Der böse Michael und der liebe Marcel
Die AOK-Grundschultour machte Halt in der Grundschule Mechernich – Ex-Bundesligaprofis Michael Klinkert und Marcel Witeczek spielten Fußball mit den 80 Drittklässlern
Mechernich – Insgesamt haben sie mehr als 700 Bundesligaspiele absolviert und 70 Tore geschossen. Vier Jahre haben sie zusammen bei Borussia Mönchengladbach gespielt. Und seit 13 Jahren machen sie gemeinsame Sache, wenn es um Gesundheit und Fitness geht. Die Rede ist von Michael Klinkert und Marcel Witeczek, die sich nach ihrer Profikarriere entschieden haben, für die AOK Rheinland/Hamburg an Projekten teilzunehmen. Im Rahmen der Grundschultour 2018 machten sie nun Station in der katholischen Grundschule Mechernich, wo sie den drei dritten Klassen jeweils eine Stunde lang am runden Leder den Spaß an der Bewegung demonstrierten.
Mit den Namen der Ex-Profis konnten die Drittklässler natürlich nichts anfangen. Kein Wunder: Michael Klinkert, der beim Termin in Mechernich noch 49 Jahre alt war, hat seine Karriere 2001 beendet, Marcel Witeczek, ebenfalls 49, spielte zwar noch bis 2007 Fußball im Verein, nach 2003 aber nicht mehr in der Bundesliga. Da waren die Schüler noch nicht geboren.
„Ich habe die Kinder gebeten, die Namen zu notieren und die Eltern zu fragen. Im Erzählkreis heute Morgen hatten sie dann einiges zu erzählen, denn natürlich kannten besonders die Väter die beiden Spieler“, berichtete Lehrer Michael Müller, der für den Besuch der Grundschultour in Mechernich zuständig war. „Die Kinder merken schon, dass wir ihnen hier etwas Besonders präsentieren“, so Müller weiter, der im Nationalmannschaftstrikot seines Namensvetters Thomas Müller auflief.
Und die Kinder kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus, als Michael Klinkert sich und Witeczek vorstellte. Besonders letzterer hat einige Titel vorzuweisen (zweimal deutscher Meister und 1996 Uefa-Cup-Sieger mit dem FC Bayern München, zweimal Vizeweltmeister mit deutschen Jugendnationalmannschaften, wobei er jeweils Torschützenkönig wurde).
Und obwohl Klinkert sich als den „Bösen“ und Witeczek als den „Lieben“ vorstellte, hatte letztgenannter doch ein gemeines Spiel parat, das die Kinder nicht nur sportlich, sondern auch gedanklich forderte. Beim „Hand-Kopf-Spiel“ mussten sie den Fußball immer mit dem Körperteil fangen/köpfen, das nicht angesagt wurde. Rief Witeczek „Kopf“, mussten die Kinder den Ball fangen. Rief er „Hand“, mussten sie ihn zurückköpfen. Wer das falsch machte, musste eine Runde um den Schülerkreis drehen.
Urkunden und Autogrammkarten
Anschließend spielten die auf vier Mannschaften aufgeteilten Kinder auf dem Soccer-Court ein paar Spiele unter der Aufsicht von Michael Klinkert gegeneinander. Frank Nöhles aus dem Grundschultour-Team der AOK, die von Harald Merget vertreten wurde, bat die Schüler anschließend zur Messung der Schussstärke. Das Ergebnis wurde auf Urkunden festgehalten und gemeinsam mit Autogrammkarten überreicht.
„Ziel ist es, den Schülern ein professionelles Bewegungsangebot zur Verfügung zu stellen, bei dem sie von den Erfahrungen der prominenten Ex-Kicker profitieren und mithilfe von drei strukturierten Übungseinheiten à 60 Minuten an den Fußball herangeführt werden“, sagte Schulleiter Ulrich Lindner-Moog.
Harald Merget ergänzt: „Wir wollen, dass die Kinder zum Sport herangeführt werden. Denn Kinder bewegen sich zu wenig, auch begünstigt durch die Mediensituation.“ Dabei sollten Kinder Spaß an der Bewegung haben, besonders im Team.
„Für uns stehen immer die Kinder im Mittelpunkt“, sagte Klinkert, der feststellte: „Auch wenn sich hier in der Eifel viele Spielgemeinschaften gebildet haben, spielen viele Kinder noch im Verein. Das ist in anderen Regionen und besonders Städten deutlich anders.“ Klinkert, der bereits seit 17 Jahren für die AOK tätig ist, geht davon aus, dass er mittlerweile bei diversen Aktionen rund 100.000 Kinder „trainiert“ hat, obwohl er genau weiß, dass diese Fußballstunde mit den Ex-Profis den Spaß am Sport fördern soll.
Bindeglied zwischen der AOK Rheinland/Hamburg und Borussia Mönchengladbach war Wilfried Jacobs, der die Gesundheitsaktion für Kinder ins Leben gerufen hatte. Jacobs war nicht nur Vorstandsvorsitzender der Krankenkasse, sondern auch Borussia-Präsident. „Über Wilfried Jacobs ist damals das Engagement der AOK für Kinder entstanden“, weiß Merget.
Die Kinder hatten mit den beiden Ex-Profis auf jeden Fall Spaß. Und es zeigte sich, dass eigentlich keiner der beiden böse, sondern beide ganz schön lieb waren…
pp/Agentur ProfiPress