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Zum Abschied dann doch im Rampenlicht

Führungsunterstützungsregiment 28 feierlich außer Dienst gesetzt – Truppenfahne wurde gesenkt, eingerollt und verhüllt

Eingerahmt von Regimentskommandeur Oberst Johann-Peter Schmitz (r.) und Brigadegeneral Heinrich Steiner (li.) schritt Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick zu den Klängen des Preußischen Präsentiermarsches die „Front“ ab. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich – „Die Nachrichtentruppe hat es schwer. Sie stinkt nicht, sie knallt nicht, dass es sie überhaupt gibt, merken die meisten Leute erst, wenn sie nicht mehr funktioniert.“ Diesem Ausspruch von Nachrichtengeneral und Widerstandskämpfer Erich Fellgiebel kam am Dienstag, 5. Februar besondere Bedeutung bei. Denn im Rampenlicht stand das Führungsunterstützungsregiment 28 der Bundeswehr selten. Jetzt war ausgerechnet seine Auflösung der traurige Anlass dafür, dass ihm einmal die ungeteilte Aufmerksamkeit galt.

Zum feierlichen Appell hatten sich geladene Gäste aus Gesellschaft und Politik, aber auch viele Mechernicher Bürger vor dem Rathaus eingefunden. Als äußeres Zeichen der engen Verbundenheit mit der Stadt Mechernich hatten Bundeswehr und Stadt sich gemeinsam darauf geeinigt, dass der Platz vor dem Rathaus Schauplatz des Auflösungsappells sein sollte.

Nach einer Stunde militärischen Zeremoniells und mit den Worten „Herr General, ich melde die Außerdienststellung des Führungsunterstützungsregiments 28 abgeschlossen“ ging die Geschichte des 2002 in Rheinbach aus der Taufe gehobenen Regiments zu Ende. 2004 war die Truppe von der Tomberg-Kaserne in die Mechernicher Bleiberg-Kaserne verlegt worden. Was ursprünglich als Provisorium gedacht war, entwickelte sich dann jedoch zur Dauerlösung. „Und war für die Soldaten ein echter Glücksfall“, sagte rückblickend Regimentskommandeur Oberst Johann-Peter Schmitz. Denn in den vergangenen Jahren habe sich zwischen den Soldaten auf dem Bleiberg und den Bürgern Mechernichs eine tiefe Verbundenheit entwickelt.

So mancher Soldat habe ein „Mechernicher Mädchen“ geheiratet, führte Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick in seiner Ansprache eine der Konsequenzen dieses guten Verhältnisses an. Weitere waren ein rasanter Bevölkerungsanstieg – in den Hochzeiten des Luftwaffenversorgungsregimentes waren bis zu 2000 Soldaten in Mechernich stationiert -, die damit verbundenen positiven wirtschaftlichen Auswirkungen und das Engagement der Soldaten im Vereins- und Gemeinschaftsleben.

„Kurzum: Die Bundeswehr hat zur Entwicklung von Mechernich entscheidend beigetragen“, führte Schick aus. Selbst bei der Verleihung der Stadtrechte im Jahr 1975 habe die Garnison mit Sicherheit eine Rolle gespielt, so der Bürgermeister. Im Zuge der weiteren Neustrukturierung der Bundeswehr habe man daher vor allem den Wunsch, dass Mechernich als Bundeswehrstandort noch lange erhalten bleibe. Schick: „Wir Mechernicher können uns unsere Stadt gar nicht mehr ohne Bundeswehr vorstellen.“

Wie es mit der Führungsunterstützung weitergeht, darüber informierte Brigadegeneral Heinrich Steiner, der in Rheinbach mit der Neuaufstellung des Führungsunterstützungskommandos beauftragt ist. „Aus einer Hand“ werde es die Führungsunterstützung künftig geben. Daher wird auch zwei weitere Führungsunterstützungsregiments das gleiche Schicksal ereilen wie das nun in Mechernich außer Dienst gesetzte. Die Aufgaben der drei Stäbe werden künftig im Führungsunterstützungskommando und im IT-Betriebszentrum der Bundeswehr wahrgenommen.

Dass die Neuausrichtung nun für die ersten Soldaten und zivilen Mitarbeiter spürbar werde, räumte Steiner ein. „Neue Arbeitsplätze, neue Arbeitsbeziehungen, neue Fahrtwege, Versetzungen und insgesamt Eingriffe in das persönliche Umfeld sind Merkmale dieses Veränderungsprozesses“, sagte der Brigadegeneral. Der Weg dorthin erfordere ein hohes Maß an Engagement, persönlicher Hingabe und Umdenken „an so mancher Stelle“.

Als äußeres Zeichen der Auflösung senkte die Fahnenabordnung des Führungsunterstützungsregiments 28 die Truppenfahne, rollte diese ein und verhüllte sie im schwarzen Fahnensack. Musikalisch umrahmt wurde das Zeremoniell von den Musikern des Heeresmusikkorps 300 aus Koblenz.

pp/Agentur ProfiPress