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Erfahrungen unter die Leute tragen

Zahlreiche Besucher beim Mechernicher Gesundheitstag – Thema Krebs im Mittelpunkt von Vorträgen und Podiumsdiskussion – 13 Selbsthilfegruppen präsentierten sich

Mechernich – Entspannt und gelassen eröffnete Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick am Donnerstagmorgen den Mechernicher Gesundheitstag im Ambulanten Zentrum in Mechernich. Kurz zuvor hatte der Erste Bürger der Stadt nämlich einen Schnupperkurs in Tiefenentspannung bei Mentaltherapeutin Beate Nowotny gemacht. Den ganzen Tag über hatten die Besucher des Gesundheitstages die Möglichkeit, unter ihrer Anleitung zwischen Klangschalen und bunten Kissen ins Reich der Entspannung abzutauchen.

Viele Zuhörer waren zu dem Vortrag „Wie entsteht Krebs“ im Seminarraum des Ambulanten Zentrums in Mechernich gekommen. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Viele Zuhörer waren zu dem Vortrag „Wie entsteht Krebs“ im Seminarraum des Ambulanten Zentrums in Mechernich gekommen. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

„Wir sind froh, dass wir den Gesundheitstag jetzt schon zum neunten Mal veranstalten können“, freute sich Dr. Peter Schweikert-Wehner, Apotheker und Initiator des Aktionstages. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand dieses Mal das Thema Krebs. Unter anderem gab es dazu einen Vortrag „Wie entsteht Krebs“, an dem auch eine Gruppe von Schülern aus der Realschule im Veytal teilnahm. Am Nachmittag fand unter dem Titel „Leben mit Krebs“ eine Podiumsdiskussion mit Johannes Philipzen (Facharzt für innere Medizin mit Schwerpunkt internistische Onkologie), der Strahlentherapeutin Dr. Dörte Ockenfels und dem Mechernicher Pfarrer Erik Pühringer, selbst ehemaliger Krebspatient, statt.

Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick eröffnete als Schirmherr den neunten Mechernicher Gesundheitstag im Ambulanten Zentrum. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick eröffnete als Schirmherr den neunten Mechernicher Gesundheitstag im Ambulanten Zentrum. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

„Krebs ist eine Schockdiagnose. Deshalb ist es wichtig, die Menschen mit einer Psychotherapie möglichst früh abzuholen“, erklärte Dr. Dörte Ockenfels. Auch Pfarrer Erik Pühringer plädierte für mehr Offenheit mit dem Thema: „Jedes offene, ehrliche Gespräch bringt mehr, als eine Fassade aufrecht zu erhalten. Denn die Kraft, die man in die Fassade steckt, braucht man für den Kampf gegen die Krankheit.“

Mentaltherapeutin Beate Nowotny (sitzend) bot beim Gesundheitstag mehrere Schnupperkurse zur Entspannung an. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Mentaltherapeutin Beate Nowotny (sitzend) bot beim Gesundheitstag mehrere Schnupperkurse zur Entspannung an. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, Schirmherr des Gesundheitstages, betonte: „Nutzen Sie die Angebote der Selbsthilfegruppen, um sich aktiv mit ihrer Krankheit auseinanderzusetzen. Das ist genauso wichtig, wie die medizinische Behandlung.“

Zahlreiche Besucher informierten sich am Donnerstag an den Infoständen der Selbsthilfegruppen. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Zahlreiche Besucher informierten sich am Donnerstag an den Infoständen der Selbsthilfegruppen. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Diesen Ansatz verfolgt auch Beate Nowotny. Die Mentaltherapeutin ist selbst von drei Autoimmunerkrankungen betroffen. „Es gab Situationen, da ging es mir gar nicht gut“, erinnert sie sich. Mit Entspannungstechniken lernte sie, das Gedankenkarussell zu unterbrechen und ihren Körper zur Ruhe zu bringen. „Wenn man weiß, was man für sich tun kann, fühlt man sich nicht mehr so hilflos“, erklärt sie. Inzwischen ist Beate Nowotny als Mentaltherapeutin in Mechernich tätig mit einem Angebot von Tiefenentspannung über Atemtechniken bis zum mentalen Training.

Insgesamt 13 Selbsthilfegruppen waren beim Gesundheitstag vertreten, die sich mit Krankheitsbildern wie Huntington, Rheuma und Diabetes auseinandersetzen. Maria Wesenberg vom Landesverband der Aphasiker war zusammen mit Winfried Tobias, Leiter der Regionalgruppe Kall, mit einem Infostand vertreten. Aphasie ist eine erworbene Sprachstörung, die nach einer Hirnschädigung auftreten kann. „Wir sind hier, weil so viele Menschen nicht wissen, was Aphasie ist und weil wir den Betroffenen zeigen wollen, dass es Hoffnung gibt“, erzählte Maria Wesenberg. Dazu sei der Mechernicher Gesundheitstag eine gute Plattform.

Maria Wesenberg und Winfried Tobias von der Aphasie-Selbsthilfegruppe wollen Betroffenen zeigen, dass es Hoffnung gibt. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Maria Wesenberg und Winfried Tobias von der Aphasie-Selbsthilfegruppe wollen Betroffenen zeigen, dass es Hoffnung gibt. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Ulrike Arens, Regionalgruppenleiterin der Parkinson-Selbsthilfegruppe möchte anderen Betroffenen zeigen, dass sie mit der Diagnose nicht verzweifeln müssen. „Deshalb versuche ich, meine eigenen Erfahrungen unter die Leute zu tragen.“ So hält es auch Hermann-Josef Satzke, der für den Deutschen Psoriasis Bund als Regionalgruppenleiter in Mechernich vertreten war. Die Psoriasis-Gruppe ist ebenso wie die Aphasie-Gruppe von Beginn an beim Gesundheitstag dabei. „Wenn jede Gruppe durch den Gesundheitstag einem neuen Betroffenen ihre Hilfe anbieten kann, dann haben wir unser Ziel schon erreicht“, sagte Hermann-Josef Satzke.

pp/Agentur ProfiPress