Vernetzen und Perspektiven schaffen
Alexander Neubauer ist neuer Flüchtlingsbeauftragter – Kooperationsvertrag zwischen Stadt Mechernich und Caritasverband in der Region Eifel – Schnittstelle zwischen Verwaltung und Flüchtlingsbetreuung
Mechernich – In Mechernich gibt es seit Mitte April einen zentralen Ansprechpartner für Belange im Rahmen der Flüchtlingssituation. Alexander Neubauer arbeitet mit der städtischen Verwaltung zusammen. Er koordiniert notwendige Hilfen und Unterstützung zum Beispiel für Flüchtlinge, Ehrenamtler, Hausmeister und Verwaltung der Stadt Mechernich. Angestellt ist Neubauer beim Caritasverband für die Region Eifel, der einen Kooperationsvertrag über die Leistung eines Koordinators für die Flüchtlingshilfe mit der Stadt Mechernich geschlossen hat.
Alexander Neubauer ist 40 Jahre alt und kommt aus Bad Münstereifel. Bevor er seine Stelle bei der Caritas antreten konnte, war er als Versicherungskaufmann tätig. „Ich wollte mich beruflich verändern und ich arbeite gerne mit Menschen zusammen“, erzählt er. Außerdem sei er schon immer ehrenamtlich aktiv gewesen, sowohl in der Kirche als auch beim Arbeiter-Samariter-Bund. Bei der Caritas wird er jetzt unter anderem in speziellen rechtlichen Themen geschult, um die Flüchtlingsarbeit kompetent unterstützen zu können.
Schnittstelle zwischen Verwaltung und Flüchtlingsbetreuung
Als Flüchtlingsbeauftragter möchte Alexander Neubauer den Menschen zuhören: „Erst einmal muss ich herausfinden, wo es hapert und was sich die Flüchtlinge, die Ehrenamtler und die Verwaltung wünschen.“ Er hat sich vorgenommen, diejenigen Asylbewerber, die bleiben dürfen, möglichst schnell in Arbeit und in eigene Wohnungen zu vermitteln. „Ich möchte versuchen, Perspektiven zu schaffen, damit die Menschen sehen, dass es weiter geht.“
Über den Kooperationsvertrag ist geregelt, dass der neue Koordinator in enger Abstimmung mit der städtischen Verwaltung arbeitet. „Das Aufgabenprofil wird von der Stadt Mechernich vorgegeben“, sagt Rolf Schneider, Geschäftsführer des Caritasverbandes für die Region Eifel. „Zwischen der städtischen Verwaltung und der Flüchtlingsbetreuung kommt Alexander Neubauer eine wichtige Schnittstelle zu“, betont Thomas Hambach, Erster Beigeordneter der Stadt Mechernich. Der Koordinator soll dabei gleichzeitig eine Art Sprachrohr für die Beteiligten verkörpern. Ansprechbar ist der Flüchtlingsbeauftragte auch für alle Mechernicher Bürger. Erreichbar ist er in seinem Büro im Caritas-Zentrum Mechernich (Weierstraße 26) sowie telefonisch unter 01 73/5 26 06 05.
Vernetzung mit Ehrenamtlern
„Bei der Caritas wissen wir die Aufgaben in guten Händen“, sagt Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick. Die Zusammenarbeit schaffe außerdem ganz neue Möglichkeiten, um sich zu vernetzen, so Thomas Hambach. Vom neuen Flüchtlingsbeauftragten erwartet Holger Schmitz, Fachbereichsleiter Bildung, Soziales und Tourismus, vor allem die Vernetzung mit den Ehrenamtlern. „Was die leisten ist enorm“, betont auch Bürgermeister Dr. Schick. Beim nächsten Runden Tisch mit den „Kümmerern“ der Flüchtlingssituation im Mechernicher Rathaus möchte sich der Koordinator den Ehrenamtlern noch einmal offiziell vorstellen.
Obwohl die Zahl der neu ankommenden Flüchtlinge im Moment eher rückläufig ist, sei es wichtig, sich frühzeitig auf weitere Asylbewerber mit guter Bleibeperspektive einzustellen, erklärt Rolf Schneider: „Die Strukturen jetzt zu schaffen ist goldrichtig.“ Dabei ginge es zum Beispiel um Kindergartenplätze, um Sprachkurse und um die Verknüpfung mit dem Arbeitsmarkt.
Gleichzeitig betont Rolf Schneider, man werde dabei nicht die deutsche Bevölkerung vergessen, die im Sozialhilfe-Bezug lebt. „Wir wollen die Menschen auf der Flucht beschützen – aber wir vergessen dadurch nicht unsere Langzeitarbeitslosen, unsere Alleinerziehenden, unsere Drogensüchtigen oder diejenigen, die zur Tafel gehen.“
pp/Agentur ProfiPress