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Apfelsaft für den Naturschutz

Streuobstwiesen der Eifel liefern den Rohstoff – Früchte in Mechernich tonnenweise gepresst

Mechernich – Tonnenweise wurden in Mechernich wieder Äpfel zu schmackhaftem Saft verarbeitet. Über die Herstellung des goldenen Saftes aus einheimischen Früchten berichtete im „Kölner Stadt-Anzeiger“ und in der „Kölnischen Rundschau“ der Journalist Stephan Everling.

Zum Einsatz kamen die Saftpresse der „Föno“, der Fördergemeinschaft naturnaher Obstwiesen und –weiden sowie viele freiwillige Helfer. „Das ist mein Hobby“, zitiert Everling Astrid Heistert-Klink, die neben dem Getreidesilo der RWZ in Mechernich einen Anlieferer nach dem nächsten bediente. Martin Merckelbach, Andreas Bonk und Franz-Josef Henkenmeier bedienten Förderband und Hydraulikpresse. Täglich vier bis fünf Tonnen Obst wurden auf diese Weise verarbeitet. Dank der guten Apfelernte in diesem Jahr kamen die Helfer mit ihrer Arbeit kaum hinterher.

Dr. Martin Sollbach und Astrid Heistert-Klink freuen sich über die gute Ausbeute der Streuobstwiesen von Sollbachs Hof in Nöthen, den dieser zu Apfelwein verarbeiten wird. Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress
Dr. Martin Sollbach und Astrid Heistert-Klink freuen sich über die gute Ausbeute der Streuobstwiesen von Sollbachs Hof in Nöthen, den dieser zu Apfelwein verarbeiten wird. Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress

„Die Streuobstwiesen sind wichtig für unsere Landschaft“, sagte Heistert-Klink im Gespräch mit dem Journalisten. Die Bäume würden zum Ortsbild gehören und einen wesentlichen Bestandteil der Natur bilden, erläutert sie weiter. „Wenn die Menschen feststellen, dass mit den Unmengen Äpfel etwas Sinnvolles gemacht werden kann, lernen sie die Bäume noch viel mehr zu schätzen“, hofft sie.

„Wir überlegen, am Ende der Saison noch ein paar Zusatztermine anzubieten“, stellte Astrid Heistert-Klink in Aussicht. Für den nächsten, bereits ausgebuchten Termin in Mechernich am Samstag, 24. Oktober hat sich schon Dr. Martin Solbach aus Nöthen angemeldet. Der Nebenerwerbslandwirt, eigentlich Zahnarzt von Beruf, hat einen Hof für aussterbende Tierarten, der auch viele alte Obstbäume umfasst. 430 Kilogramm Äpfel hat er an diesem Samstag angeliefert, die gleiche Menge erwartet er für die zweite Fuhre, berichtet Everling. 250 Liter feinsten Apfelsaft aus eigener, natürlich komplett biologischer Erzeugung konnte er mit nach Hause nehmen. „Daraus wird Apfelwein hergestellt“, freut er sich, „das ist unser Eigenbedarf für das nächste Jahr“.

Martin Merckelbach sortiert die Früchte auf dem Förderband. Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress
Martin Merckelbach sortiert die Früchte auf dem Förderband. Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress

Mit Martin Holzportz, Leiter der Streuobst-Genossenschaft „SonnE“, gehen die Frauen und Männer auf Tour, um die reiche Apfelernte der Saison in Apfelsaft zu verwandeln. Doch nachdem sie in Mechernich den letzten Apfel gepresst haben, war ihre Arbeit noch lange nicht getan. „Wenn wir hier fertig sind, können wir erst einmal drei Stunden lang die Presse reinigen und wieder für den nächsten Tag vorbereiten“, sah Heistert-Klink den Feierabend noch in weiter Ferne.

Die 1993 gegründete Föno setzt sich mit ihren Vertragspartnern für die Bewahrung, Pflege und Wiederbegründung hochstämmiger Obstbaumwiesen und -weiden mit ihrem vielseitigen Sortenspektrum in der Eifel und darüber hinaus ein. Seit 2013 führen die Kreise Düren, Euskirchen und die Städteregion Aachen mit ihren Biologischen Stationen das „Kompetenznetzwerk Streuobstwiesen“ weiter. Gegründet wurde es 2009 in der Nordeifel mit dem gleichnamigen Leader-Projekt.

Mit viel Energie und Spaß arbeiten Martin Merckelbach, Franz-Josef Henkenmeier und Andreas Bonk an der hydraulischen Saftpresse. Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress
Mit viel Energie und Spaß arbeiten Martin Merckelbach, Franz-Josef Henkenmeier und Andreas Bonk an der hydraulischen Saftpresse. Foto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress

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