Hilfsgruppe in der Klemme
Nach der Schließung der TON-Fabrik wird ein neuer Ort für die 19. Oldienacht gesucht – Mühlenpark oder Zülpicher See als Ausweg? – Spendenbereitschaft der Eifeler ungebrochen
Mechernich/Kall – Der vorgesehene Termin für die 19. Mechernicher Oldienacht am 12. März 2016 könne vermutlich nicht eingehalten werden, berichtete Willi Greuel, der Vorsitzende der Hilfsgruppe Eifel für tumor- und leukämieerkrankte Kinder, kürzlich auf dem Monatstreff des Kaller Förderkreises. Denn mit dem Fortgang der Diskothek „TON-Fabrik“ aus den Räumlichkeiten in der Kultur- und Freizeitfabrik Zikkurat stehe die Hilfsgruppe nun vor dem Problem, einen neuen Veranstaltungsort finden zu müssen.
Nach der Schließung der großen Eventhalle sei diese an eine Spedition verpachtet worden, die darin ein Hochregallager errichten werde, teilte Willi Greuel den Mitgliedern mit. Man überprüfe derzeit alternative Veranstaltungsorte wie etwa den Kommerner Mühlenpark oder das Terrain am Zülpicher See. Die Oldienacht sei nicht nur eine besonders wichtige Veranstaltung für die Hilfsgruppe, sie habe auch zum jährlich größten Spendenaufkommen geführt.
Erfreulich dagegen war Greuels Mitteilung, dass in den zurückliegenden Wochen zahlreiche Spenden eingegangen seien. Es seien Firmen, Organisationen und viele Einzelpersonen gewesen, die der Hilfsgrupe erhebliche Beträge hätten zukommen lassen. Greuel berichtete gelichzeitig von den vielfältigen finanziellen Verpflichtungen für laufende Projekte: Bis Anfang September seien Ausgaben in Höhe von rund 290.000 Euro angefallen.
Die Lückerather Kinderkirmes habe in diesem Jahr 6.621 Euro in die Kasse der Hilfsgruppe gespült, das große Dankeschönfest bei der Firma Schumacher anlässlich der Kaller Herbstschau habe einen Erlös von 2.382 Euro erbracht. In der Gemeinschaftsgrundschule Kuchenheim hatte Willi Greuel einen Spendenscheck über 1.000 Euro entgegennehmen können. Das Geld war bei einem Sponsorenlauf der Grundschüler zugunsten der Hilfsgruppe zusammen gekommen.
600 Euro überreichte der Kaller Ludwig Grunwald an die Hilfsgruppe. Der ehemalige Offizier der Bundeswehr gehört dem Freundeskreis „Keiler“ an, dessen Mitglieder vor 25 Jahren an der Entwicklung des „Keiler“ genannten Minenräumpanzers beteiligt waren. Der Kreis trifft sich jedes Jahr in den verschiedenen Regionen Deutschlands mit dem Ziel, das positive Zusammenwirken beim damaligen Entwicklungsprozess auf zivile humanitäre Aufgaben zu übertragen.
Eine besonders stramme Leistung vollbrachte der 15-jährige Schüler Yannick Müller aus Blumenthal. Er war mit seinem Vater Josef 14 Tage lang mit dem Fahrrad zu einer Benefiz-Tour nach Rom unterwegs gewesen. Dank großzügiger Sponsoren fuhren Vater und Sohn rund 3.500 Euro zusammen. Mit 2.000 Euro unterstützte das Radler-Duo die Aktion „Ein Herz für Kinder“, 1.500 Euro übergab Yannick Müller stolz an Hilfsgruppen-Chef Willi Greuel.
Und auch das Regionalforstamt Hocheifel-Zülpicher Börde im Landesbetrieb Holz und Wald NRW in Nettersheim stellte sich in den Dienst der Hilfsgruppe. Bei den Holz- und Waldtagen Ende September hatte Forstwirt Jürgen Knop mit der Motorsäge mehrere Kunstwerke „geschnitzt“, die während der Veranstaltung verlost wurden. Eine Eule, eine Tanne, ein großer Pilz, Steinpilzgruppen sowie weitere Schnitzereien waren zu gewinnen. Außerdem wurde noch eine Holzbank verlost, die der Aussteller Phillip Müller aus Wintzen spontan gestiftet hatte.
Bei der Aktion kamen 550 Euro zusammen, die Willi Greuel jetzt in Nettersheim persönlich entgegennahm. Der Spendenscheck wurde übergeben von Forstamtsleiter Horst-Karl Dengel und den Mitarbeitern Sarah-Shazia Kratz, Christoph Böltz und Vanessa Hüpgen.
pp/Agentur ProfiPress