Zaghaft auf die Tanzfläche
Vorweihnachts-Benefizkonzert in der vom Roten Kreuz betreuten Zentralen Unterbringungseinrichtung kam bei Flüchtlingen gut an – Band „Schohnzeit“ und Sänger Hubert Jost und Uwe Reetz mit internationalem Repertoire – Geschenke für hundert Kinder organisiert
Euskirchen – Die Musik war so exotisch wie das Publikum: Beim Benefizkonzert der Band „Schohnzeit“ und der Liedermacher- und Sänger Hubert Jost und Uwe Reetz in der vom Roten Kreuz betreuten Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) für Flüchtlinge im früheren DHL-Gebäude in Euskirchen wurde internationale Musik vor internationalem Auditorium gegeben. Die Idee zur vorweihnachtlichen musikalischen Völkerbegegnung hatte einmal mehr die Rotkreuz-Aktivistin Nevin Sezgin.
Es war ihr drittes Weihnachtskonzert dieser Art, das ohne feste Sitzreihen, große Ansagen und jeglichen Schnickschnack im Aufenthaltsraum der Unterbringung stattfand. „Der religiöse Aspekt von Weihnachten steht heute zwar nicht im Vordergrund“, sagte Nevi Sezgin, „aber da Sie alle jetzt hier leben, möchten wir Sie auch mit den hiesigen Gepflogenheiten in Verbindung bringen.“
Die Cover-Band „Schohnzeit“ mit Leadsängerin Susanne „Sue“ Lauscher aus Kommern, Gitarrist Rainer Behr aus Kuchenheim , Drummer Guido Strang aus Flamersheim und dem Keyboarder Martin Mehrens aus Arloff hatte ein entsprechend internationales Repertoire vorbereitet, in dem auch adventliche und weihnachtliche Klänge von „Power of Love“ bis „Wonderful Dream“ nicht fehlten.
„Sue“ Lauscher, die mit Rainer Behr auch schon beim NRW-Landesentscheid des European Song Contest 2014 mit einer Eigenkomposition am Start war, stellte sich und ihre Band bereits zum dritten Mal bei Nevin Szegins Vorweihnachtskonzert mit auf die Bühne: „Es ist eine großartige Idee, die Menschen auf diese Weise willkommen zu heißen!“
Irish-Folk-Musiker Hubert Jost und der Kinderliedersänger Uwe Reetz gaben laut Presseberichten ihre Lieblingsstücke zum Besten. „Ich höre heute zum ersten Mal irische Musik. Und es gefällt mir wirklich sehr gut“, sagte Maldi Durani dem Reporter Cedric Arndt. „Auch wenn ich nicht alles verstehe, was gesungen wird, gibt mir diese Feier das Gefühl, willkommen zu sein. Dafür bin ich dankbar“, erklärte Shadab Mayel der „Kölnischen Rundschau“ und dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Cedric Arndt schreibt: „Die Freude, mit der die Musiker ihre Lieder vortrugen und dabei einen Querschnitt zahlreicher besonders westlich geprägter Genres präsentierten, übertrug sich auch schon nach kurzer Zeit auf ihre Zuhörer. Kinder rannten ausgelassen durch den Raum und nachdem die erste Unsicherheit abgelegt war, wagten sich auch die Erwachsenen immer häufiger von ihren Stehtischen in die Mitte des Raumes, um dort zu tanzen.“
„Die Stimmung ist immer großartig“, schwärmte Nevin Sezgin: „Alle Sorgen sind zumindest für einen kurzen Augenblick vergessen und für unsere kleinen Gäste haben wir noch eine ganz besondere Überraschung vorbereitet.“ Durch einen Aufruf über ein Soziales Netzwerk war es gelungen, 100 Geschenke aufzutreiben, die im Anschluss an das Konzert an Kinder verteilt wurden.
pp/Agentur ProfiPress