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Eltern stellen ihre Berufe vor

Das Hermann-Josef-Kolleg in Steinfeld geht in Sachen Berufsorientierung einen neuen Weg

Kall-Steinfeld –Günther Jauch und Til Schweiger sind gleich zweifache Studienabbrecher und prominente Beispiele dafür, dass ein begonnenes Studium sehr oft nicht zu Ende geführt wird. Nicht jeder hat das Talent und Glück, ein Film- und Fernsehstar zu werden, und so ist es dem Hermann-Josef-Kolleg in Steinfeld ein Anliegen, möglichst früh die Weichen zu stellen für die erfolgreiche Berufs- und Studienorientierung seiner Schüler.

Dazu gab es nun eine erfolgreiche Premiere, die zum festen Bestandteil werden soll: Bei einer ganz besonderen Form der Berufsberatung konnten die Schüler der Jahrgangsstufe Q1, also dem vorletzten Jahr vor dem Abitur, in die bunte Welt der Berufe eintauchen und sich aus erster Hand informieren lassen. Insgesamt 50 Eltern und ehemalige Schüler hatten sich im Vorfeld bereit erklärt, bei dieser Veranstaltung ihre Berufe vorzustellen und in Interviews Fragen der Schüler zu beantworten.

Im Gespräch mit den Schülern stellten die Eltern ihre Berufe vor und beantworteten einen von den Schülern im Vorfeld erstellten Fragenkatalog. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Im Gespräch mit den Schülern stellten die Eltern ihre Berufe vor und beantworteten einen von den Schülern im Vorfeld erstellten Fragenkatalog. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Was sollte man mitbringen, wenn man zur Bundespolizei möchte? Wie lange dauert die Ausbildung zum Physiotherapeuten? Wie sieht das Verhältnis von Schreibtisch- zu praktischer Arbeit eines Stadtplaners aus? Diese und viele andere Fragen stellten die Schüler den Eltern. Dazu hatten die Lehrerinnen Christine Roggendorf und Annette Clasen, die für die Berufs- und Studienorientierung an der Schule verantwortlich sind, einen Fragebogen erstellt. Zudem konnten die Schüler vorab eine Auswahl der Berufe treffen, für die sie sich besonders interessierten.

So wie etwa der 16-jährige Finn Tausch, dessen Berufspläne recht deutlich in Richtung Jura gehen und dem sich nun die Gelegenheit bot, mit einer im öffentlichen Dienst beschäftigten Juristin zu sprechen. „Ich glaube, dass es im öffentlichen Dienst schon etwas entspannter zugeht als in der Kanzlei eines selbständigen Rechtsanwaltes“, war sein Eindruck. Die 18-jährige Kristina Dück interessiert sich beruflich für Stadt- und Landschaftsgestaltung und hatte das Glück, sich sowohl mit einem Stadtplaner als auch mit einer Landschaftsarchitektin unterhalten zu können. „Der Bürojob des Stadtplaners wäre mir zu trocken, aber überrascht war ich, wie vielfältig die Möglichkeiten als Landschaftsplanerin sind“, lautete ihr Fazit.

Andere der insgesamt 90 Q1-Schüler befragten einen Bankkaufmann, eine Tierärztin, eine Notarfachassistentin, einen Steuerberater oder einen Förster. Oder sie erfuhren im Gespräch mit dem ehemaligen HJK-Schüler Matthias Schumacher, der 2007 sein Abi gemacht und erfolgreich sein Master-Studium der Physik abgeschlossen hat, wieviel Mathematik gefragt ist, um das Studium erfolgreich bestehen zu können.

Nach der erfolgreichen Premiere soll die Berufsberatung aus erster Hand durch die Eltern der HJK-Schüler nun einmal jährlich stattfinden. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Nach der erfolgreichen Premiere soll die Berufsberatung aus erster Hand durch die Eltern der HJK-Schüler nun einmal jährlich stattfinden. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Die Palette der verschiedenen Berufe war breit gefächert und erlaubte den angehenden Abiturienten einen Einblick sowohl in akademische Werdegänge als auch in Berufsausbildungen, für die kein Studium nötig ist. „Es ist eine gute Sache, selbst wenn die Schüler danach wissen, was sie auf keinen Fall werden wollen”, sagte Lehrerin Annette Clasen.

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch das Seminar „Entscheidungsmanagement“ unter der Leitung der beiden Lehrerinnen. Grundlage war ein Modul der Reihe „Uni-Trainees“, das von der Universität Essen entwickelt wurde. Hier erfuhren die Jugendlichen zu ihrem großen Erstaunen unter anderem, inwiefern das „Bauchgefühl“ im Verhältnis zur „Kopfebene“ ihre Entscheidungen bestimmt. „Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass wir Entscheidungen zu 80 bis 90 Prozent aus dem Bauch heraus fällen“, sagte Annette Clasen. Abschließend nahm Christine Roggendorf den Schülern die Angst, „falsche“ Entscheidungen zu treffen. „Lernen muss man ohnehin sein ganzes Leben lang. Und auch Perspektivwechsel sind im Berufsleben immer möglich“, sagte sie.

pp/Agentur ProfiPress