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Robin Hood ließ grüßen

50 Teilnehmer aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden messen sich beim Turnier der Langbogenschützen

„Legt an, zieht, schießt“ lautete das Kommando beim deutschlandweit einzigartigen Turnier der Langbogenschützen auf Schloss Eicks. Foto: Claudia Hoffmann/Ksta/pp/Agentur Profipress

Mechernich-Eicks – Das barocke Wasserschloss in Eicks diente als passende Kulisse für ein in Deutschland definitiv einzigartiges Ereignis: Dort trafen sich gut 50 Teilnehmer aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden, um sich beim Turnier der Langbogenschützen zu messen. Dabei handelt es sich um die hohe Kunst der wohl urspünglichsten Art des Bogenschießens: Zum Teil wurde über 200 Meter genau und auf durch Bäume und andere Hindernisse verdeckte Ziele (Marks) geschossen. Veranstalter waren die St.-Sebastianus-Bogenschützen Bad Münstereifel.

Damals wie heute wird ein Langbogen idealerweise aus dem Holz der europäischen Eibe gefertigt, das sich wie kein anderes Material zum Bogenbau eignet und alle benötigten Eigenschaften vereint.

Mit hoch gestrecktem Zeige- und Mittelfinger signalisierten die Bogenschützen ihrem Gegenüber damals den Triumph. Später entwickelte sich daraus das  berühmte Siegeszeichen „V“ für „Victory“. Damit durfte man allerdings nicht allzu überheblich umgehen, denn bei einer Gefangennahme waren gerade diese beiden Finger, mit denen die Bogenschützen gemeinhin die Sehne nach hinten ziehen, „auch mal schnell amputiert und die Gefahr damit kurzerhand eliminiert“, erzählte „Field Captain“ Peter Dreßen aus Kall der Kommerner Autorin Claudia Hoffmann am Rande des Turniergeschehens, während sich die Langbogenschützen auf Burg Eicks an der Startlinie zum klassischen Trainingsschießen „At the Marks“ formierten.

Hier galt es, auf vorgegebener Distanz dem Fuß einer in den Boden gesteckten Stange möglichst nahe zu kommen. Geschossen wurde mit einem Zuggewicht von durchschnittlich 60 englischen Pfund (ein Kilo = 2,2 Pound) auf das Ziel nicht direkt in flacher Flugbahn, sondern indirekt in einer ballistischen Kurve. „Dadurch, dass die Bogen in einem Winkel von 45 Grad angestellt wurden, mussten auch die Windverhältnisse über den Baumkronen eingeplant werden. Die topographischen Gegebenheiten in Eicks – Wälder, Wiesen, Bäche und nicht einsehbare Ziele – hielten weitere Herausforderungen für die Bogenschützen bereit“, schreibt die Journalistin Hoffmann. 

Das Schießen im „King’s Target“, dem zweiten Wettbewerb des Tages, begann bei einer Entfernung von 220 Yards. Anvisiert wurde eine Scheibe mit einem Innenring von vier Zoll und neun weiteren Ringen von einem Zoll Breite. Wurde diese nicht getroffen, rückten die Schützen bei jedem Durchgang jeweils 20 Yards näher an das Ziel heran und die Scheibe wurde um einen Ring verkleinert. In der Disziplin „At Speed“ mussten innerhalb von 30 Sekunden nicht nur drei, sondern möglichst viele Pfeile den Weg in die Nähe der Zielstange finden. Das Schießen „In the Cloth of Gold“ trug anschließend die historische Bezeichnung eines Ortes, der 1520 Schauplatz eines Treffens zwischen dem König von Frankreich, Franz I, und dem König von England, Heinrich VIII. Das Ziel: die Beziehungen zwischen den Königshäusern zu verbessern. Auch in Eicks lautete das Kommando „Legt an, zieht, schießt“. Wer hier den weitesten Pfeil innerhalb des Schusskorridors platzierte, trug den Sieg davon.

pp/Agentur ProfiPress