommunen ergeben sich aus der Lohn- und Einkommenssteuer der im Tourismus beschäftigten Personen und der anteiligen Gewerbe- und Grundsteuer der vom Tourismus profitierenden Unternehmen.
pp/Agentur ProfiPress