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B 266 Kommern vierspurig

Durchgängiger Ausbau zwischen Firmenich, Kultur- und Freizeitfabrik Zikkurat und Ortslage Kommern bereits im Jahre 2013 wahrscheinlich ? – Bebauungsplanentwurf im Rathaus Mechernich ausgehängt – Durchstich unter B 266 für Landwirtschaft – Linksabbiegen nach Schaven fällt weg – Neue Wendefläche für Schulbusse?

Auf der Höhe der Firmenicher Kultur- und Freizeitfabrik Zikkurat ist die B 266 noch vierspurig. Ein Stück weiter in Richtung Kommern wird sie zunächst drei- dann zweispurig. Das soll sich mit dem geplanten Ausbau ändern. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich – Wenn alles glatt läuft, kann bereits im Frühjahr 2013 mit dem vierspurigen Ausbau der Bundesstraße 266 zwischen Firmenich und Kommern begonnen werden. Voraussetzung dafür war die Aufstellung des städtischen Mechernicher Bebauungsplanes Nr. 107 „B 266, Schaven-Lohmühle“ in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschuss im Oktober. Der Plan (offiziell handelt es sich um einen „planfeststellungsersetzenden“ Bebauungsplan) ist momentan noch (bis 5. Januar 2012) im Rathaus ausgehängt.

Gleichzeitig mit der Aufstellung beschloss der Ausschuss auch, das Planungsbüro Kocks Consult GmbH (Koblenz/Bonn) mit der Durchführung der Verfahrensschritte zu beauftragen. „Bei der Offenlegung des Bebauungsplanes handelt es sich zunächst um eine informelle Beteiligung der Bürger sowie der Träger öffentlicher Belange“, erläuterte Stadtplaner Thomas Schiefer im Gespräch mit dem Firmenicher Journalisten Rudolph Greuel (Agentur ProfiPress). Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick sagte: „Vermutlich ab April 2012 wird es zu einer formellen Beteiligung kommen.“

Die Vergabe der Planung an das Ingenieurbüro Kocks Consult GmbH war eigentlich logisch, denn dieses Büro hatte bereits den vierspurigen Ausbau mit der Kreuzung an der Firmenicher Kultur- und Freizeitfabrik  Zikkurat sowie den vierspurigen Ausbau mit Kreuzungsbereichen am Gewerbegebiet Monzenbend in Kommern geplant. Die Stadtverwaltung Mechernich war in diesen Fällen jeweils als Auftraggeber für den „Landesbetrieb Straßen NRW“ in Vorleistung getreten. So wird es auch bei dem jetzt geplanten vierspurigen Ausbau zwischen Kommern und Firmenich wieder der Fall sein.

Die Ausbaustrecke ist etwa 1,6 Kilometer lang und wird qualitativ genauso ausgebaut wie die Trasse zwischen Obergartzem (Enzener Straße) und Lohmühle. „Der Grunderwerb ist soweit abgeschlossen“, versichert Stadtplaner Schiefer, „nun kommen die Hausaufgaben auf uns zu.“ Und das bedeutet im Klartext: Durch Gutachten müssen die Auswirkungen des vierspurigen Ausbaues ermittelt werden. Hier geht es sowohl um den Landschaftsausgleich als auch vornehmlich um Artenschutz und Lärmschutz.

„Gerade dem Artenschutz gilt unsere große Aufmerksamkeit“, betont der Mechernicher Stadtplaner, der aber davon ausgeht, dass es keine größeren Probleme geben wird. Dass die Bürger von Schaven, vornehmlich die, die ihre Wohnhäuser in der „Steggasse“ haben, nicht durch den Ausbau noch mehr Lärm ertragen müssen als bislang, das wird in der Planung  besonders berücksichtigt. Zwischen der B 266 und den Wohnhäusern soll eine 5,50 Meter hohe Lärmschutzwand errichtet werden.

„Damit wird die Lärmbelästigung nach menschlichem Ermessen reduziert, obwohl das Verkehrsaufkommen tendenziell ansteigt“, sagte Schiefer der die Stadt in ihrer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit begleitenden Agentur ProfiPress.

Bislang  befahren täglich rund 19 000 Fahrzeuge die B 266 in diesem Bereich, „das kann aber noch bis 22 000 Fahrzeuge ansteigen“, prognostiziert Schiefer. Dies liege am zunehmenden Schwerlastverkehr. Für die Lärmschutzwand seien rund 800 000 Euro veranschlagt, erklärt Edgar Klein, der Leiter des „Landesbetriebs Straßen NRW“ in Euskirchen.  Eine exakte Kostenplanung gebe es zwar noch nicht, aber die geplante Ausbaumaßnahme werde rund vier Millionen Euro kosten.

