Schevener Straßen unter Wasser
Gewitter mit Starkregen und Hagel: Etliche Keller mussten leergepumpt werden – Hans Reiff: „Feuerwehren, Bauhof und Nachbarn halfen vorbildlich“
Kall-Scheven – Ein plötzliches Unwetter mit Starkregen und Hagel (35 bis 45 Liter in 20 Minuten) hat am Freitag unter anderem in Scheven und Wallenthal Straßen unter Wasser gesetzt und Keller voll laufen lassen. Feuerwehren waren im Pumpeinsatz, die Aufräumungs- und Säuberungsarbeiten erstreckten sich über das Wochenende. Nachbarn halfen sich gegenseitig.
Ortsvorsteher Hans Reiff sprach von einem vorbildlichen und schnellen Einsatz von Feuerwehr und Bauhofmitarbeitern sowie Solidarität unter der Schevener Bevölkerung. Reiff: „Etwa 30 Schevener halfen den Betroffenen am Freitag und am Samstag beim Entfernen der Schlammmassen auf den Straßen und in den Kellerräumen.“
Bis 22 Uhr am Freitag waren bis zu vier Radlader im Einsatz, die die Straßen und Hofeinfahrten wieder passierbar machten. Auch am Samstag musste die Feuerwehr noch bis kurz vor Mitternacht Kanäle freispülen.
„Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Kölnische Rundschau“ schreiben: „Besonders stark betroffen waren in Scheven die Klausentalstraße und die Schmiedegasse. Wasser und Schlamm von den umliegenden Äckern hatten sich in das Dorf ergossen. In einem der Häuser stand in einem Kellerraum, in dem sich drei Heizöltanks befinden, das Wasser bis zur Decke.“
Der Kaller Löschzugführer Thomas Golüke sagte den Zeitungsreportern: „Dass wir bei diesem Unwetter so viel mit Schlamm zu tun hatten, das ist schon außergewöhnlich.“ Ab 14.20 Uhr seien die Alarmmeldungen bei der Feuerwehr eingegangen. Alle verfügbaren Feuerwehrmänner seien an insgesamt acht Stellen im Einsatz gewesen. Etliche Keller hätten leergepumpt werden müssen. Auch der Bauhof der Gemeinde Kall wurde aktiv.
Hagel war ebenfalls ein Problem: Auf der Wallenthaler Höhe (B 266) und dem Zubringer von Wallenthal mussten die Hagelmassen von den Fahrbahnen geschoben werden.
Die Unwetter erstreckten sich über weite Teile der Nordeifel und näherten sich von Westen. Im Internet wurden private Filmaufnahmen eines Tornados über Raffelsbrand veröffentlicht. Zu Überschwemmungen kam es unter anderem auch im Raum Gemünd, Mechernich und Nöthen.
In Gemünd liefen zwei Keller in der Dreiborner Straße, fünf in der Urftseestraße und ein weiterer am Kastanienweg voll. In der Gemünder Brauerei musste eine Montagegrube leergepumpt werden. Die Löschzüge Schleiden-Oberhausen und Gemünd rückten aus. In der Stadtverwaltung wurde eine Koordinierungsstelle eingerichtet.
pp/Agentur ProfiPress