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Stark für’s Klima

Gemeinde Kall auf dem Weg zum European Energy Award in Gold – Energieberatung für Mieter und Hausbesitzer – Ökostrom, E-Mobil und Pedelecs

Kall – Klimaschutz gehört schon lange zu den Stärken der Gemeinde Kall. Im November vergangenen Jahres gab es dafür den European Energy Award (EEA) in Silber, mit dem die Gemeinde Kall als Europäische Energie- und Klimaschutzkommune ausgezeichnet wurde. „Diesen Award wollen wir noch vergolden“, kündigte Bürgermeister Herbert Radermacher an – und die Gemeinde ist auf dem Weg dorthin.

Bisher ist Kall die einzige Kommune im Kreisgebiet, die an dem Energie-Programm teilnimmt. Über vier Jahre lief die erste Förderphase rund um den European Energy Award, gefördert durch das Land Nordrhein-Westfalen. Die Bewertung erfolgt über einen Maßnahmenkatalog für den Klimaschutz. Ab Februar 2016 folgen drei weitere Jahre im EEA.

Im November wurde die Gemeinde Kall als Europäische Energie- und Klimaschutzkommune ausgezeichnet. Und zwar als erste Kommune im Kreis Euskirchen. Foto: Stefan Will/Radio am Alex/pp/Agentur ProfiPress
Im November wurde die Gemeinde Kall als Europäische Energie- und Klimaschutzkommune ausgezeichnet. Und zwar als erste Kommune im Kreis Euskirchen. Foto: Stefan Will/Radio am Alex/pp/Agentur ProfiPress

Dazu kommt ein externer Fachmann in die Kommune und erarbeitet mit den Verantwortlichen ein Konzept, wo man Energie einsparen kann oder welche Ideen zum Klimaschutz umgesetzt werden können. Für den goldenen Award muss sich die Gemeinde Kall nun von 58 auf mindestens 75 Prozentpunkte steigern.

Tobias Feld, Energieberater und Klimaschutzmanager der Gemeinde Kall, muss den Überblick behalten: Gebäudesanierung, Energieberatung für Privatleute, Mobilität, Abfallbeseitigung, Photovoltaikanlagen – viele verschiedene Bereiche hängen mit dem Klimaschutz zusammen. „Ich finde es gut, dass beim Energy Award die ganze Bandbreite der Maßnahmen zum Energiesparen betrachtet wird“, sagt Tobias Feld.

Sensoren im Rathaus erkennen, ob jemand im Raum ist und wieviel Tageslicht da ist, um zu regeln, wann das Licht eingeschaltet werden muss. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Sensoren im Rathaus erkennen, ob jemand im Raum ist und wieviel Tageslicht da ist, um zu regeln, wann das Licht eingeschaltet werden muss. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Auch im Rathaus selbst sind schon einige Maßnahmen durchgeführt worden. So wurden beispielsweise große Teile der Beleuchtung auf energiesparende LED-Technik umgerüstet und Räume mit Sensoren ausgestattet, so dass das Licht nur noch abhängig von Anwesenheit und Tageslichtstärke brennt. Ähnliche Aktionen wurden schon bei den Kaller Schulen durchgeführt und auch die Straßenbeleuchtung wird nach und nach neu gemacht und durch LED-Lampen ersetzt.

Außerdem setzt die Gemeinde Kall auf Ökostrom durch eigene Photovoltaik-Anlagen wie auf dem Rathausdach, besitzt ein E-Mobil als Dienstfahrzeug und will bald auch noch zwei Pedelecs für kürzere Dienstfahrten anschaffen. „Wir wollen jetzt agieren anstatt nur zu reagieren“, erklärt Tobias Feld, städtischer Klimaschutzberater.

Unterstützung erhält er vom Energieteam in Kall. Etwa einmal im Monat treffen sich die Ehrenamtler, darunter einige Fachleute, um aktuelle Informationen auszutauschen und neue Ideen zu entwickeln. Die Ergebnisse stellt Tobias Feld schließlich der Politik vor, die die gut durchdachten Vorhaben meist unterstützt.

In Sachen Energiesparen liegt die Gemeinde Kall weit vorne. Klimaschutzmanager Tobias Feld vor der Anzeigetafel der Photovoltaikanlage. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
In Sachen Energiesparen liegt die Gemeinde Kall weit vorne. Klimaschutzmanager Tobias Feld vor der Anzeigetafel der Photovoltaikanlage. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

„Es geht einfach darum, weniger Energie zu verbrauchen und weniger CO² in die Luft zu pusten“, sagt Klimaschutzberater Tobias Feld. Dazu helfe manchmal schon, wenn man sich aufmerksam mit dem Thema befasse. Schließlich tue man dabei nicht nur etwas für die Umwelt, sondern meist auch für den eigenen Geldbeutel. Damit sich die Kaller mit dem Klimaschutz beschäftigen, geht Tobias Feld mit Projekten in Schulen und bietet im Rathaus eine persönliche Energieberatung an. „Privathaushalte sind nämlich für ein Drittel des CO²-Austausches verantwortlich“, betont der Energieberater.

Er gibt ein paar Tipps zum Energiesparen: Alte Heizpumpen laufen häufig zu lange und bewegen zu viel Wasser. Wer sie erneuert, sollte das Geld für die Anschaffung innerhalb von etwa drei Jahren zurück haben. Auch alte Kühlschränke sind Stromfresser. Deshalb sollte man sie eigentlich entsorgen und nicht in der Garage behalten, um im Sommer das Bier kalt zu stellen. Beim Haus besonders wichtig: Immer darauf achten, dass das Dach gut gedämmt ist. Wer sich dazu entscheidet, sein Dach neu zu dämmen, bekommt vom Staat einen Bonus, sofern bei der Erneuerung mehr gemacht wird, als gesetzlich vorgeschrieben.

Ganz genau können sich demnächst die Keldenicher vor Ort im eigenen Haus zum Energiesparen beraten lassen. Im Rahmen des Sanierungstreffs im Kreis Euskirchen kommt der Energieberater auf Wunsch ins Haus und berät Mieter oder Hausbesitzer ganz individuell und kostenlos. Das Angebot gilt an den folgenden drei Terminen, jeweils Mittwoch und Donnerstag, am 10. und 11. Februar, am 24. und 25. Februar sowie am 9. und10. März jeweils zwischen 14 und 19 Uhr. Keldenicher können sich bei Karsten Strätz, Klimaschutzmanager im Kreis Euskirchen, anmelden unter Tel. 0 22 51/1 59 77.

Vormerken können sich Interessierte außerdem den Termin für die nächste Enerkom, hinter der die Gemeinde Kall zusammen mit anderen Kommunen aus der Eifel steht. Bei der Energiesparmesse am Sonntag, 3. April, stellen im Gemünder Kursaal wieder Energieversorger, Banken und Handwerker aus. Immobilienbesitzer und solche, die es einmal werden wollen, können sich dort also bei Ausstellern und Fachvorträgen rundum mit Informationen versorgen.

pp/Agentur ProfiPress