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Profis treiben nun die Schulden ein

Stadt Mechernich startet die Zusammenarbeit mit einem seriösen Inkasso-Unternehmen – Individuelle Lösungen mit den säumigen Zahlern werden vereinbart und überwacht

Teamleiter Kämmerei Stefan Mannz (v.r.n.l.), Kämmerer Ralf Claßen, Bernd Stemmler (Stadtkasse) und Heike Lenzen (Finanzen) stellten die künftige Zusammenarbeit der Stadt Mechernich mit der Bad Homburger Inkasso GmbH vor. Im Vordergrund sollen Rückzahlungsvereinbarungen stehen, die auf die persönliche Situation der säumigen Zahler abgestimmt sind. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich – Die Zahlungsmoral von Bürgern hat sich rapide verschlechtert, eine Entwicklung, von der auch die Stadt Mechernich nicht verschont bleibt. Auf rund 200.000 Euro aus 150 Fällen belaufen sich die bereits erfolglos angemahnten Forderungen ohne Aussicht auf Erfolg. Um diese so genannten „niedergeschlagenen“ Forderungen, die erst nach 30 Jahren verjähren, einzutreiben, will man in Mechernich ab Dezember neue Wege gehen.

Statt auf den Forderungen sitzen zu bleiben, weil die Mahnungen ungeachtet in den Papierkorb wandern, hat man sich bei der Stadtverwaltung dazu entschlossen, die Dienste der Bad Homburger Inkasso GmbH (BHI) in Anspruch zu nehmen. „Damit haben wir uns für ein seriöses Inkassounternehmen aus der Sparkassen-Finanzgruppe entschieden, das darauf spezialisiert ist, gemeinsam mit den Bürgern Rückzahlungsvereinbarungen zu treffen“, sagt Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick.

Denn das eigene Personal ist zeitlich damit überfordert, sich um die Zahlungsabwicklung zu kümmern. Die Übergabe dieses Unterfangens in professionelle Hände dagegen ist weitaus kostengünstiger als auf die Forderungen zu verzichten oder aber diese mit eigener „Manpower“ einzutreiben. „Für die Stadt Mechernich ist diese Möglichkeit frei von finanziellen Risiken“, betont Kämmerer Ralf Claßen. Denn die BHI erhält nur ein Erfolgshonorar. Das heißt im anderen Fall: Kommt nichts herein, muss die Stadt nicht zahlen.

Wie Bürgermeister Schick und Ralf Claßen ausdrücklich betonen, müssen die säumigen Zahler nicht befürchten, dass demnächst Schuldeneintreiber klingeln und an der Haustür Druck ausüben. Bleiben schriftliche Mahnungen weiter unbeachtet, werden die Spezialisten des Inkasso-Unternehmens jedoch zum Telefonhörer greifen, um die Situation mit ihnen im persönlichen Gespräch zu klären. Und anders als den städtischen Mitarbeitern, ist es den Schulden-Profis möglich, Zeit und Geld zu investieren, um die Einhaltung von Absprachen über Monate und Jahre hinweg zu überwachen.

„Wenn die Leute mitarbeiten, finden wir immer eine Lösung. Wir wären die Letzten, die nicht dazu bereit wären, einer individuelle Rückzahlungsvereinbarung zuzustimmen“, sagen unisono auch Teamleiter Kämmerei Stefan Mannz und die Mitarbeiter Heike Lenzen (Finanzen) und  Bernd Stemmler (Stadtkasse). Bei ihrer Arbeitsweise orientieren sich die BHI-Mitarbeiter streng an den Vorgaben der Stadt.

Die Gesamtforderungen der Stadt Mechernich lagen für das Jahr 2011 bei ca. 4,9 Millionen Euro. Bei den 200.000 Euro, die nun die BHI eintreiben soll, handelt es sich um offene Rechnungen über Gebühren und Abgaben, die bereits erfolglos angemahnt worden sind.

Mit ihrer Kooperation mit der bundesweit tätigen BHI tut es die Stadt Mechernich im Übrigen anderen Kommunen gleich, die bereits die professionellen Dienste in Anspruch nehmen – so etwa die Stadt Kerpen. Aufmerksam wurde Kämmerer Ralf Claßen auf die Möglichkeit, den Mahnprozess auszulagern, als er an der jährlichen Vortragsveranstaltung der Kreissparkasse für die Kommunalverwaltung im Kreis Euskirchen teilnahm und Referenten der Kreissparkasse die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der BHI vorstellten. 

Eine abschließende Feststellung ist Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick wichtig: „Uns geht es nicht darum, Druck auszuüben. Doch gegenüber unseren pünktlich zahlenden Bürgern sehen wir uns in der Pflicht, offene Forderungen konsequent einzuziehen.“

pp/Agentur ProfiPress