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Ausflug ins Mittelalter

Nordeifel-Werkstätten (NEW) und „Verein Lebenshilfe“ besuchen mit 40 gehandicapten Erwachsenen die Satzveyer Ritterfestspiele – Einblicke in das Schlafzimmer eines Ritters und mittelalterliche Klänge beim Konzert – Spannung bis zur letzten Sekunde beim spektakulären Turnier um die Gunst der Prinzessin

Mechernich-Satzvey – Wer hat schon mal die Gelegenheit, ein echtes Ritterschlafzimmer von innen zu sehen oder beim Kampf um die Gunst einer Prinzessin dabei zu sein, und das auch noch in der ersten Reihe?

„Einmal im Jahr wollen wir unsere behinderten Freunde zu einem besonderen Event einladen“, erzählt Herbert Born, ehrenamtlicher Vorsitzender des „Vereins Lebenshilfe“, der im Stillen im Hintergrund der Nordeifel-Werkstätten seine unterstützende Arbeit tut.

Audienz beim Ersten Ritter der Tomburgritter: Jörg vom Schneewald versammelte alle Damen der Lebenshilfe um sich. Foto: Steffi Tucholke/pp/ProfiPress
Audienz beim Ersten Ritter der Tomburgritter: Jörg vom Schneewald versammelte alle Damen der Lebenshilfe um sich. Foto: Steffi Tucholke/pp/ProfiPress

Nachdem es in den vergangenen Jahren häufig einen Ausflug in verschiedene Fußballstadien der Region und sogar zu Fußballländerspielen gegeben hatte, stand in diesem Jahr mal etwas ganz anderes auf dem Programm: die Ritterfestspiele auf Burg Satzvey. Vereinsvorsitzender und Ex-Kreispressereferent Herbert Born betätigte sich einmal mehr und höchst selbst als Reiseleiter.

Mit einer Gruppe von rund 40 Erwachsenen mit Behinderung organisierte der Verein den Besuch der Burg mit anschließendem Besuch der berühmten Rittershow. „Diese Aktion ist schon einer der Höhepunkte im Jahr“, erzählt Vanessa Effen, die bei der Lebenshilfe für die Freizeitaktivitäten verantwortlich zeichnet.

Spannung pur: Beim Ritterturnier um die Gunst der Prinzessin war die Gruppe vom Haus Lebenshilfe ganz nah dran und fieberte eifrig mit. Foto: Steffi Tucholke/pp/ProfiPress
Spannung pur: Beim Ritterturnier um die Gunst der Prinzessin war die Gruppe vom Haus Lebenshilfe ganz nah dran und fieberte eifrig mit. Foto: Steffi Tucholke/pp/ProfiPress

Vor allem die Menschen aus den Wohnheimen, die vielleicht nicht jedes Wochenende bei der Familie verbringen, seien froh, in solchen Veranstaltungen einen Ausgleich zu finden, sagte Herbert Born. Deshalb ist es dem Verein besonders wichtig, über die unterschiedlichen Aktionen für jeden Geschmack etwas zu bieten.

Auf der Burg Satzvey hatte schon bald die mittelalterliche Atmosphäre alle in ihren Bann gezogen. Im großen Zeltlager kam es zum ersten Halt bei den Tomburgrittern. Auf einer Art fahrbarem Thron residierte der ehrenwerte „Jörg vom Schneewald, erster Ritter der Tomburgritter“, der auch schon bald alle Damen um sich versammelt hatte. Nach dieser kurzen Audienz gewährte er aber noch einen Blick hinter die Zeltplanen in das mit Teppichen und sogar einem Himmelbett ausgestattetem Schlafzelt.

Brodelnde Suppenkessel über offenem Feuer

Weiter ging es vorbei an kämpfenden Knappen, Axtwerfern und brodelnden Suppenkesseln über offenem Feuer bis hinein in den Burghof. Dort ließ sich ein Teil der Gruppe schnell für das laufende Konzert begeistern, das akrobatisch von einem Fahnenschwenker begleitet wurde. Zur Pause bei einem kühlen Glas Cola war man sich schnell einig, was an diesem Tag am besten gefallen hatte: „Alles!“

Rund 40 Erwachsene mit Behinderung hatte der „Verein  Lebenshilfe“ zu einem Ausflug auf die Burg Satzvey eingeladen. Höhepunkt des Nachmittags waren die spektakulären Ritterfestspiele. Foto: Steffi Tucholke/pp/ProfiPress
Rund 40 Erwachsene mit Behinderung hatte der „Verein Lebenshilfe“ zu einem Ausflug auf die Burg Satzvey eingeladen. Höhepunkt des Nachmittags waren die spektakulären Ritterfestspiele. Foto: Steffi Tucholke/pp/ProfiPress

Dabei stand das größte Ereignis noch bevor: Für die Ritterfestspiele hatte der Verein „Lebenshilfe“ für alle Karten besorgt. In dem Stück „Schurke oder nicht Schurke“ buhlen scheinbare und echte Bösewichte um die Gunst der Prinzessin. Den Kampf tragen sie schließlich in einem aufreibenden Turnier aus, in dem es zunächst um Geschick und schließlich um Leben und Tod geht.

Ob mit oder ohne Behinderung – im Publikum wurde fleißig mitgefiebert. Mit aufgerissenen Augen und den Händen vor dem schreckgeweiteten Mund war die Spannung förmlich sichtbar – aber dafür der Jubel über den Sieg am Ende auch umso größer.

pp/Augentur ProfiPress