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Überzeugend, engagiert und zielstrebig

Helmut Lanio aus Kall erhält den Eifel-Award der Zukunftsinitiative Eifel – Mitgründer der Hilfsgruppe Eifel und der „Lit.Eifel“ – Motor des „Monschau Festivals“ – Vorsitz im Kuratoriam der Stiftung Kloster Steinfeld

Münstermaifeld/Kall – Stolz und freudestrahlend stand Helmut Lanio am Dienstag in Münstermaifeld vor den Gästen. In der einen Hand der Eifel-Award der Zukunftsinitiative Eifel, der ihm wenige Momente zuvor vom Aachener Städteregionsrat Helmut Etschenberg überreicht wurde, in der anderen die passende Urkunde dazu. „Helmut Lanio ist unverwechselbar, ein cooler Typ und ein Familienmensch“, wie Etschenberg den 66-Jährigen beschrieb – und frankophil dazu als Liebhaber der Tour de France, von Korsika, Gauloises, Citroën und Lacoste-Poloshirts.

Doch Lanio ist auch bescheiden. In seinem Dank machte der Kaller deutlich: Nicht er hat den Eifel-Award gewonnen. Es sei ihm viel mehr ein Herzensanliegen, den Preis stellvertretend für all seine Freunde, Mitstreiter und Mitarbeiter entgegenzunehmen, die in den gleichen Initiativen tätig sind wie er.

Rund 60 Leute verfolgten die Preisverleihung in der Tourist-Info Maifeld, der alten Probstei von Münstermaifeld. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress
Rund 60 Leute verfolgten die Preisverleihung in der Tourist-Info Maifeld, der alten Probstei von Münstermaifeld. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Als Beispiel zog der 66-Jährige die Hilfsgruppe Eifel heran, deren Mitgründer er vor 23 Jahren war. „Allein die Hilfsgruppe besteht aus vielen Menschen und mit diesen werde ich diesen Preis teilen“, so Lanio weiter. Mehr als 300.000 Euro hat der Verein, der tumor- und leukämiekranke Kinder unterstützt, durch Spenden eingenommen. Mehr als 23.000 Menschen haben an Typisierungsaktionen teilgenommen und stehen als potenzielle Knochenmarkspender zur Verfügung.

„Helmut Lanio ist ein Medienprofi“ sagte Etschenberg. Und Moderator Klaus Schäfer betonte, dass Lanio jemand sei, der „Druck gemacht“ hat – beruflich und kulturell. 40 Jahre war er für den Monschauer Weiss-Verlag tätig. Doch sein Lebenselixier sei, so Etschenberg, die Kultur. Und so gilt Lanio als Motor des „Monschau Festivals“, 2000 als „Monschau Klassik“ gestartet. Jedes Jahr wird auf der Burg Klassik, Pop und Oper unter freiem Himmel gezeigt, Lanio ist von Anfang an dabei. Auch in Sachen Literatur ist der Kaller umtriebig. Er war einer der Mitgründer des Festivals „Lit.Eifel“, das seit 2013 zu Lesungen im nordrhein-westfälischen Teil der Eifel und in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens einlädt und laut Etschenberg ein „sensationeller Erfolg“ ist.

Dem Kaller Helmut Lanio (M.) wurde der Eifel-Award für sein soziales und kulturelles Engagement vom Aachener Städteregionsrat Helmut Etschenberg (r.) überreicht. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress
Dem Kaller Helmut Lanio (M.) wurde der Eifel-Award für sein soziales und kulturelles Engagement vom Aachener Städteregionsrat Helmut Etschenberg (r.) überreicht. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

In seiner Heimatgemeinde Kall engagiert sich der Preisträger außerdem als Vorstandsvorsitzender im Kuratorium der Stiftung Kloster Steinfeld für den Erhalt des Salvatorianer-Klosters und des dazugehörigen Hermann-Josef-Kolleg. „Helmut Lanio ist ein wertvoller Impulsgeber, ein wahrer Botschafter der Eifel-Region und der Beweis, was Überzeugung, Engagement und Zielstrebigkeit bewirken können“, betonte Helmut Etschenberg.

„Ich freue mich für Helmut Lanio, diese Auszeichnung hat er absolut verdient. Er hat sich immer für die Eifel stark gemacht, vor allem in sozialen, kulturellen und schulischen Bereichen. Ganz klar: Wenn man über die Eifel spricht, dann kommt man an Helmut Lanio nicht vorbei. Dafür gebührt ihm großer Dank und ebenso große Anerkennung“, teilte Landrat Günter Rosenke mit. Kalls Bürgermeister Herbert Radermacher schloss sich den Glückwünschen an: „Helmut Lanio hat mit dem Eifel Award eine Auszeichnung erhalten, die ihn verdientermaßen für seinen beispiellosen und unermüdlichen Einsatz in vielen Bereichen ehrt, in denen er tätig ist. Er hat kulturelle und soziale Meilensteine für die Region gelegt. Aber nicht nur für die Gemeinde Kall oder die gesamte Eifelregion bedeutet sein Engagement eine wesentliche Bereicherung, sondern auch über diese Grenzen hinaus wirkt sich sein Tun aus und verändert mitunter einzelne Schicksale. Hierfür gebührt ihm aufrichtigster Dank und Anerkennung.“

Moderiert wurde die Preisverleihung der Zukunftsinitiative Eifel vom Bonner Journalisten Klaus Schäfer. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress
Moderiert wurde die Preisverleihung der Zukunftsinitiative Eifel vom Bonner Journalisten Klaus Schäfer. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Doch Lanio war nicht der einzige Preisträger, der am Dienstag in der Tourist-Info Maifeld, der ehemaligen Probstei neben der Stiftskirche, von der Zukunftsinitiative ausgezeichnet wurde. Den Eifel-Award gewannen außerdem Peter Nüesch, gebürtiger Schweizer, der von 2007 bis diesen Sommer Intendant der Burgfestspiele Mayen war, zu denen jährlich mehr als 30.000 Menschen pilgern. „Dieser Mann ist Spektakel und Ereignis zugleich“, sagte Laudator Dr. Alexander Saftig, Landrat des Landkreises Mayen Koblenz.

