Kleine Strolche als „Schlaumäuse“
Dollendorfer Rotkreuz-Kita gewinnt bundesweiten Wettbewerb – Sprachförderung mit modernen Medien nach festgelegten Regeln – Ein Aspekt des breiten Angebots im Bewegungskindergarten „Die kleinen Strolche“
Blankenheim-Dollendorf – „Und vergesst nicht – ausschalten ist fast ebenso wichtig, wie einschalten“, erklärte Caroline Borchert den „Kleinen Strolchen“ der Dollendorfer Rotkreuz-Kita. Ältere mögen diese Worte an die legendäre Verabschiedung Peter Lustigs nach jeder „Löwenzahn“-Sendung erinnern. Die Dollendorfer Pänz aber waren ganz bei Borchert vom Team der „Schlaumäuse auf Tour“ – und schalteten das Tablet, vor dem sie jeweils in kleinen Grüppchen saßen und an dem sie kurz zuvor konzentriert gespielt hatten, ab.
„Schlaumäuse – Kinder lernen Sprache“, das ist ein digitales Sprachförderprogramm für Kitas und Grundschulen, an dem sich die Eifeler Kindertagesstätte seit 2003 und somit als eine der ersten in ganz Deutschland beteiligt. Jetzt wurde einmal mehr deutlich, dass die Dollendorfer auch heute noch ganz vorne dabei sind: Beim bundesweiten Wettbewerb um den „Schlaumäuse-Award“ landeten sie auf dem zweiten Platz und heimsten eine silberne „Schlaumaus“ ein – plus ein Tablet, das Borchert der Einrichtungsleiterin Birgit Bresgen übergab. Prämiert wurde der besonders kreative und sinnvolle Einsatz der Lernsoftware. Begeistert reckten die Pänz die Silbertrophäe in die Luft, auch der Dollendorfer Ortsvorsteher Christian Koch war gekommen, gratulierte und freute sich mit den Kindern.
„Mit der Schlaumäuse-Software können die Kinder ihre Sprachentwicklung selbständig und im eigenen Lerntempo vorantreiben. Der individuelle und spielerische Ansatz des Programms fördert dabei nicht nur die Freude am Lernen, sondern stärkt auch effektiv ihre kommunikativen Kompetenzen“, so Borchert. In Dollendorf haben die Pädagogen dazu ganz klare Regeln aufgestellt, nach denen die Kinder das Programm an einem Laptop auch selbständig nutzen können. Auf einem bunt gestalteten Plakat prangen sie neben einem Laptop, der auf einem niedrigen Tisch im Gruppenraum steht.
„Das ist eine Art der Sprachförderung, mit der wir hier arbeiten“, berichtete Birgit Bresgen, und ergänzte: „Jedes Kind kann sich mit seinem Namen selbst anmelden, dann läuft automatisch die Zeit.“ Nach zehn Minuten schaltet das Gerät ab, denn das ist die maximale Zeit, die die Kinder täglich am PC verbringen dürfen. Die sechsjährige Eva mag es, dass man bei den „Schlaumäusen Karten umdrehen“ kann. Aus dem Computer schallt dann ein gesprochenes Wort, dem die Kinder das entsprechenden geschrieben Wort auf dem Bildschirm zuordnen. „Wir haben da schon viel geschafft“, warf der gleichaltrige Jonas ein.
Auch Lukas (6) beschäftigt sich gerne mit den Schlaumäusen – ebenso allerdings mag er auch viele andere Angebote der Rotkreuz-Bewegungs-Kita: „Wir spielen und basteln viel“, berichtete er, „und oft gehen wir auch raus.“ Eva ergänzte: „Ja, oft auch in den Wald.“ Da, meint sie, kann man besonders gut verstecken spielen. Rotkreuz-Geschäftsführer Rolf Klöcker: „Die Rotkreuz-Kita Dollendorf ist als zertifizierter Bewegungskindergarten und als anerkannte Schlaumäuse-Kita sowohl hinsichtlich der Sprachförderung als auch im Hinblick auf Gesundheitsförderung besonders gut aufgestellt.“ Bewegung und Sprache, so Klöcker, seien zwei wichtige Stellschrauben für Lebensqualität, Gesundheit und frühkindliche Bildung. „Dass beides von den Kindern so gut angenommen wir, verdeutlicht, dass hier keine veraltete Pädagogik angewandt, sondern innovativ, kreativ und engagiert gearbeitet wird.“
Die im Jahr 2003 von der Microsoft Deutschland GmbH gegründete Bildungsinitiative „Schlaumäuse – Kinder entdecken Sprache“ unterstützt inzwischen mehr als 12.000 Kindertagesstätten in ganz Deutschland bei der frühkindlichen Sprachausbildung von fünf- bis 7siebenjährigen Kindern. Die Erzieher erhalten eine professionelle Einführung in das Programm sowie Tipps zur frühkindlichen Sprachförderung durch Pädagogen und Medienexperten. Mit der Stiftung Lesen hat die Bildungsinitiative einen starken Partner.
pp/Agentur ProfiPress