Sonne, gute Laune und Ziegenfurz
„HJK“ feierte Schulfest und rund 2.500 Gäste kamen – Etliche Attraktionen und Mitmachangebote – Kriechen war angesagt in der Geisterhöhle – „La Bestia Lehrer“ spielten erfolgreich Fußball
Steinfeld – Lukas war nach der Krabbeleinheit fest überzeugt: „Meine Hand riecht nach Ziegenfurz!“ Die Tür im Schulgebäude des Hermann-Josef-Kollegs, durch die er vorher gegangen war, das muss man ehrlicherweise festhalten, wirkte so gar nicht einladend. Spinnen über Spinnen, zwar aus Plastik und Stoff, trotzdem eine ekliger als die andere, belagerten den Eingang. „Betreten auf eigene Gefahr“, warnte das Schild bestimmt nicht ohne Grund.
Hoppla, und das auf einem Schulfest? Ja, klar doch, schließlich ging es dabei doch um einen großen Spaßfaktor in der gruseligen Geisterhöhle. Kriechen war angesagt, um die unheimlichen Phänomene aus der Unterwelt im Dunkeln zu entdecken. Die Kinder standen Schlange.
Das Hermann-Josef-Kolleg hatte zum Sommerfest eingeladen – und rund 2.500 Besucher kamen. „Das ist das sechste Schulfest in Folge“, freut sich Willi Frauenrath, stellvertretender Schulleiter, über die positive Resonanz. Schüler, Eltern, Großeltern und Geschwisterkinder sowie Ehemalige bekamen aber auch ein rundum tolles Programm geboten. Die Verantwortlichen hatten sich etliche besondere Attraktionen einfallen lassen.
„Surfin‘ HJK“
Die Klasse 6d und die Musik-Combo zauberten Sonne, Strand und Meerfeeling auf das Schulfest des Hermann-Josef-Kollegs (HJK). Sie hatten mit ihrem Lehrer Heiner Schmidt den altbekannten Sommerhit der Beach Boys „Surfin‘ USA“ passend auf das Steinfelder Gymnasium umgetextet und „surften“ so durch das „HJK“ mitsamt Wind und Wellen.
Der Rhythmus und die Tanzeinlage der Schüler verbreitete sofort gute Laune bei den Besuchern, die über den weitläufigen Platz schlenderten oder es sich an Tischen und auf Bänken gutgehen ließen.
Jan und Jonas, beide Schülervertreter, hängten derweil bunt bemalte Jute-Taschen auf die Wäscheleine und erklärten: „Kinder können an dieser Station die Beutel bunt bemalen.“ Damit wollten sie auf den wichtigen Schutz der Umwelt aufmerksam machen und für die gute Sache werben. Die Idee kam jedenfalls sehr gut an: die Maltische waren gut besucht und wurden rege genutzt.
Turm zu Babel
Derweil baute Paul emsig am Turm zu Babel, so schien es. Hoch in
den Himmel reckte sich die Bauklötzchen-Säule bereits. Etliche rote (Müll-)Tonnen hatte der Sechstklässler mit seinen Kumpanen schon leergemacht und Klötzchen für Klötzchen übereinander platziert.
Jetzt stand schon die letzte Sprosse der Leiter unter Pauls Füßen. Der Elfjährige ist bekennender Turm-Bau-Fachmann und setzt auf neue Rekorde, wie er stolz erzählt: „Wir haben letztes Jahr beim Schulfest einen etwas kleineren Turm als diesen gebaut. Und es damit trotzdem schon in die Zeitung geschafft. Ich denke, das werden wir dieses Mal auch wieder schaffen.“
Nicht der Turm, stattdessen ein Tor nach dem anderen fiel dann auch auf dem Sportplatz, wo mehrere bunt zusammengewürfelte Teams gegeneinander Fußball um die Punkte spielten. Mit „La Bestia Lehrer“ spielte auch ein Lehrer-Team erfolgreich mit. Unweit vom großen Platz wurde für die Nachwuchskicker das trendige „Bubble“-Fußball angeboten. Die Spieler, eingehüllt in dicke, luftgefüllte Bälle, hatten sichtlich Spaß beim Herumrollen.
“Oh Gott“, spricht dagegen Mara erleichtert aus, nachdem sie mit ihrer Freundin Judith die spinnenbelagerte Tür endlich wieder hinter sich schließen konnte und die Geisterhöhle ohne Blessuren überstanden hatte. Judith berichtet mit gefühlt leicht aufgestellten Nackenhaaren: „Da war auch jemand und hat uns erschreckt.“ Die beiden sind sich in jedem Fall einig und auch glücklich: Das war gruselig und zugleich richtig schön.
pp/Agentur ProfiPress