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„Beim Essen trifft man sich eben“

Suppenküche in Flüchtlingsunterkunft Roggendorf – Aktion der AWO-Kitas im Stadtgebiet Mechernich – Über Halāl-Suppe und Kuchen ins Gespräch gekommen – Begegnungsabend geplant für Donnerstag, 29. Oktober, um 19 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Roggendorf

Mechernich-Roggendorf – Ein Teller Suppe und dazu ein Lächeln verteilte eine Gruppe von Mitarbeitern der AWO-Kitas aus dem Stadtgebiet Mechernich an Flüchtlinge. Die Aktion Suppenküche hatte zum ersten Mal im Sommer bei der Mechernicher Tafel stattgefunden. Jetzt kam das Team mit schweren Suppentöpfen und Blechen voller Kuchen in die Roggendorfer Turnhalle, wo momentan mehr als 40 Flüchtlinge verschiedener Nationen untergebracht sind.

„Unsere Suppenküche in der Mechernicher Tafel ist so gut bei den Leuten angekommen, dass wir die Aktion unbedingt wiederholen wollten“, erzählte Elisabeth Schwister, Leiterin der AWO-Kindertageseinrichtung „Regenbogen“ in Mechernich. Zusammen mit ihrer Kollegin Ulla Schmitz sowie Nadine Schümann (AWO-Kita Firmenich), Gisela Engel (AWO-Kita Weyer), Hassan Solh und Sakeina Mohammed (AWO-Kita Strempt) freute sie sich über das gemütliche Treffen im Küchen- und Gemeinschaftsraum.

Brachten knapp 20 Liter Suppe und viele Kuchen in die Flüchtlingsunterkunft (von links): Ulla Schmitz, Elisabeth Schwister, Nadine Schümann und Sakeina Mohammed. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Brachten knapp 20 Liter Suppe und viele Kuchen in die Flüchtlingsunterkunft (von links): Ulla Schmitz, Elisabeth Schwister, Nadine Schümann und Sakeina Mohammed. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Die Stimmung war gut, Männer und auch einige Frauen saßen an dem reich gedeckten Esstisch, Kinder liefen durch den Raum, ein Wirrwarr verschiedener Sprachen schwirrte durch die Luft. Sakeina Mohammed ist Mütterpraktikantin in der AWO-Kita „Glück auf“ in Strempt. In der Flüchtlingsunterkunft unterhielt sie sich mit einigen der Männer und Frauen, denn neben Deutsch, Englisch und Spanisch spricht sie auch Aschanti, Dagomba und Hausa – drei Sprachen, die in Ghana, aber auch in anderen afrikanischen Ländern gesprochen werden. „Für mich war es am Anfang auch schwer, als ich nach Deutschland kam und die Sprache noch nicht sprechen konnte“, erzählte die junge Frau.

Zuallererst erklärte sie den Asylsuchenden, dass die Suppe mit Halāl-Fleisch gekocht wurde, also auch für Moslems erlaubt ist. Schnell war das Eis gebrochen. „Ich bin aufgewacht und da war das ganze Essen und die lächelnden Leute“, erzählte Ragheb Arafea, der vor etwa vier Wochen aus Syrien kam. Er freute sich über den netten Besuch: „We are happy they joined us.“ Die meisten der Flüchtlinge versuchen, sich auf Englisch zu verständigen, aber „der Rest geht auch mit Händen und Füßen“, sagte Elisabeth Schwister.

Wolfgang Vanhöfen (hinten, 3. von links) ist Sozialarbeiter bei der Evangelischen Kirchengemeinde Roggendorf und unterstützt die Asylsuchenden in einer Sprechstunde. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Wolfgang Vanhöfen (hinten, 3. von links) ist Sozialarbeiter bei der Evangelischen Kirchengemeinde Roggendorf und unterstützt die Asylsuchenden in einer Sprechstunde. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Insgesamt hatten die AWO-Mitarbeiter knapp 20 Liter Suppe und viele Kuchen vorbereitet. Schwister: „Wir haben uns gedacht, die Menschen hier freuen sich über etwas Abwechslung.“ Ziel der Aktion war es außerdem, ein Miteinander zwischen den Menschen so unterschiedlicher Nationen und Kulturen herzustellen. „Beim Essen trifft man sich eben“, so die Kita-Leiterin aus Mechernich. Dabei gab es für sie sofort ein lustiges Erlebnis: „Wir hatten den Kuchen zuerst abgedeckt, damit man vorher die warme Suppe essen kann – aber als wir mit dem großen Topf in die Küche kamen, war der erste Kuchen schon aufgegessen. Da hatten wir wirklich viel Spaß.“

Obwohl die Flüchtlinge so international gemischt aus den unterschiedlichsten Krisengebieten auf engstem Raum zusammenleben, gab es noch keinerlei Probleme in der Unterkunft. „Es ist bemerkenswert, wie friedlich es hier zugeht“, freute sich Wolfgang Vanhöfen, Sozialarbeiter der Evangelischen Kirchengemeinde Roggendorf. Er betreut die Flüchtlinge in einer Sprechstunde und wird von ihnen herzlich als „Mister Wolfgang“ begrüßt. „Er hat uns Fahrräder gebracht und ein libanesisches Geschäft gezeigt, in dem wir Halāl-Fleisch kaufen können“, berichtete Ragheb Arafea.

Die Asylsuchenden freuten sich über den netten Besuch der AWO-Mitarbeiter aus den Mechernicher Kindergärten. In der Küche gab es ein buntes Miteinander. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Die Asylsuchenden freuten sich über den netten Besuch der AWO-Mitarbeiter aus den Mechernicher Kindergärten. In der Küche gab es ein buntes Miteinander. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Zusammen mit einer Gruppe von Ehrenamtlichen unterstützt Wolfgang Vanhöfen die Männer und Frauen zum Beispiel bei Behördenangelegenheiten oder Fahrten zum Arzt sowie anderen Dingen des Alltags. Um auch die Anwohner in Roggendorf in das Geschehen mit einzubinden und einen ersten Kontakt zwischen den Menschen herzustellen, ist für Donnerstag, 29. Oktober, um 19 Uhr ein Begegnungsabend im Dorfgemeinschaftshaus geplant.

pp/Agentur ProfiPress