Krise bei Löstige Bröder abgewendet
Der Vorsitzende Harald Thelen bleibt im Interesse der vielen tanzenden Kinder weiter im Amt – Ehemalige Vereins-Chefs hatten einen „Plan B“ erarbeitet – Vorschau auf kurze Session
Kall – Die Vorstandskrise im Kaller Karnevalsverein „Löstige Bröder“ ist zumindest für ein Jahr überwunden. Entgegen seiner Ankündigung, vom Amt des Vorsitzenden zurückzutreten, erklärte Vereinschef Harald Thelen in der Jahreshauptversammlung des Vereins in der Gaststätte Gier seine Bereitschaft, noch ein Jahr weiterzumachen. Dies geschehe jedoch nur im Interesse der mehr als 100 Kinder, die in den Garden der „Löstige Bröder“ tanzen.
Nicht nur Harald Thelen hatte seinen Rücktritt angekündigt. Die Vize-Vorsitzende Trixi Haseleu hatte schon vor einem Jahr ihr Amt zur Verfügung stellen wollen. Auch sie hatte 2016 noch ein Jahr „verlängert“, als sich kein Nachfolger fand. Doch nun stehe sie endgültig nicht mehr als Vize-Vorsitzende zur Verfügung. Im Verein, so Haseleu, werde sie natürlich als Zeugwartin und in der Nähgruppe weiter mitarbeiten.
Nach den Rücktrittsankündigungen hatte im Vorfeld der Jahreshauptversammlung große Ratlosigkeit im Verein geherrscht, weil sich keine Nachfolger fanden. Ein Vorstand ohne Vorstandsspitze hätte das Ende des Vereins bedeutet, in dem eine außergewöhnlich engagierte Jugendarbeit geleistet wird. Entsprechend groß war das Interesse an der Versammlung, zu der 60 Mitglieder in den Saal Gier erschienen waren.
Eingangs der Versammlung bedankte sich Vorsitzender Harald Thelen bei den Prinzenpaaren und allen Vereinsmitgliedern, die zum Erfolg der verflossenen Session beigetragen hätten. Und auch Schriftführerin Jutta Söns sprach von einem guten Jahr mit gut besuchten Veranstaltungen, einem schönen Sommerfest bei der Firma Brucker und einer tollen Vereinstour an die Ahr. Bei zwei Gardewettstreiten hätten Kaller Jugendliche erste und zweite Plätze belegt.
Auch Schatzmeister Reiner Müller hatte keinen Grund zur Klage. Lediglich der Karnevalszug habe dem Verein ein Minus eingebracht. Das habe aber dank der Haussammlung ausgeglichen werden können. Dafür bedankte sich Müller bei der Kaller Bevölkerung.
Die Versammlungsleitung für die Wahl der Vorstandsspitze übernahm der ehemalige Vereinschef Werner Keutgen. Doch auch er konnte den Mitgliedern keinen Vorschlag für einen neuen Vorsitzenden entlocken. In diesem Fall, so Keutgen, drohe dem Verein mit 100 tanzenden Kindern ein Stillstand.
Um das zu verhindern präsentierte er den Mitgliedern einen „Plan B“. Einige ehemalige Vorsitzende hätten sich in den letzten Tagen vor der Versammlung mit dem Noch-Vorsitzenden Harald Thelen Gedanken über eine Lösung gemacht, falls sich kein neuer Vereinschef finde.
Plan B sah vor, dass Vorsitzender Harald Thelen noch ein Jahr weitermacht, Leo Larres das Amt des zweiten Vorsitzenden übernimmt und Sabine Herr einen freiwerdenden Beisitzer-Posten besetzt. Der Plan sei entstanden, damit in drei Monaten nicht Schluss mit dem kopflosen Verein sei, berichtete Harald Thelen. Er sei deshalb im Interesse der tanzenden Kinder bereit, doch noch weiter zu machen.
Bis zur turnusmäßigen Neuwahl des Gesamtvorstandes, in dem in der Vergangenheit nicht immer Harmonie geherrscht habe, habe die neue Konstellation eine zwölfmonatige Probezeit, so Werner Keutgen: „Dies ist ein guter Weg im Interesse der Kinder.“ Bei einigen Enthaltungen wurde das Trio einstimmig gewählt.
Nach der Wahl richtete der Vorstand den Blick nach vorne und gab die Termine für die neue, recht kurze Session bekannt. Die beginnt am Samstag, 13. Januar, mit der Kindersitzung, der am Samstag, 20. Januar, die große Proklamationssitzung folgt. Die Standquartiereröffnung im Saal Gier ist am Samstag, 27. Januar, der Gemeindeempfang am Sonntag, 28. Januar. Mit dem Rathaussturm am Weiberdonnerstag, 8. Februar, beginnt der närrische Endspurt mit dem Karnevalszug und Ausklang in der Bürgerhalle am Sonntag, 11. Februar, und dem Schlussabend „Bye Bye Karneval“ am Dienstag, 13. Februar, im Saal Gier.
pp/Agentur ProfiPress