Für die Verkehrsteilnehmer, vor allem die, die aus Richtung Firmenich kommen und die Einfahrt Schaven nutzen, um in Richtung Einkaufszentrum (Aldi/Rewe etc) oder Mechernich sowie Ortskern Kommern zu fahren, wird sich nach dem Ausbau Grundlegendes ändern.

Das Linksabbiegen an der Einfahrt Schaven fällt gänzlich weg. Schiefer: „Linksabbiegen über zwei entgegen liegende Fahrspuren ist nicht machbar.“  Nach dem Ausbau müssen die Verkehrsteilnehmer dann bis zur Kreuzung Mechernicher Weg/B 266/B 477 und können an der beampelten Kreuzung links abbiegen, „das haben wir beim Ausbau der Kreuzung bereits eingeplant“, so Schiefer. Allerdings wird es auch künftig möglich sein, aus Richtung Einkaufszentrum oder Schaven an der bisherigen Schavener Einmündung nach rechts in Richtung Euskirchen abzubiegen.

Auch der Schulbusverkehr musste berücksichtigt werden. Wenn der Bus künftig aus Mechernich Schüler nach Schaven bringt, kann er in Höhe der Schulbushaltestelle auf einer noch auszubauenden Fläche wenden und wieder in Richtung Mechernich fahren.

Schavener Bürger, die über die B 266 demnächst Richtung Schleidener Tal wollen, müssen dann von Schaven aus bis zum Kreisel am Mechernicher Weg und dann zur Kreuzung Mechernicher Weg/B 266/B 477, wo sie dann nach links in Richtung Wallenthaler Höhe abbiegen können.

Ein weiteres Problem: Wie erreicht die Landwirtschaft aus Schaven die Ackerflächen auf der anderen Seite der Bundesstraße? Im Bebauungsplan ist dargestellt, dass über die schmale Straße „Sandberg“ von Schaven aus ein Durchstich unter der Bundesstraße hindurch geplant ist, weil ein Überqueren der vierspurigen B 266 an der Ausfahrt Schaven aus Sicherheitsgründen unmöglich ist.

Wie bei den bisherigen Ausbaumaßnahmen an der B 266 auch, will die Stadt Mechernich auch bei diesen 1,6 Kilometern die Bauleitung übernehmen und bekommt die Kosten vom „Landesbetrieb Straßen NRW“ erstattet. „Die Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb und dem Büro Kocks Consult war bisher sehr harmonisch und erfolgreich“, betont der Mechernicher Stadtplaner, der sich aber schon Gedanken um weitere Maßnahmen macht.

„Auch die weitere Teilstrecke der B 266 vom Gartencenter Ritter bis zum Kreisel hinter dem Mühlenpark muss optimiert werden angesichts der Verkehrsbelastung“, blickt Thomas Schiefer nach vorne, dies gelte vornehmlich auch hinsichtlich einiger Straßen, die an die Bundesstraße angebunden seien. Ein „Knackpunkt“ sei zudem der Bau der Umgehungsstraße Roggendorf: „Das ist nicht nur für uns in Mechernich wichtig, das kommt ja vor allem auch Kall (Gewerbegebiet) und dem Schleidener Tal zugute.“

Den aktuellen Sachstand bezüglich Roggendorf stellt Edgar Klein, Leiter des „Landesbetrieb Straßen NRW“ wie folgt dar:  Der Ausbau ist in die „1. Kategorie“ eingeordnet, man habe den Ausbau-Entwurf nochmals überarbeitet und dem Verkehrsministerium in Düsseldorf zugestellt, das die Pläne ans Bundesverkehrsministerium weiterleiten müsse.

Klein: „Die Ampeln stehen auf Grün. Wenn wir innerhalb des ersten Quartals 2012 grünes Licht bekommen, könnten wir mit der Planfeststellung beginnen.“ Und wann könnte dann mit dem Bau der Straße (rund zehn Millionen Euro kalkuliert) begonnen werden? „Darüber reden wir momentan noch nicht“, sagt Klein. Ungeprüft könne man aber sagen, dass es sicherlich gut zwei Jahre dauern werde, bevor man den Planfeststellungsbeschluss in Händen habe – also den Bauauftrag. Und dann gelte es ja auch, im Rahmen einer Flurbereinigung die entsprechenden Flächen für die Straße zu bekommen.

pp/Agentur ProfiPress