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Dem demografischen Wandel auf der Spur

Monika Frohn koordiniert bei der IHK Aachen den Kommunikationsprozess zwischen den MORO-Modellregionen – Vielfältige Probleme durch Überalterung drohen – Gemeinsame Konzepte sind gefragt

Monika Frohn, Wirtschaftsgeographin bei der IHK Aachen, koordiniert den Austausch unter den MORO-Modellregionen. Gleich drei der bundesweit 21 Modellregionen kommen aus der Eifel: die Verbandsgemeinde Daun, der Landkreis Trier-Saarburg und die Region Nordeifel mit den Kreisen Düren, Euskirchen und der Städteregion Aachen. Sie arbeiten an einer Regionalstrategie zur Daseinsvorsorge, die unter anderem beim Bundesdemografiekongress im September 2013 in Berlin vorgestellt werden soll. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Aachen – Alle Welt redet vom demografischen Wandel, aber was bedeutet dies eigentlich für die Region? Mit dieser Frage setzt sich Monika Frohn bei der IHK Aachen als Koordinatorin für den Kommunikationsprozess zwischen den MORO-Modellregionen auseinander. Steigende Energiepreise, Überalterung der Gesellschaft und Häuserleerstand sind die Problemfelder der ländlich geprägten Regionen, die die 47-jährige Aachenerin bearbeitet. Dabei hat Frohn ein ganz klares Ziel vor Augen: „Wir wollen den ländlichen Raum als Lebens- und Arbeitsraum erhalten.“

Um die Probleme der Zukunft zu analysieren, haben sich verschiedene Regionen und Kreise zusammengetan, um gemeinsame Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Mit dem Aktionsprogramm „Regionale Daseinsvorsorge“  als Modellvorhaben der Raumordnung (MORO) unterstützt das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) die praktische Erprobung und Umsetzung innovativer, raumordnerischer Handlungsansätze und Instrumente in Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis, also mit Akteuren vor Ort, in den Regionen. Gleich drei der 21 MORO-Regionen kommen aus der Eifel: Neben der Verbandsgemeinde Daun sind es der Landkreis Trier-Saarburg und die Region Nordeifel mit den Kreisen Düren und Euskirchen und der Städteregion Aachen. Bundesweit hatten sich 150 ländliche Regionen für das Projekt beworben.

Zwischen diesen MORO-Modellregionen sowie den Akteuren der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (DG) koordiniert Monika Frohn den Prozess der Kommunikation. Durch den demografischen Wandel kommen auf die Bewohner der Region viele Veränderungen zu, etwa weil Lebensmittelläden schließen und die Menschen so immer weiter fahren müssen, um sich zu versorgen. Befürchtet wird, dass die Bevölkerung in die Ballungsräume zieht und die ländlich geprägten Regionen zurückgelassen werden. Dadurch würde dort die Situation noch einmal verschlimmert. „Besonders kritisch wird es bei den Rettungsdiensten“, so Frohn, eine „negative Spirale“ drohe.

Auf der anderen Seite ist es aber auch ein Vorteil der MORO-Modellregionen und der DG, sich zu so vielen Akteuren zusammengeschlossen zu haben. Frohn: „Jeder muss nicht alles selbst erfinden.“ Die Regionen könnten beispielsweise Handlungskonzepte von anderen Regionen übernehmen, an den eigenen Gegebenheiten ausrichten und so Synergieeffekte schaffen.

Frohn ist es nach eigenen Worten, als Koordinatorin eine „Klammer“ um die Themengebiete soziale und technische Infrastruktur sowie das Kultur- und Gesellschaftsleben zu bilden. Unterstützt wird sie dabei von  den Modellregionen in der Eifel und der DG. Daneben kümmert sich die Magistra Artium der Wirtschaftsgeographie bei der IHK Aachen um die Struktur- und Verkehrspolitik.

Auch wenn der demografische Wandel den MORO-Modellregionen in den nächsten Jahren Probleme bereiten wird, glaubt die Expertin an den Erfolg des Projektes: „Insbesondere der Kultur- und Naturraum wird bestehen bleiben – die Region ist sehr attraktiv.“

pp/Agentur ProfiPress