Die Musiklehrer Harald Meyer und Ulrike Friedrich umrahmten die Veranstaltung musikalisch. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress
Die Musiklehrer Harald Meyer und Ulrike Friedrich umrahmten die Veranstaltung musikalisch. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Was Saftig damit meinte, zeigte der 67-jährige Nüesch zur „Halbzeit“ der Preisverleihung, in der er in einem Kabarettvortrag auf die Eigenheiten der Eifel einging, die einen „Maulwurfshügel Hohe Acht nennen“. Die Landschaft käme der Schweiz fast gleich, aber leider wohnen in ihr auch Menschen, an die man sich erst mal gewöhnen muss. Fremde würden mit Argwohn betrachtet und müssten erst die drei Phasen „Wer ist das?“, „Das ist er!“ und „Lebt der noch?“ durchlaufen. Erst wenn letztere erreicht sei und man feststelle, dass „er“ tatsächlich noch lebe, könne man der Person auch einen Preis wie den „Eifel-Award“ hinterherschmeißen. „Schön wäre es natürlich, wenn er auch ein wenig Geld geben würde“, scherzte Nüesch, aber Geld verderbe den Charakter und der werde ja schließlich ausgezeichnet. Zwar hat Nüesch nun die Auszeichnung erhalten, die umgangssprachlich „Eifel-Oscar“ genannt wird. Die Schlagzeile „Nüesch krieg den Oscar in Hollywood“ wäre ihm aber lieber – und zwar für seine Rolle im „Sommernachtstraum“. „Die habe ich zwar nie gespielt, aber dann kann niemand behaupten, ich sei schlecht darin gewesen“, sagte er. Aber bei all diesen Eigenarten, gibt Nüesch am Ende seines Vortrags zu, fühle er sich in der Eifel „sauwohl“.

Auch Manfred Poth (l.), allgemeiner Vertreter des Euskirchener Landrats, war zur Preisverleihung nach Münstermaifeld gekommen, um Helmut Lanio zu beglückwünschen. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress
Auch Manfred Poth (l.), allgemeiner Vertreter des Euskirchener Landrats, war zur Preisverleihung nach Münstermaifeld gekommen, um Helmut Lanio zu beglückwünschen. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Weitere Auszeichnungen gingen an Francis Feidler, der 1993 mit Kunstliebhabern die VoG „Ikob – Internationales Kunstzentrum Ostbelgien“ gründete. Seit 1999 hat das Ikob eigene Museumsräume in Eupen, das mittlerweile von der Deutschsprachigen Gemeinschaft als Museum erster Klasse eingestuft wird. Feidler sei ein Vulkan, aber einer, der nie ruhe“, sagte Laudator Walter Mießen, Präsident des Verwaltungsrates des Ikob.

Der Schweizer Peter Nüesch (M.), langjähriger Intendant der Burgfestspiele Mayen, erhielt den Eifel-Award von Dr. Alexander Saftig (r.), Landrat im Landkreis Mayen-Koblenz. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress
Der Schweizer Peter Nüesch (M.), langjähriger Intendant der Burgfestspiele Mayen, erhielt den Eifel-Award von Dr. Alexander Saftig (r.), Landrat im Landkreis Mayen-Koblenz. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Vierter Preisträger war Hans Nieder. Der Fotograf und Geschäftsmann aus Birresborn hat 2009 erstmals die Dauner Fototage veranstaltet, ein privat organisiertes mehrtägiges Fotografie-Festival mitten in der Eifel mit Strahlkraft über die Region hinaus. „Hans Nieder steht mit vollem Herzen für die Eifel ein und hat stets andere Menschen dazu gebracht, nicht mehr aus der »tiefsten Eifel«, sondern aus dem »Herzen der Eifel« zu kommen“, sagte Laudator Heinz-Peter Thiel, Landrat des Landkreises Vulkaneifel.

Der Belgier Francis Feidler (M.) gründete 1993 das Internationale Kunstzentrum Ostbelgien (Ikob) in Eupen. Für sein Engagement überreichte ihm Walter Mießen (r.), Präsident des Verwaltungsrates des Ikob, den Award. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress
Der Belgier Francis Feidler (M.) gründete 1993 das Internationale Kunstzentrum Ostbelgien (Ikob) in Eupen. Für sein Engagement überreichte ihm Walter Mießen (r.), Präsident des Verwaltungsrates des Ikob, den Award. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Harald Meyer und Ulrike Friedrich, beide Lehrer an der Kreismusikschule Mayen-Koblenz, die das Publikum mit Jazz-Stücken unterhielten.

2009 veranstaltete Hans Nieder (M.) zum ersten Mal die Dauner Fototage. Heinz-Peter Thiel, Landrat des Landkreises Vulkaneifel, überreichte ihm den Eifel-Award. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress
2009 veranstaltete Hans Nieder (M.) zum ersten Mal die Dauner Fototage. Heinz-Peter Thiel, Landrat des Landkreises Vulkaneifel, überreichte ihm den Eifel-Award. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

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