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„Trotz Lecks und Sturm nicht gekentert“

Richard Husch, der „Steuermann des Mechernicher Finanzschiffs“, starb im Alter von 89 Jahren – Stadtdirektoren Rosen und Wachter und sein Nachfolger Ralf Claßen loben den „Meischenije Jong“ als bescheiden, geradlinig, loyal und enorm leistungsbereit

Mechernich – Der frühere Mechernicher Kämmerer und Hauptamtsleiter Richard Husch ist tot. Der Stadtverwaltungsdirektor a.D. starb Mitte der Woche im Alter von 89 Jahren. Seine Frau Elisabeth war bereits im Februar 2015 gestorben.

Huschs Nachfolger Ralf Claßen, der 1977 bei der Stadtverwaltung Mechernich angefangen hat, arbeitete 14 Jahre unter Richard Husch: „Er war ein vorbildlicher »Finanzminister«, korrekter Vorgesetzter und enger Vertrauter von Stadtdirektor Helmut Rosen.“

Der frühere Mechernicher Stadtdirektor Bernhard Wachter (l.) und Erster Beigeordneter Winfried Schoeller mit Stadtverwaltungsdirektor Richard Husch (m.) am Tag seiner Verabschiedung. Foto: Günther Nickolay/Stadtarchiv Mechernich/pp/Agentur ProfiPress

Claßen: „Seine Eigenschaften waren Bescheidenheit, Geradlinigkeit, Loyalität und enorme Leistungsbereitschaft.“ Anlässlich seines 40jährigen Dienstjubiläums 1982 sagte Stadtdirektor Rosen: „Richard Husch hat alle Ämter und Abteilungen der Kommunalverwaltung Mechernich absolviert, in allen Sachbereichen gearbeitet und in allen wesentlichen Bereichen entscheidende Aufgaben erfüllt.“

Richard Husch sei ein „Allround-Verwaltungspraktiker, der auch von den kommunal-parlamentarischen Gremien geschätzt wird, weil er seine Aufgaben abseits von einseitigen parteipolitischen Vorstellungen“ sah, so Rosen. Ralf Claßen: „Richard Husch hat fast 50 Jahre in der Amts- bzw. Stadtverwaltung Mechernich gearbeitet. Als Kämmerer und Hauptamtsleiter hat er die Geschicke der Verwaltung gerade in der Zeit zweier kommunaler Neugliederungen und der Verleihung der Stadtrechte an verantwortlicher Stelle maßgeblich mitgeprägt.“

Richard Husch wurde am 3. April 1928 in Mechernich geboren. „Er ist ein lupenrein gewachsenes Stück Mechernich“, sagte Stadtdirektor Bernhard Wachter 1991 in seiner Laudatio zur Verabschiedung Richard Huschs: „Geboren in Mechernich, ausschließlich wohnhaft in Mechernich, zur Schule gegangen in Mechernich, gearbeitet in Mechernich, gelebt für Mechernich – ein Zeichen für mangelnde Mobilität oder eher ein Zeichen für Bodenständigkeit, Treue zur Geburts- und Heimatstadt? Egal, wie man es sehen mag: Richard Husch war jedenfalls kein Abenteurer.“

„Richard Husch hat sich durch sein herausragendes Wirken und Engagement, seine Geradlinigkeit und Loyalität und insbesondere auch seine Bürgernähe um die Stadt Mechernich verdient gemacht“ sagte der damalige Bürgermeister Peter Schüller (m.) nach der Ratssitzung am 25. Juni 1991 und überreichte den Eheleuten Elisabeth und Richard Husch ein Abschiedsgeschenk aller Ratsmitglieder. Elisabeth Husch starb 2015, ihr Mann Mitte dieser Woche. Foto: Günther Nickolay/Stadtarchiv Mechernich/pp/Agentur ProfiPress

Der „Meischenije Jong“, der sich auch im Ort engagierte, unter anderem als Schatzmeister des Festausschusses Mechernicher Karneval (FMK), lernte während des Krieges bei der Amtsverwaltung Mechernich und bestand 1949 die Laufbahnprüfung für den mittleren, 1953 für den gehobenen, und 1974 für den höheren Dienst.

Er war von 1967 bis 1974 Ordnungsamtsleiter und von da an bis zu seiner Pensionierung 1991 Hauptamtsleiter und Kämmerer. 1985 erhielt der Vertraute und 1972 übergangsweise für einige Wochen auch Stellvertreter Helmut Rosens den Titel „Stadtverwaltungsdirektor“.

„Der angenehmste Part war zweifellos Ihre Funktion als Auch-Standesbeamter“, resümierte Stadtdirektor Bernhard Wachter beim Abschied Huschs 1991 im Beisein von dessen Gattin Elisabeth Husch: „Der undankbarste war mit Sicherheit Ihre Funktion als Kämmerer.“ Mit großer Beharrlichkeit und Standfestigkeit habe der „Finanzminister“ dafür gesorgt, dass „das Finanzschiff auf oft rauer See und trotz mancher Lecks nicht kenterte“, so Wachter.

pp/Agentur ProfiPress